380 kV: Neue Leitung auf alter Trasse

Firma Amprion baut derzeit im Schermbecker Raum eine 380-kV-Stromleitung

Schermbeck Fast genau drei Jahre nach der Vorstellung der Planungen für eine 380-kV-Hochspannungsfreileitung im Gebiet der Gemeinde Schermbeck gehen die Arbeiten derzeit im Schermbecker Ortsteil Weselerwald zügig voran.
Die Firma Amprion, eine von vier großen deutschen Firmen zum Betreiben von Netzen für die Weiterleitung von Elektrizität, errichtet die neue Hochspannungsleitung, um die im Norden Deutschlands anfallenden Energiemassen aus den Windparks zu den Verbrauchern im Ruhrgebiet zu bringen. Der erste Planfeststellungs- und Verfahrensabschnitt zwischen der Umspannanlage in Obrighoven und dem Punkt Bredenwinkel an der Grenze von Schermbeck und Raesfeld ist elf Kilometer lang und Teilstück der 140 Kilometer langen Gesamtstrecke zwischen Wesel und Meppen.

Mit der Demontage der alten Leitung im Umkreis des Golfplatzes sind die Arbeit seit Montag beschäftigt. Das Foto zeigt den Masten an der Straße „Am Voshövel“, wo am Montag die Leitungen am Montagnachmittag demontiert wurden. Foto Scheffler
Mit der Demontage der alten Leitung im Umkreis des Golfplatzes sind die Arbeit seit Montag beschäftigt. Das Foto zeigt den Masten an der Straße „Am Voshövel“, wo am Montag die Leitungen am Montagnachmittag demontiert wurden. Foto Scheffler

Auf großen Teilen der Strecke wird die seit dem Jahre 1928 bestehende 220-kV-Leitung benutzt. Auf den ersten drei Kilometern von der Weseler Umspannanlage aus kann das vorhandene Gestänge für die Zubeseilung genutzt werden. Vom Abzweigpunkt in Obrighoven aus wird die Leitung aus dem Jahre 1928 demontiert und durch eine neue Leitung ersetzt. 28 Gittermasten mit einer Höhe zwischen 61 und 65 Metern werden neu errichtet. Die Leitung verläuft durch extrem dünn besiedeltes Gebiet. Etwa 500 Meter südlich des Landhotels Voshövel soll die Leitung den Golfplatz überqueren. Von dort folgt die Trasse in etwa der heutigen Leitung. An einigen Stellen gibt es seitliche Abweichungen, um den Abstand zu einzelnen Gebäuden oder zu Waldgebieten zu vergrößern.
Die Kosten für einen Kilometer Leitung belaufen sich auf etwa 1,4 Millionen Euro. Etwa zehn Prozent dieser Summe wird für Ausgleichsmaßnahmen in der Natur ausgegeben.
Die Gesamtleitung bis Meppen soll nach Mitteilungen der Firma Amprion bis zum Jahre 2020 fertig gestellt werden. H.Sch.

Mit der Demontage der alten Leitung im Umkreis des Golfplatzes sind die Arbeit seit Montag beschäftigt. Das Foto zeigt den Masten an der Straße „Am Voshövel“, wo am Montag die Leitungen am Montagnachmittag demontiert wurden. Foto Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.