Von glücklichen Hühnern und gesunden Eiern

Maik Buskamp aus Erle setzt auf Bioland und hat mit dem momentanen Eierskandal wenig am Hut.

Glückliche Hühner und gesunde Eier direkt vom Bauernhof in Erle

ERLE. Fröhliches Gegacker und laut krähende Hähne. Alle reden über verseuchte Eier. Auf dem kleinen zertifizierten Bioland Bauernhof in Erle bei Buskamp, ist die Welt noch in Ordnung.

Maik Buskamp aus Erle setzt bei seinen Hühnern auf Bio

3000 Legehennen flattern hier durch die Gegend. Mal rechts vom Stall, mal links, immer an einer anderen Stelle. Ein regelmäßiger Ortswechsel sei notwendig, erklärt der Bauer, da seine 3000 Hühner schnell alles „abgegrast“ haben.

 

Futtererbsen und Ackerbohnen

Gefüttert werden die Tiere, die alle aus einer zertifizierten Bioland-Aufzucht stammen, zu 50 Prozent mit Weizen-Trockenfutter aus einer zertifizierten Bio-Mühle, sowie zu 50 Prozent Futter aus Eigenanbau. „Fütterung aus Eigenanbau ist Pflicht. Wir verfüttern Futtererbsen und Ackerbohnen“, erklärt Buskamp.

Für die Hühner bedeutet das, dass diese keine „volle pulle Energie“ wie Mais oder Gen-Soja bekommen.

Fütterungszeit – schnell kommen die Hühner aus allen Ecken angerannt

„Kräftige Eidotterfarbe bedeutet nicht gleich gesunde Hühner und leckere Eier“

Keine Farbverstärker im Futter

Ebenso sind Zusatzstoff wie Canthaxanthin und andere synthetischen Farbstoffe, die für ein knalliges „Eidottergelb“ sorgen, verboten.

Daran erkennt der Verbraucher schon an der hellen Eidotterfarbe den Unterschied zwischen industriellen Qualeiern zu Bio-Eiern, denn die EU-Ökoverordnung untersagt den Zusatz von Farbstoffen zum Hühnerfutter.

Ein glücklicher Hahn umringt von seinen „Frauen“

Kein Legestress

„Meine Hühner sind alle topfit“, sagt Busmann. Und in der Tat: ein gesundes Huhn erkennt der Verbraucher am Verhalten, an einem vollen Federkleid, es weist keine kahlen Stellen auf und die Hähne als auch die Henne haben einen vollen Kamm.
Kein Wunder, denn die Hühner können nach Lust und Laune aus ihrem Stall raus und einen Spaziergang durch die Natur machen. Außerdem sind sie keinem Legestress ausgesetzt.

Fette Suppenhühner

Geschlachtet werden die Tiere bei Buskamp nach rund 15 Monaten. Dann bringen die Legehennen am Ende ihres „glücklichen“ Hühnerdaseins ein Schlachtgewicht als Suppenhuhn von 1,3 bis 1,5 Kilogramm auf die Waage. „Das liegt daran, dass wir unsere Hühner nicht auf hohe Leistung gefahren haben“, erklärt der Landwirt.

Weniger Eier

Das bedeutet, dass die Hühner höchstens 270 bis 280 Eier im Jahr legen. „Der Trend bei industriellen Großhühnerfarmen geht mittlerweile auf 330 Eier pro Huhn im Jahr. Kein Wunder, dass dann am Ende nach zwölf Monaten Lebenszeit nicht mehr viel am Suppenhuhn dran ist“, so Maik Buskamp.

Starke und regelmäßige Kontrollen

Bereits im Jahr 2011 hat der Jungbauer Maik Buskamp angefangen, seinen Hof von konventionellen auf ökologischen Landbau umzustellen.

Seit 2013 ist der Betrieb als „Bio-Land Hof“ zertifiziert.
Zertifiziert heißt, dass dieses Prädikat nicht nur auf dem Papier steht. „Wir bekommen regelmäßige, auch unangemeldete Kontrollen ein bis zweimal im Jahr vom Landesamt für Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz sowie von Bioland“, bestätigt Maik Buskamp.

Täglich geöffnet

Momentan sind die Bio-Eier von Maik Buskamp sehr gefragt. Der kleine Selbstbedienungsladen auf dem Hof an der Marienthaler Straße 79 hat den ganzen Tag geöffnet. Neben Eier gibt es noch tiefgefrorene Suppenhühner und tiefgefrorenes Rindfleisch direkt vom Hof.

Text und Fotos: Petra Bosse