Weihnachten naht: Ein Dankeschön fürs „Haus Kilian“

Gabi Schwarz schrieb uns folgenden Brief:

Weihnachten ist ein schöner Anlass seinen Mitmenschen einmal DANKE zu sagen. Ich möchte heute dem Team unserer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung „Haus Kilian“ hier in Schermbeck ganz herzlich Dankeschön sagen. Die Leiterin Frau Förster und ihre Mitarbeiter begleiten und unterstützen 21 Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Sie tun dies mit sehr viel Liebe, Phantasie und Einfühlungsvermögen, damit die ihnen anvertrauten Menschen ein schönes und glückliches Leben führen können.

Ich weiß dies deshalb so genau, weil mein Sohn Christian seit fast einem Jahr im Haus Kilian lebt. Christian ist geistig sehr schwer behindert und hat darüber hinaus starke autistische Züge. Er kann nicht sprechen und nimmt seine Umwelt ganz anders wahr, als wir dies tun. Deshalb zeigt er manchmal Verhaltensweisen, die seine Mitmenschen belasten oder erschrecken. In allen Bereichen des täglichen Lebens, in der Körperpflege und sogar beim Essen ist er vollständig auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. Unsere große Sorge war immer, wie Christian leben wird, wenn wir Eltern nicht mehr leben und für ihn sorgen können. Natürlich sorgen sich alle Eltern um eine gute Zukunft für ihre Kinder. Wenn ein Kind aber aufgrund einer Behinderung auch als erwachsener Mensch lebenslang in hohem Maß auf Hilfe angewiesen ist, ist diese Sorge für uns Eltern natürlich besonders drängend.

Seit fast einem Jahr wohnt Christian nun im Haus Kilian Es geht ihm richtig gut und er fühlt sich sehr wohl. Dass dieser Übergang vom  Elternhaus in die Wohnstätte so wunderbar geglückt ist, ist eine großartige Leistung von der Leiterin Frau Förster und ihren Mitarbeitern. Sie gehen liebevoll auf Christian ein und finden mit viel Einfühlungsvermögen heraus, was er möchte und worüber er sich freut. Wir sind sehr beeindruckt und glücklich zu sehen, mit wie viel Achtung und Wertschätzung Frau Förster und ihr Team die Menschen unterstützen, die ihnen anvertraut sind! Das ist, finde ich, das Allerwichtigste überhaupt, dass auch ein Mensch mit schweren Behinderungen als vollwertiger Mensch angenommen und in seinen Bedürfnissen ernst genommen wird. Christian spürt das und ist deshalb auch meist ausgeglichen und ausgesprochen zufrieden.

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Dafür möchte wir Frau Förster und allen ihren Mitarbeitern, von ganzem Herzen danken. Auch dafür, dass sie mit uns als Eltern so gut zusammenarbeiten. Wir haben Christian sehr lieb und freuen uns, dass auch wir mit ihm noch viel Zeit verbringen können.  Frau Förster legt sehr viel Wert darauf, dass die Bewohner von Haus Kilian gut in die Gemeinde Schermbeck integriert sind und am öffentlichen Leben teilnehmen. Mit Phantasie und Ideenreichtum haben sie und ihr Team vielfältige Aktionen in Schermbeck durchgeführt. Dadurch hat sie entscheidend dazu beigetragen, dass die Menschen mit Behinderung in Schermbeck einfach ganz normal dazugehören.

Wenn wir uns bei Frau Förster oder ihren Mitarbeitern bedanken, sind sie immer ganz bescheiden und meinen, dies sei doch alles ganz selbstverständlich. Aber wir wissen genau — und haben dies leider auch häufig erfahren — dass das überhaupt nicht selbstverständlich ist. Wir wünschen Frau Förster und allen ihren Mitarbeitern ein frohes Weihnachtsfest, Gottes Segen und weiterhin viel Kraft für ihre verantwortungsvolle, nicht einfache Arbeit.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.