Wandergruppe informiert über die heimtückische Krankheit ALS
„Es muss endlich Forschung stattfinden!“, fordert seit Jahren der Verein „Chance zum Leben – ALS e.V.“, um auf die heimtückische Krankheit des motorischen Nervensystems aufmerksam zu machen. Rege Unterstützung gibt es seit Jahren vom Verein „Niko`s Farm e.V.“, dessen Vorsitzender Arnold Schnittger mit seinem schwerbehinderten Sohn regelmäßig Wanderungen durch Deutschland unternimmt, um unterwegs zu sensibilisieren, zu solidarisieren und auf die Probleme von Eltern mit behinderten Kindern aufmerksam zu machen.
Vertreter beider Vereine sind am 30. April in Detmold gestartet, um entlang der Römer-Route zu wandern. Am Mittwochabend traf die Gruppe in Schermbeck ein und wurde von Melanie Preuß, der Wirtin der Gaststätte „Zum Rathaus“ beköstigt, weil sie bei dieser Gelegenheit ihren ehemaligen Schulkameraden Robert Kik, den stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins „Chance zum Leben – ALS e.V.“ nach 24 Jahren wieder einmal traf.
Am Donnerstag wurde die Gruppe von Bürgermeister Mike Rexforth und der Verwaltungsmitarbeiterin Birgit Lensing um die Mittagszeit am Rathaus begrüßt. Für die Gäste gab es Info-Materialien zur Gemeinde Schermbeck. Außerdem bestand die Möglichkeit zu Gesprächen über die Krankheit ALS. Bei dieser Krankheit werden die Verbindungen zwischen den Nervenzellen und den Muskeln zerstört, sodass die Muskeln kaum oder keine Signale mehr erhalten und kaum noch reagieren. Meist versterben die Betroffenen drei bis fünf Jahre nach der Diagnose.
„Gute und fachkundige Ärzte zur Diagnose der Krankheit und Versorgung der Betroffenen sind schwer zu finden“, berichtet Robert Kik. Außerdem fänden an deutschen Universitäten und Forschungsinstituten kaum Forschungen in diesem Bereich statt.
Auf der mehr als 200 Kilometer langen Wanderung, die am Donnerstag nach Wesel führte und am Freitag in Xanten endete, hat die Gruppe immer wieder versucht, Menschen auf die Krankheit aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln. Das Geld soll dazu dienen, schnelle und unbürokratische Hilfe für Betroffene zu leisten. H. Scheffler