Weihnachtsgeschenk für die Feuerwehr

Neues Löschgruppenfahrzeug für den Zivil- und Katastrophenschutz wurde in Bonn abgeholt

Schermbeck.  Spannender hätte Gregor Sebastian, der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Schermbeck, das Abholen eines neuen Feuerwehrfahrzeuges wohl kaum gestalten können.

Um 18.40 Uhr bat Gregor Sebastian am Dienstagabend die drei Löschzugführer, ins Gerätehaus an der Schienebergstege zu kommen. Fünf Minuten später erhielten die 35 Mitglieder des Löschzuges Schermbeck eine ähnliche Anweisung.

Gegen 18.55 Uhr begann im Gerätehaus ein großes Rätselraten. Erst um 19.04 Uhr löste sich die Spannung, als ein großes Feuerwehrauto mit Blaulicht vorfuhr und Gregor Sebastian und sein Stellvertreter Helge Dreßen dem Führerhaus entstiegen.

Als Gregor Sebastian und Helge Dreßen (v.l.) mit dem neuen Löschfahrzeug für den Zivil- und Katastrophenschutz am Gerätehaus des Schermbecker Löschzuges vorfuhren, wussten die Wehrleute endlich, warum sie in der Schienebergstege erscheinen sollten. Foto: Helmut Scheffler

Schon vor vier Wochen erhielt Gregor Sebastian die Mitteilung, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn auch der Feuerwehr in Schermbeck ein LF-KatS zur Verfügung stellen würde. Am Dienstag wurde das Fahrzeug in Bonn von Christoph Unger, dem Präsidenten des BBK, im Beisein von Cornelia de la Chevallerie, der Abteilungsleiterin Gefahrenabwehr des Ministeriums für Inneres und Kommunales NRW, an Gregor Sebastian und Helge Dreßen sowie an den Kreisbrandmeister Udo Zurmühlen übergeben.

Um bei der Rückkehr nach Schermbeck nicht bemerkt zu merken, stellten Sebastian und Dreßen das Fahrzeug am Nachmittag auf dem Gelände der Familie Albedyhl in Besten ab.

Weihnachtsgeschenk

Die offizielle Übergabe des Fahrzeugs durch den Landrat des Kreises Wesel wird zwar erst am 13. Januar erfolgen, aber die Schermbecker wollten zumindest schon mal hausintern das Weihnachtsgeschenk feiern, und auch Bürgermeister Mike Rexforth ließ es sich nicht nehmen, bei einem Umtrunk der Schermbecker Wehr herzlich zu gratulieren zu dem 233 000 Euro kostenden Fahrzeug.

Technisch veraltert

Das neue LF-KatS ersetzt ein LF 16 TS aus dem Jahre 1989, das vor etwa drei Jahren vom Gahlener Löschzug übernommen wurde. Der Einsatz im Rahmen des Elbe-Hochwassers hat gezeigt, dass Fahrzeuge dieses Baujahres technisch sehr veraltet sind. In dem Bemühen, die für den Katastrophenschutz benötigten Fahrzeuge zu erneuern, setzten das BBK und das Land Nordrhein-Westfalen auf jene Feuerwehren, die bereits Erfahrungen mit solchen Fahrzeugen sammeln konnten.

So geriet Schermbeck mit auf die Liste jener vier Fahrzeuge, die insgesamt im Kreise Wesel erneuert werden sollen. Und nun ist Schermbeck sogar der erste Standort mit einem hochmodernen Fahrzeug.

 

Schadstoffarmer Motor

In der nächsten Zeit werden die Wehrleute zwar im Rahmen ihrer Übungsabende intensiv mit den Techniken des neuen Fahrzeugs vertraut gemacht, aber schon am Dienstagabend wurde es ausführlich unter die Lupe genommen. Neun Sitzplätze stehen in dem Fahrzeug zur Verfügung, dessen Einzelteile von den Firmen Mercedes Benz und Albert Ziegler produziert wurden. Das 7,21 Meter lange Fahrzeug ist mit einem schadstoffarmen Motor ohne Drehmomentreduzierung ausgerüstet, kann bis zu 100 km/h zurücklegen und verbraucht 22 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer. Das Fahrzeug ist für den Erstbedarf mit einem 1000 Liter fassenden Löschwasserbehälter ausgerüstet und verfügt über eine eingebaute Pumpe vom Typ FPN 10-2000. H.Scheffler

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.