546 Euro für Kinderheim

„Wir freuen uns total über diesen Betrag“. Gudrun Gerwiens Augen strahlten, als sie gemeinsam mit Dieter Schmitt und Karl-Heinz Skowronski von der GAGU-Zwergenhilfe zur Gaststätte „Hohes Ufer“ kam. Dort überreichten Johannes, Carol und Stephan Mühlenbrock 546 Euro. Der Geldbetrag war beim diesjährigen Grünkohlessen erwirtschaftet worden, das die Familie Mühlenbrock zum fünften Male veranstaltete.

„Wir können das Geld gut gebrauchen“, dankte Gudrun Gerwien der Familie Mühlenbrock. Die „GAGU-Zwergenhilfe“ betreut das Kinderheim „Home of hope“ in Sierra Leone. Das Geld wird als Teilbetrag für den Transport eines Containers mit Hilfsgütern nach Sierra Leone verwendet.

Eigentlich hatten sich die GAGUs den Transport anders vorgestellt. Sie hatten einen Förderantrag an das zuständige Bundesministerium gestellt. Diesen Förderantrag bearbeitete die in Bonn ansässige „Engagement Global gGmbH“.. Dabei schlug den GAGUs jede Menge Bürokratismus entgegen. Nach Auffassung dieses Institutes dürfen nur Transporte für solche Waren gefördert werden, die es in ganz Afrika fast gar nicht gibt. Unter Anwendung dieses Kriteriums fielen die in Schermbeck gesammelten Hilfsgüter durch.

Gudrun Gerwien (2.v.l.) und Dieter Schmitt (3.v.r.) freuten sich über den Geldbetrag, der ihnen von Stephan (l.), Johannes (3.v.l.) und Carol Mühlenbrock (2.v.r.) überreicht wurde. Foto Scheffler
Gudrun Gerwien (2.v.l.) und Dieter Schmitt (3.v.r.) freuten sich über den Geldbetrag, der ihnen von Stephan (l.), Johannes (3.v.l.) und Carol Mühlenbrock (2.v.r.) überreicht wurde. Foto Scheffler

Seit über einem Jahr sammeln die GAGUs Fahrräder, Spielzeug, Kleidung und Schuhe für ihr Kinderheim. Sachspenden kamen sogar aus Dorsten, Raesfeld und Wesel. Etwa 50 Fahrräder warten auf den Start in Richtung Sierra Leone. Zwei Dutzend dieser Räder hat Ludger Zens im Bekanntenkreis gesammelt und fahrtüchtig gemacht. Auch Krankenhausbetten erhielten die GAGUs im Rahmen der Auflösung eines Krankenhauses, um diese Betten an jenes Krankenhaus in Sierra Leone übergeben zu können, das die Kinder des Kinderheimes „Home of hope“ regelmäßig betreut.

Nach einjähriger Sammlung platzen die Lagerstätten in Schermbeck aus allen Nähten. Viele Spender haben die GAGUs gebeten, die Materialien in den eigenen Häusern zwischenzulagern. Stephan Stender hat eine XXL-Garage für die Lagerung zur Verfügung gestellt. Das kann kein Dauerzustand sein, und so bemühen sich die GAGUs so schnell wie möglich, den Container auf die Reise zu schicken. Der Transport kostet etwa 5000 Euro. Wer mithelfen möchte, den Transport zu ermöglichen, kann unter Angabe des Stichwortes „Kinderheim“ einen Geldbetrag auf das Konto 777 777 900 bei der Volksbank Schermbeck (BLZ 400 693 63) oder auf das Konto 254 854 bei der Verbands-Sparkasse Wesel (BLZ 356 500 00) überweisen. Auf Wunsch wird eine Spendenquittung erstellt. Dies sollte auf dem Überweisungsvordruck vermerkt werden.

Die versagte Förderung und die Eigenkosten für den Transport bringen die Planungen mächtig durcheinander. Es sollte im Kinderheim eine Näherei eingerichtet werden, um beispielsweise die Schuluniformen selbst herstellen zu können. Geplant war auch eine Eröffnung einer Bäckerei für den Eigenbedarf und für die Versorgung der Nachbarn. Zusätzliche Kosten sind auch durch eine weitere Baumaßnahme entstanden. Die GAGUs haben zugesagt, den Bau von zwei Klassenräumen an jener Schule zu finanzieren, welche die Kinder des Kinderheims aufnimmt.

Die GAGUs wollen versuchen, eine „Herbst-Gala“ zu organisieren, um weiteres Geld erwirtschaften zu können. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.