Ölpellets-Skandal -WDR Stadtgespräch aus Gahlen –

Giftmüll in NRW – Sind unsere Behörden mit der Kontrolle überfordert?

Diese Frage stellte Moderator Verena Lutz am Donnerstagabend in der Sendung WDR-5 Stadtgespräch in Gahlen im Cafè Holtkamp.

Der WDR 5 beschreibt die Situation in Gahlen wie folgt: Er sieht idyllisch aus, der grüne Hügel zwischen den Gemeinden Schermbeck und Hünxe. Doch der Eindruck täuscht. Unter dem Grün der leergebaggerten und wieder verfüllten Tongrube liegt Giftmüll, der dort seit 2010 illegal abgekippt wurde. Dass dort 30.000 Tonnen giftige Ölpellets lagern, sei verbrieft, sagte einleitend die Moderation.

Auf dem Podium saßen Dr. Stefan Steinkühler, Jurist und vom Gahlener Bürgerforum, Ingo Brohl, CDU und Landratskandidat Wesel und Dr. Joern-Helge Bolle, Facharzt für Arbeitsmedizin und Spezialist für Gefahrenstoffe.

Besorgte Anwohner

Viele Anwohner, die neben der Deponie leben, machen sich Sorgen. Wie Christiane Rittmann. Sie betreibt eine kleine Milchschafzucht und eine große Weidefläche direkt an der Deponie für die Fütterung der Tiere. Ihre Gedanken: Ist es richtig, dass wir das Heu noch nutzen, die Tiere dort noch halten können? Wie sieht es mit der Gesundheit der Tiere in einigen Jahren aus.

Besorgt auch Anne Tönes aus Gartop, wo es sehr auffallend sei, dass sämliche Familien in ihrem Umkreis mindestens einen Krebsfall in den eigenen Reihen haben. Der Vater verarbeite Wild, und auch hier sei es sehr auffällig, dass alle Tiere Tumore auf der Leber haben.

Stefan Steinkühler: Es sind in der Tat 30.000 Ölpellets, vielleicht sind es auch mehr, die hier gelandet sind. Das seien mehr als 15.000 LKW`s, die irgendwo nicht aufgefallen sind. Das sei schon ein erschreckendes Ergebnis. Steinkühler geht davon aus, dass dort auch noch andere Stoffe drin liegen.

Ingo Brohl: Die kriminelle Energie, die dahinter stecke, erschüttere ihn. „Da müssen sich schon Institutionen die Frage stellen, wie wir uns dieser kriminellen Energie künftig stellen können und wie wir besser mit dieser Tongrube umgehen und den Müllskandal aufarbeiten“.

Frage an Bürgermeister Mike Rexforth

Ist es so, dass in Schermbeck oder Hünxe eine erhöhte Krebsrate festgestellt wurde?

Mike Rexforth: Das Problem ist, dass es keine verlässlichen Dokumentationen darüber gibt. Es gibt auch keine Anzeigepflicht, deshalb ist diese Frage derzeit gar nicht zu beantworten. Man müsse sich in diesem Zusammenhang zukünftig Gedanken machen und sich mit diesem Thema auseinandersetzen, um nachhaltige Aussagen treffen zu können. Die Zahlen sollte man sich in den nächsten Jahren näher anschauen.

Das ganze Stadtgespräch ist online unter dem nachfolgenden Link abrufbar! www.WDR.de/mediathek.de

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