Wolf riss Schafe 30 Meter vom Wohnhaus

Der Wolf hat wieder Schafe in Hünxe gerissen

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag riss der Wolf erneut zwei Schafe von Kurt Opriel in der Straße Schwarze Heide 4 in Hünxe.

Erschrocken ist Opriel alleine aus dem Grunde schon, da der Wolf die Schafe in direkter Nähe, 100 Meter von seinem Haus und nur 30 Meter vom Nachbarhaus entfernt, gerissen hat. „Ein weiteres Schaf haben wir mit Bisswunden an der Kehle in den Stall gebracht.

Der Tierarzt meint, dass das Tier wohl durchkommt“, so Opriel. Bereits vor vier Wochen hatte Wölfin Gloria hier auf der Weide Schafe gerissen.

Wolf riss in Hünxe Schafe
Fotos: Kurt Opriel

Über Elektrozaun gesprungen

In der Zwischenzeit hat der Schafzüchter Vorsorge getroffen und seine Weiden mit einem vorgeschriebenen 90 cm hohen Elektrozaun vorschriftsmäßig eingezäunt. „Dieser hat allerdings keine Wirkung gezeigt. Der Wolf ist einfach darüber hinweggesprungen. Dort hat er die Tiere über die Wiese getrieben und gegen den Elektrozaun gedrängt. Dieser ist dann umgekippt“, erzählt Opriel.

Der Schafzüchter hat zwei Herden mit rund 160 Tieren. Er ist sauer und sagt: „Wenn das so weiter geht, wird die Tierhaltung auf Weiden bald komplett verschwunden sein. Erst wollte man artgerechte Tierhaltung haben. Das haben wir Landwirte umgesetzt und halten unsere Tiere nicht mehr im Stall, sondern auf Weiden. Jetzt aber sehe ich, dass ein Wolf in der EU einen höheren Stellenwert hat, als unsere Tiere“.

Wolf riss in Hünxe Schafe

Gegen jeglicher Vernunft

Das könne dazu führen, so Opriel, das mit der Ansiedlung des Wolfes die Landwirte und Schafzüchter, was die Tierhaltung anbelangt, zurück in die Vergangenheit gehen. Laut Opriel gehört der Wolf nicht in unsere Gegend. Alleine schon wegen der dichten Besiedlung und der vielen querenden Bundes-, und Autobahnen. Aber auch:  „Die Sicherheit und das Wohl unserer Nutztiere sollte doch mehr Wert sein, als unbedingt und gegen jegliche Vernunft, das Bestreben zu haben hier ein Wolfsrudel anzusiedeln“.

Wolf riss in Hünxe Schafe

Schäden und Folgekosten

Auch was die zukünftig die Tierhalterhaftpflicht anbelangt, sieht Opriel die aktuelle Lage rund um den im Kreis Wesel lebenden Wolf und dem damit verbundenen zukünftigen Wolfsrudel mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. „Demnächst werden Herdentierhalter, bedingt durch die immer steigenden Schäden und ihre Folgekosten bei den Versicherungen so hoch eingestuft, wie die Hausbesitzer in einem Hochwassergebiet, oder wir werden gar nicht mehr versichert“.

Jetzt wird der Schafzüchter seine Weiden mit neuen, höheren Zäunen von 1,20 Meter einzäunen. „Wenn das nicht hilft, dann werde ich meine Schafzucht aufgeben“, ist sich Kurt Opriel sicher.

Petra Bosse