Wieder wurde ein Kamerunschaf am Heisterkamp in Gahlen vom Wolf gerissen. Dafür überspringt die Wölfin einen Stracheldrahtzaun von 1,65 Meter – Geschädigter gibt Schafzucht auf.
Schermbeck/Gahlen. Wolf. In der Nacht zum 02.12.2020 kam es zu einem erneuten Wolfsriss in Gahlen. Anhand der vorgefundenen Spuren waren mindestens zwei Wölfe vor Ort.
Kurioserweise wurde auch das benachbarte Damwild-Gehege heimgesucht. Eindeutig ist einmal in das Gehege hineingesprungen und in circa acht Meter Entfernung aus dem Gehege wieder herausgesprungen worden.

Die immer wieder auftretende Wolfsrisse belasten den Schafhalter. Die Geschädigten sind mit den Nerven am Ende, denn seit 2018 hat der Wolf die ehemalige 12-köpfige Herde am Heisterkamp in Gahlen auf jetzt drei Schafe reduziert.
Und wieder suchte sich die Wölfin Gloria von Wesel in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die ihr gut bekannte Schafwiese von Roland Uhlenbrock am Heisterkamp in Gahlen auf. Es ist hier der vierte Wolfsriss seit 2018.

In der gleichen Nacht gab es ein weiteres Ereignis in einem in direkter Nachbarschaft gelegenen Damwildgatter. Dieses wurde ebenfalls von einem Wolf aufgesucht. Allerdings wurden hier keine Tiere gerissen.
Die Fotos und die vorgefundenen Spuren belegen jedoch eindeutig, so Eckhard Vornhold vom Bürgerforum Gahlen Wolf, dass es sich hierbei um mindestens zwei Wölfe gehandelt haben muss.

Enorme Sprungkraft
Die enorme Sprunghaft von Gloria von Wesel beweisen auch in diesem Fall erneut die Absprungspuren sowie die Haare im obersten Stacheldraht. Der übersprungene Stacheldraht habe laut Bürgerforum Gahlen Wolf eine Höhe von 165 cm.

Um auf die Schafswiese hinein und heraus zu kommen, sprang der Wolf oder die Wölfin Gloria von Wesel oder der zweite Wolfe im Schermbecker Wolfsgebiet zwischen der obersten und der zweithöchsten Stromlitze hindurch. Die deutlich sichtbaren Dreckspuren bestätigen diese Vermutung.
Nach Spurenlage ist der Wolf zwischen den oberen Stromlitzen durch gesprungen
Zaunart, Zaunhöhe 100 cm Schafzaun und Holzlattung, davor Stromlitzen in Höhe 15 – 115 – 140 – 155 – 185

Und plötzlich waren es nur noch drei…
Mittlerweile seien, so Vornbrock, die Geschädigten mit den Nerven am Ende. Seit 2018 hat der Wolf die ehemalige zwölfköpfige Herde und Hobbyschafzucht des Ehepaars Uhlenbrock auf jetzt drei Schafe reduziert.
Da die Schafe quasi wie Haustiere gehalten werden, sei es mittlerweile nicht mehr erträglich, immer wieder die getöteten Tiere auf der Wiese zu sehen.

„Der geforderte Herdenschutz bringt uns auch nicht weiter, wenn wir sehen, wie der Wolf den Zaun unseres Nachbarn von 165 cm überspringt, wann und wie er will. Wir geben jetzt unsere Hobbyzucht auf und suchen einen Platz für unsere letzten drei Schafe außerhalb des Einzugsgebiets von Gloria. Wer kann helfen?“, fragt Roland Uhlenbrock.

Vor Ort war LANUV- Mitarbeiter Nils Ribbrock sowie Mitglieder vom Bürgerforum Gahlen Wolf.
Fotos: Bürgerforum Gahlen Wolf
