2066,30 Euro für Schermbecker Jugendgruppen

Akkordeonclub „Flott voran“ hat sein Vereinsvermögen am Mittwoch der Gemeinde Schermbeck übergeben

Schermbeck Wegen der zu geringen Zahl aktiver Mitglieder hatte der Akkordeonclub „Flott voran“ Anfang 2014 beschlossen, den Verein aufzulösen. Als letzte Amtshandlung stand am Mittwoch der Gang zum Rathaus an, um das Restvermögen des Vereins an die Gemeinde Schermbeck zu übergeben.
Die stellvertretende Vorsitzende Helga Funke-Upgang, Schriftführerin Karin Frerick und Pressesprecherin Simone Hülsmann überreichten Bürgermeister Mike Rexforth einen Scheck über 2066,30 Euro. Laut Satzung musste das Restvermögen der Gemeinde zufließen. Die kann das Geld zwar nach Belieben verwenden, aber der Bürgermeister wurde gebeten, das Geld im Sinne der Teilnehmer an der Auflösungsversammlung zu verwenden. Nach längerer Diskussion hatte man sich dort geeinigt, das Geld in Teilen der Jugendfeuerwehr, der Uefte-Overbecker Volkstanzgruppe mit ihren vielen Jugendlichen sowie den Kindergärten und Grundschulen zur musikalischen Früherziehung zukommen zu lassen.
„Wir haben nicht kampflos aufgegeben“, berichtete Karin Frerick von dem langsamen Schrumpfungsprozess seiner Mitgliederzahl. Zum Schluss gab es neben dem Dirigenten Uwe Halm nur noch acht Aktive. Mehrfach hatte der Verein versucht, in Kindergärten und Grundschulen Nachwuchsmusiker zu gewinnen. Offensichtlich stieß das Akkordeon auf wenig Gegenliebe bei den Kindern. Es besitzt nicht nur ein großes Gewicht, sondern trifft auch nicht gerade die musikalischen Vorlieben junger Leute.´

Simone Hülsmann, Helga Funke-Upgang (v.l.) und Karin Frerick (am Akkordeon) überreichten Bürgermeister Mike Rexforth einen Scheck über 2066,30 Euro. Foto: Helmut  Scheffler
Simone Hülsmann, Helga Funke-Upgang (v.l.) und Karin Frerick (am Akkordeon) überreichten Bürgermeister Mike Rexforth einen Scheck über 2066,30 Euro. Foto: Helmut Scheffler

Nachdem bereits vor einem Jahrzehnt das zum TuS Gahlen gehörende Akkordeonorchester „Harmonie“ aufgelöst wurde, gibt es in Schermbeck nun keinen Akkordeonclub mehr. Eine Lücke im Kulturleben der Gemeinde ist entstanden. Bürgermeister Rexforth bewertete es als einen „Brauchtumsbruch“ und meinte damit vor allem das künftige Fehlen der „Flott voran“-Klänge am Schützenfest-Sonntag während des Frühschoppens im Altschermbecker Festzelt.18.02.2015-124_bearbeitet-1
In den letzten Jahren vor der Auflösung absolvierten die Akkordeonspieler bis zu zehn Auftritte jährlich. Sie waren nicht nur beim Sommerstraßenfest oder beim Weihnachtsmart und zu Kilian präsent, sondern auch beim „Tag der Musik“ in der Maximilian-Kolbe-Schule, beim Bauernmarkt bei Hegemann, im Café Brüggemann und beim Martinsmarkt in Marienthal. Ein besonderes Highlight im Vereinsleben war die Jubiläums-Matinee im Jahre 2010 zum 30-jährigen Bestehen, welche in der ehemaligen reformierten Kirche stattfand. Auch die Teilnahme an der „Local heroes“–Woche im Februar 2010 bereitete allen viel Spaß.
Die vereinseigenen Instrumente hat der Verein bereits im vergangenen Jahr der Schermbecker Gesamtschule übergeben in der Hoffnung, dass auf diesem Wege wenigstens ein paar Kinder für das Akkordeon zu begeistern sind.
In den besten Vereinsjahren trat das Orchester mit etwa 30 Musikern vors Publikum. Unter Leitung der Dirigenten Karl-Heinz Müller, Helga Funke, Rebecca Schalk, Bianca Steinmann, Tobias Dalhof und Uwe Halm schrieb „Flott voran“ viele Kapitel musikalischer Ortsgeschichte. Highlights waren die jährlichen Konzerte im Begegnungszentrum, das Konzert in der Ludgeruskirche im Jahre 2010, drei Konzerte im Saal Ramirez und zwei Konzerte in der Kulturstube nahe der Burg. H. Scheffler

Drei Jahre nach der Gründung wurde der Fernsehauftritt im Oktober 1983 zu eienm besonderen Höhepunkt des Vereisnlebens.
Drei Jahre nach der Gründung wurde der vom Dirigenten Karl-Heinz Müller geleitete Fernsehauftritt im Oktober 1983 zu einem besonderen Höhepunkt des Vereinslebens.
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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.