19 Gruppen beteiligen sich am 17. Schermbecker Schubkarrenrennen

Die schönste Karre wird prämiert
Schermbeck 19 Karren werden am Karnevalssonntag beim 17. Schubkarrenrennen der Nachkriegszeit an den Start gehen. Das steht seit Dienstagabend fest. In der Gaststätte „Nappenfeld`s“ nahm die Kolpingsfamilie als Veranstalter die Anmeldungen entgegen.
Guido Heßbrüggen leitete die Anmeldung der Gruppen. Die Namen der Gruppen, ihre Startnummer und das gewählte Thema werden benötigt, um einen Flyer zu drucken, der schon bald zwecks Werbung für das alle vier Jahre stattfindende Schubkarrenrennen verteilt werden soll.
Kegelclubs und Stammtische haben sich ebenso angemeldet wie Nachbarschaften, ein Doppelkopfclub, die Feuerwehr, der MGV „Eintracht“ und die Schießgruppe Altschermbeck. Details des Wagenbaus werden streng geheim gehalten. Beim Motto waren einige Gruppen wesentlich offener. Die Griechenland-Krise soll ebenso karikiert werden wie der Berliner Flughafen, das Schermbecker Bauprojekt „Wohnen mit Pferden“ und die Bushaltestelle am Kreisverkehr.

In der Gaststätet Nappenfeld`s meldeten sich 19 Gruppen für das diesjährige Schubklarrenrennen an. Foto: Helmut Scheffler
In der Gaststätte Nappenfeld`s meldeten sich 19 Gruppen für das diesjährige Schubkarrenrennen an. Foto: Helmut Scheffler

Die Teilnehmer wurden über den Ablauf des Rennens informiert. Um 12.30 Uhr stellen sich die Gruppen auf dem Parkplatz der Gesamtschule in der Reihenfolge der vergebenen Startnummern auf. Um 13 Uhr startet der Zug unter musikalischer Begleitung der Blaskapelle „Einklang“ zum Marienheim, wo man den älteren Menschen, die nicht mehr an der Rennstrecke stehen können, Gelegenheit geben möchte, die Karren in Augenschein zu nehmen. Von dort geht es zurück in Richtung Ludgeruskirche und durch die Brunnenstraße zum Startplatz in Höhe des Hauses Flammer an der Schlossstraße.
Der Start beginnt 14.01 Uhr. In der ersten von insgesamt vier Runden stellen sich die einzelnen Gruppen vor. Auch in diesem Jahr wird Engelbert Bikowski den Zuschauern detaillierte Informationen zu den einzelnen Gruppen und Schubkarren geben. In der zweiten Runde geht es um die Schnelligkeit. Der Weg, den die Teilnehmer in ihren rasanten Karren zurücklegen müssen, hat es in sich. Von der Startstelle geht es hinab zur Erler Straße. Hinter der scharfen Kurve an der Bäckerei Imping folgt der Steilanstieg zur Gaststätte Nappenfeld`s. Durch die Brunnenstraße finden die Schubkarrenrenner den Weg zur Schlossstraße zurück, die der Rennstrecke den Namen „Schlopi-Ring“ (Abkürzung für Schlossstraße und Pipi) eingetragen hat, wobei der zweite Teil des Namens auch noch sechs Jahrzehnte nach der Kanalisation in Schermbeck daran erinnert, dass die Jauche früher frei die Straße hinunterlaufen konnte.
In der dritten Runde müssen Hindernisse gemeistert werden. Außerdem muss eine in luftiger Höhe hängende Mettwurst irgendwie abgerissen werden. Im Rahmen der abschließenden Publikumsrunde werden die Karren zum Pfarrheim gebracht. Anschließend findet die Siegerehrung im Zelt statt. Zur Jury gehören in diesem Jahr Ute Halbsguth, Nadine Fasselt und Johanna Schulze. Die drei amtierenden Schützenköniginnen aus Schermbeck, Altschermbeck und Buschhausen übernehmen die Aufgabe, die schönste Karre herauszufinden.
„Es gab und gibt schon eine Menge Arbeit“ berichtete die Kolping-Vorsitzende Christa Hülsdünker von den Vorbereitungen, mit denen bereits vor einem Jahr begonnen wurde. Sie gehört ebenso zum Organisationsteam wie Norbert Grömping, Guido Heßbrüggen, Marion Aehling, Monika Wilsing, Christian Hörning, Heinz Tenk, Martin Thiemann und Marita Underberg.
Heute (Donnerstag) kommen die etwa 70 Helfer um 19.30 Uhr in die Gaststätte Nappenfeld`s, um ihre jeweiligen Verantwortlichkeiten am Renntag abzustimmen.
Die Kolpingsfamilie weist ausdrücklich darauf hin, dass weder von Gruppen noch von Besuchern Verpflegungsstationen eingerichtet werden dürfen. Die Verpflegung übernimmt die Kolpingsfamilie, um aus dem Erlös die Kosten fürs Rennen decken zu können. H.Sch.

Im Jahre 1924 wurde das erste schubkarernrenenn veranstaltete, damals noch vom Dilettantenverein. Repro: Helmut Scheffler
Im Jahre 1924 wurde das erste Schubkarernrennen veranstaltet, damals noch vom Dilettantenverein. Repro: Helmut Scheffler

 

Vorheriger ArtikelLandrat fordert Plenardebatte im Bundesrat über Kommunalfinanzen
Nächster ArtikelVerfehlte Personalpolitik – B`90/Die Grünen zur Personalsituation in der Gemeinde Schermbeck
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.