Was soll ich lesen – Buchtipp von Michaela Grebe (8)

 Buchtipp von Michaela Grebe –„Auf Null“ von Catharina Junk“.

Es gibt unheimlich viele Romane aller Genre. Alle zu lesen, schaffen wir nicht, und die Frage, was soll ich lesen, oder welches Buch kann ich verschenken oder online ausleihen, ist häufig bei dieser enormen Vielfalt eine echt knifflige Frage.

So kann es bei diese Fülle von Literaturangeboten, schnell zu einem Fehlkauf kommen und das Buch landet dann in der Tonne.

Es gibt aber auch Bücher, die es wert sind zu lesen
Und was soll ich nun lesen?
Wir schaffen ein wenig Licht in die Dunkelheit mit unseren Buchtipps von Michaela Grebe. Vielleicht haben wir etwas dabei, was euch interessiert.

Liebe Büchergemeinde: Heute gibt es einmal einen ganz aktuellen Buchtipp von Michaela Grebe.

 

„Auf Null“ von Catharina Junk

Liebe Leseratten,

leider komme ich gar nicht mehr so häufig zum Lesen, aber im Osterurlaub habe ich gerade „Auf Null“ gelesen und möchte es euch heute durchaus empfehlen.

Inhalt:
„Vielleicht ja, vielleicht nein. Lasst euch überraschen.“ Gesund – aber nicht geheilt. Das ist Ninas Diagnose nach überstandener Leukämie. Für die Zwanzigjährige klingt das wie: Freu dich bloß nicht zu früh. Ohnehin hat die Krankheit alles verändert. Mit ihrer besten Freundin Bahar ist sie zerstritten, ihr Bruder ist streng gläubig geworden, und Nina würde eher einem Hütchenspieler vertrauen als ihrem eigenen Körper. Dann lernt Nina Erik kennen und ist schneller in ihn verliebt, als ihre Angst vor einem Rückfall es erlaubt. Aber wie soll Liebe funktionieren, wenn einem der Mut zum Leben fehlt?

OK, es ist wieder einmal ein eher schwieriges Thema, aber momentan steht mir nicht so der Sinn nach blutrünstigen Thrillern.
Dieses Buch beginnt nämlich dort, wo andere aufhören. Nina wird nach einem Jahr als „gesund“ aus dem Krankenhaus entlassen. Eigentlich war sie nach Münster gekommen, um zu studieren. Doch die Krankheit machte ihr völlig überraschend einen Strich durch die Rechnung.

Verständlicherweise traut Nina dem Frieden nicht so richtig – viel zu viel Leid musste sie ertragen. Wie soll sie sich auf ihren Körper plötzlich wieder verlassen können, der sie doch vorher so schmerzlich im Stich gelassen hat? Einfach so weitermachen wie vorher, die Angst wegdrücken, sich ins normale Leben einer Zwanzigjährigen stürzen und in vollen Zügen genießen? Funktioniert nicht mehr.
Oder doch lieber besonders vorsichtig sein, sich vollkommen gesund ernähren und einen ordentlichen Job finden?

Es gibt wahrscheinlich keinen Menschen, der nicht in der Familie, im Bekanntenkreis oder im Beruf schon einmal mit dem Thema Krebs in Berührung kam. Viele von uns drücken sich ja meist verständlicherweise davor, darüber zu lesen – und das Leben ist ja auch schon schwer genug, da wollen wir nicht auch noch so traurige Geschichten in der Freizeit lesen…
Aber dieses Buch erzeugt eigentlich keine bedrückende Stimmung. Die Autorin hat eine nachvollziehbar authentische Geschichte erschaffen, die zwar ans Herz geht, aber dennoch richtig komisch ist. Ninas Humor in den tragischsten Situationen ist einfach wunderbar sarkastisch.

Die Geschichte erzählt übrigens abwechselnd von Ninas Erlebnissen während der Krankenhauszeit, sowie von der Zeit danach. Das ist am Anfang etwas verwirrend, gibt sich aber ganz schnell.

Fazit:
Lesen!
Ninas Humor unter der Tragik dieses Schicksals ist grandios, beneidenswert und extrem lebensbejahend. Ab und zu hat sich die Autorin für meinen Geschmack mal auf ein paar Nebenschauplätzen etwas verzettelt und klar, es gibt auch ein paar eher „kitschige“ Stellen, aber mal ehrlich, wir finden es doch ganz schön, mit einem seufzenden „Ooooh“ noch tiefer in die Couch zu sinken, oder?
Bücher dieser Kategorie erzeugen bei mir immer ein hohes Maß an Dankbarkeit und Bewusstsein für ein Leben in Gesundheit – und das finde ich sehr wichtig!

Nicht verwirren lassen: Das Taschenbuch ist seltsamerweise unter einem anderem Titel erschienen („Liebe wird aus Mut gemacht“).

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celawie
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