Zur Flüchtlingssituation – Evangelische Kirchen im Ruhrgebiet

Gemeinsame Erklärung der Vertreterinnen und Vertreter der Städte und Kreise sowie der Superintendentinnen und Superintendenten im Ruhrgebiet
Unsere Gesellschaft ist derzeit besonders herausgefordert: Viele Menschen suchen in unserem Land Schutz vor Terror, Krieg und Verfolgung.
Wir sind überaus dankbar für die vielfältige Hilfsbereitschaft – auch im Ruhrgebiet! Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern, allen Mitgliedern unserer Gemeinden für ihren beispiellosen Einsatz bei der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen. Dieses beeindruckende Engagement braucht Förderung und Unterstützung von Politik, Wirtschaft und Kirche.

Evangelischen Kirche im Ruhrgebiet
Es ist ein Gebot der Humanität und der christlichen Verantwortung, Flüchtlinge aufzunehmen und unsere Gesellschaft gemeinsam mit ihnen weiter zu entwickeln.

Deshalb setzen wir uns dafür ein,  dass Flüchtlinge in unseren Städten und Gemeinden menschenwürdig untergebracht werden und ihnen Zugänge zum Arbeitsmarkt und den örtlichen Regeldiensten eröffnet werden.
Die Kommunen erbringen erhebliche Leistungen bei der Unterbringung der Schutz suchenden Menschen. Sie kommen damit an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. So sind in NRW Land und Kommunen in einem intensiven Austausch darüber, wie die auskömmliche Finanzierung der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge gesichert werden kann.
Aus unserer Sicht kommt es vor allem darauf an, dass die Kommunen in die Lage versetzt werden, den Herausforderungen angemessen begegnen zu können. Es darf keine Einschränkung kommunaler Leistungen geben. Vielmehr müssen die Kommunen gestärkt werden – damit sie die Aufgaben Unterbringung und vor allem Integration auch bewältigen können. Dazu müssen Bund und Land die Kommunen umfassender unterstützen.
Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Asylverfahren fair, schneller und konsequenter durchgeführt werden.
Flüchtlinge brauchen möglichst schnell Klarheit über ihre Perspektiven in Deutschland. Die derzeit langen Wartezeiten und rechtlichen Hürden verhindern, dass Flüchtlinge frühzeitig Sprachkurse und eine Ausbildung absolvieren sowie einer Erwerbstätigkeit nachgehen können.
Deshalb setzen wir uns dafür ein,  dass die Schutzsuchenden eine qualifizierte und zuverlässige Begleitung und Förderung erhalten. Mit dieser Begleitung und Förderung können und sollen die Geflüchteten die Möglichkeit erlangen, ihren Alltag selbstständig zu gestalten und am Gemeinwesen teilzuhaben.
Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass in unserer Gesellschaft eine sachgerechte und am Wohl aller Menschen orientierte Auseinandersetzung stattfindet.

Sorgen und Angst vor Überforderung müssen von Staat und Gesellschaft ernst genommen werden, dürfen aber nicht für menschenfeindliche Stimmungen missbraucht werden. Wir erwarten, dass diejenigen, die zu uns kommen, gesetzliche und gesellschaftlich vereinbarte Ordnungen und die grundlegenden Orientierungen in unserem Land respektieren. Dazu zählt für uns die Akzeptanz der Gleichstellung von Frauen und Männern sowie der Religionsfreiheit. Mit großer Entschiedenheit aber wenden wir uns gegen Fremdenfeindlichkeit, Hass und Rassismus gegenüber den Schutz suchenden Menschen.

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