Am Mittwoch, 6. Juli, fand im Weseler Kreishaus die „Hochwasserschutzkonferenz Issel“ statt. Nach erheblichen Starkregenfällen Ende Mai und Mitte Juni war der Pegelstand der Issel gleich zweimal innerhalb kürzester Zeit derart angeschwollen, dass es zu Großeinsätzen von Feuerwehren im Kreis Wesel mit Schwerpunkt Hamminkeln kam. Landrat Dr. Ansgar Müller fasste in seiner Begrüßung den Hintergrund der Konferenz zusammen: „Wir haben uns heute die Frage zu stellen, was wir tun können, um die Auswirkungen von Starkregenereignissen in Zukunft zu minimieren. Ein wichtiger Ansatz ist das Hochwasserschutzkonzept Issel, das seit Oktober letzten Jahres erarbeitet wird und in den nächsten Monaten fertig gestellt werden soll. Sobald das Konzept fertig ist, sind alle am Hochwasserschutz Beteiligten gefordert, die darin vorgesehenen Schutzmaßnahmen umzusetzen. Denn nur so kann das Schadenspotential solcher Unwetter reduziert werden.“
Joachim Steinrücke, Geschäftsführer der ProAqua Ingenieurgesellschaft für Wasser- und Umwelttechnik mhB stellte den Sachstand des Hochwasserschutzkonzeptes und dessen wesentliche Maßnahmen vor. Am Ende der gut zwei Stunden andauernden Konferenz einigten sich die Teilnehmer/innen darauf, in den kommenden Tagen die „Weseler Issel-Vereinbarung“ zu unterzeichnen. Im Rahmen dieser Absichtserklärung sichern sich die Unterzeichnenden ihre gegenseitige Unterstützung zur Verringerung von Überschwemmungen im Einzugsgebiet der Issel und ihrer Nebenläufe zu. Darüber hinaus wird die Fertigstellung des Hochwasserschutzkonzeptes Issel bis Ende 2016 begrüßt, mit der Zielsetzung, konkrete Maßnahmen zu erarbeiten und zeitnah umzusetzen. Die verschiedenen Bausteine zum Hochwasserschutz – sowohl technischer als auch natürlicher Hochwasserschutz – sollen kooperativ umgesetzt werden. Grundstückseigentümer/innen sollen für eine verbindliche Regelung gewonnen werden, um im Hochwasserfall gewässernahe Grundstücke als Retentionsraum temporär und gegen eine Entschädigung zur Verfügung zu stellen. Alle Konferenzteilnehmenden waren sich darin einig, dass ein wirksamer Hochwasserschutz an der Issel und ihren Nebengewässern nur gemeinsam erreicht werden kann.
An der Konferenz nahmen neben Vertreter/innen der Kreise Wesel und Borken und der Kommunen Hünxe, Schermbeck, Raesfeld, Hamminkeln, Wesel, Isselburg auch Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Bezirksregierung Düsseldorf), Dr. Christel Wies (Bezirksregierung Münster), Ministerialdirektor Gerhard Odenkirchen (Umweltministerium NRW), der Landwirtschaftskammer NRW, des Rheinischen Landwirtschaftsverbands, der Landwirtschaftskammer Kreisstellen Kleve, Wesel und Borken, des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands, der Kreisbauernschaft Wesel, der Isselverbände, Kreislandwirt Wilhelm Neu teil.