Gahlen Friedhelm Wischerhoff ist tot. Im Alter von 83 Jahren starb am Samstag ein Mann, der sich mit Leib und Seele um den TuS Gahlen verdient gemacht hat. Die Beerdigung findet am kommenden Montag auf dem Gahlener Friedhof statt. Die Trauerfeier beginnt um 14 Uhr an der Friedhofshalle und wird – nach der Beerdigung – in der Dorfkirche fortgesetzt.
Der am 27. November 1932 in Östrich geborene Friedhelm Wischerhoff wuchs im Kreise von vier Geschwistern auf. Im Sommer 1948 begann er als Fußballer in der Jugendabteilung des VfL Rot-Weiß Dorsten. Als 1954, im Jahr der für Deutschland so erfolgreichen Fußballweltmeisterschaft, beim TuS Gahlen wieder eine Fußballabteilung gegründet wurde, wechselte Wischerhoff zu diesem Verein. Bis 1966 spielte er in der ersten Mannschaft, und zwar als Stürmer und eine Zeitlang auch als Spielführer.
Seit 1966 widmete sich Friedhelm Wischerhoff der Ausbildung von fußballbegeisterten Schülern. Er war Betreuer, Trainer und Obmann in einer Person. Das blieb auch so, als die Schülermannschaft allmählich in eine Jugendmannschaft hineinwuchs. Unterstützt wurde er tatkräftig von seiner Frau Marie-Luise, die sich 30 Jahre lang als Waschfrau für die Trikots gerne in die Pflicht nehmen ließ.
1971 wurde Wischerhoff Zweiter Vorsitzender des TuS Gahlen, 1974 übernahm er von Kurt Lach den Vorsitz. Schon sechs Jahre vorher hatte er die Alte-Herren-Abteilung gegründet, deren Abteilungsleiter er seit 1968 war. Ein Jahr vor der 80-Jahrfeier des TuS Gahlen übergab er 1991 den Vorsitz der Abteilung an Günther Rothe.

Parallel zum sportlichen Engagement war Wischerhoff von 1968 bis 1988 Schiedsrichter für den TuS Gahlen. Ende der 1980er-Jahre erhielt er die goldene Ehrennadel des Westdeutschen Fußballverbandes.
Seit Anfang der 1990er- Jahre war Wischerhoff Nachfolger Wilhelm Wincks im Ehrenrat des TuS Gahlen. Für die 90-Jahrfeier des TuS Gahlen im Jahre 2002 war er federführender Organisator. Als 2012 das 100-jährige Bestehen gefeiert wurde, stand für ihn besonders viel Arbeit an. Der Verein konnte auf Wischerhoffs Wissen und seine vielen Vereinsdokumente zurückgreifen, als es darum ging, eine 388 Seiten starke Festschrift zu erstellen. Für diese Leistung gab es bei der Jubiläumsfeier sehr viel Lob vom Vorsitzenden Gerhard Rusch.
„Friedhelm hat mich seit Mitte der 1960er-Jahre sportlich begleitet“, erinnert Rusch an den Verstorbenen und in der Bilanz von dessen Gesamtleistung für den Verein fasst Rusch zusammen: „Er wird uns sehr fehlen.“ Wischerhoff sei ein treuer Anhänger des TuS Gahlen gewesen. Als gelernter Zimmermann habe er noch im vergangenen Jahr kräftig zugepackt, als ein Unterstand für den Fuhrpark des Vereins gebaut wurde. H.Sch.