An der 29. Schermbecker Umweltaktion beteiligten sich mehrere Vereine
Schermbeck Bei sonniger, aber kalter Witterung machte es den meisten Bürgern am Samstagmorgen richtig Spaß, am 29. Schermbecker Umwelttag teilzunehmen.
Elisabeth Lehmkühler vom gemeindlichen Bauamt übernahm zum zweiten Mal die Organisation, unterstützt von Heike Szczepaniak. Die beiden Mitarbeiterinnen des gemeindlichen Bauamtes sowie Klaus Sondermann und Björn Hilgendorf vom gemeindlichen Bauhof verteilten Arbeitshandschuhe und Säcke an Erwachsene und Kinder, die sich ihr Sammelrevier selbst aussuchen konnten.
Die achtköpfige Wandergruppe des Netzwerkes der Georgsgemeinde beteiligte sich zum dritten Male am Umwelttag und fand unterwegs jede Menge Flaschen. Als Routiniers waren die Männer des Boßelclubs mit „Antreiber“ Willi Terhardt unterwegs. Sie säuberten auch in diesem Jahr ihre Boßelstrecke in Buschhausen, wo jemand wohl eine Party gefeiert hatte, wie die Anzahl der leeren Schnapsflaschen verriet.
Den größten Sammeleifer bewiesen wie in den letzten Jahren die Mitglieder des Gahlener Heimatvereins. Nach dem Treffen am Haus Heckermann in der Haus-Gahlen-Straße fuhren die Sammler in mehreren Gruppen mit Traktoren und Anhängern los, um an ganz unterschiedlichen Stellen Müll zu sammeln. Dabei leistete jener Traktor, den Heiner Nachbarschulte dem Heimatverein vor fünf Jahren geschenkt hatte, gute Dienste. Jede Menge Autoreifen, halb vermoderte Bretter und eine Bake, die im Straßenbau verwendet wird, brachten die Gahlener zum Bauhof. Selbst Bottroper schienen wohl in Schermbeck gesammelt zu haben, wie ein Traktorenreifen und ein Kühlschrank auf dem Anhänger mit dem Kennzeichen „BOT“ vermuten ließ.
Die CDU sammelte im Umfeld des Rathauses und der Maximilian-Kolbe-Schule. Jugendliche des „You“ beteiligten sich ebenso wie der Heimat- und Geschichtsverein, die Gahlener Feldbahnfreunde, die SPD, der Kindergarten „Hand in Hand“, der Schalke-Fan-Club Königsblaue Schermbecker, der VdK Gahlen, der Angelsportverein Schermbeck-Bricht und die Weselerwalder Jäger und Schützen. Die Landjugend Schermbeck säuberte die Erler Straße zwischen Triptrap und Weßel. Die Kindertagesstätte „Hand in Hand“ fand Glas und reichlich viel Plastik in den Kaninchenbergen und an der Altschermbecker Vogelrute. Der Angelsportverein Schermbeck-Bricht sorgte nicht nur im Umfeld des eigenen Vereinsgewässers für Ordnung, sondern auch im Lichtenhagen und fand dabei unter anderem eine ganze Reisetasche voller Müll.
Fünf Mitglieder des Heimatvereins Weselerwald und Umgebung waren an der Marienthaler Straße und am Voshövel unterwegs, die Trachtenschützen Uefte-Overbeck im Schermbecker Norden, wobei König Martin Wieschus kräftig zupackte und Königin Marlies Weßel den Kaffee sponserte. Fünf Bürgertreff-Mitglieder staunten nicht schlecht, wie viele Zigarettenkippen sich im Laufe eines Jahres in den Kellerschächten ihres Gebäudes ansammeln können.
Ein Beispiel, das Schule machen könnte, lieferte der 83-jährige Herbert Paulsen, der vor drei Jahren von Düsseldorf nach Altschermbeck zog. „Ich konnte den Dreck einfach nicht mehr sehen“, begründete er seinen Gang mit dem Bekannten Diethelm im Bereich der Bonifatiusstraße. Zwei Säcke Müll brachten sie zum Bauhof.
Um die Mittagszeit konnte man sich davon überzeugen, dass die Rücksichtslosigkeit mancher Zeitgenossen auch nach 28 Jahren kaum nachgelassen hat. Auf dem Bauhof wurde in einem großen Container jener Unrat gestapelt, den achtlose Zeitgenossen kurzerhand im Gelände entsorgten, sei es aus Bequemlichkeit oder zur Reduzierung der Abfallentsorgungsgebühren.
Für die eifrigen Sammler gab es am Bauhof von der Niederrheinischen Sparkasse Rhein-Lippe Erbsensuppe, kostenlose Getränke und Süßigkeiten für Kinder. In geselliger Runde verstärkten sich das Gefühl, etwas Gutes für die Allgemeinheit getan zu haben, und die Hoffnung, ein wenig Vorbildfunktion vermittelt zu haben für rücksichtslose Zeitgenossen.
Bauhofmitarbeiter holen die gefüllten Säcke aus den Außenbezirken und bringen das Sammelgut zum Bauhof. Von dort wird es zur Kreis-Weseler Abfallgesellschaft nach Kamp-Lintfort gebracht. H.Sch.
