Trauer um den Schermbecker Diakon und Pfadfinder Heinz Böhnke

Träger der Ehrenamtsmedaille der Gemeinde Schermbeck starb am Dienstag

Heinz Böhnke ist tot. Im Alter von 82 Jahren starb am Dienstag eine Schermbecker Persönlichkeit, die in mehrfacher Weise ehrenamtlich tätig war. Das Requiem beginnt am Samstag um 11 Uhr in der Ludgeruskirche. Anschließend findet die Beisetzung auf dem Friedhof der Ludgerusgemeinde statt.

„Dein ehrenamtliches Engagement ist so vielfältig, dass es ein ganz Buch füllen würde“, würdigte Bürgermeister Mike Rexforth die Verdienste Böhnkes, als er ihm im Rahmen der Ratssitzung am 20. Dezember 2017 die zehnte Ehrenamtsmedaille der Gemeinde Schermbeck überreichte.

Im Rahmen der Firmung dankte Regionalbischof Rolf Lohmann (l.) dem langjährigen Diakon Heinz Böhnke (r.) für seine ehrenamtlichen Dienste innerhalb der Kirchengemeinde St. Ludgerus. Archivfoto: Helmut Scheffler

Schon vor seinem Umzug nach Schermbeck im Jahre 1974 hat Heinz Böhnke Jugendarbeit in der damaligen Kirchengemeinde St. Paulus in Recklinghausen geleistet. Zusammen mit seiner im Jahre 2017 verstorbenen Frau Elfriede war er von 1964 bis 1970 als Entwicklungshelfer für Misereor im zentralafrikanischen Burundi im Einsatz. Dort gründete er eine Schule für Tischler und lehrte bis September 1970 junge Afrikaner das Tischlerhandwerk.

1977 lernte er während der Einweihungsfeier für die Brichter Georgshütte den Leiter des Flürener Pfadfinderstammes kennen. Böhnke ergriff danach die Initiative zur Gründung eines Schermbecker Pfadfinderstammes. 1978 wurde er der erste Leiter dieses Stammes. Das Amt hatte er bis 1990 inne. Viele Jahre hindurch leitete er die Sommerlager im In- und Ausland. „Überall legtest du Hand an“, bescheinigte Rexforth Heinz Böhnke. Für sein Engagement, seinen Mut, seine Großzügigkeit und seine Treue zu den Pfadfindern überreichten Anne Wißmann und Jörn Iwanowski im September 2007 Heinz Böhnke im Namen der Bundesleitung und der Diözesanleitung die DPSG-Ehrenmedaille. Gleichzeitig wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Seit September 2017 erinnert am Pfadfinderhaus eine Tafel an die Stammesgründer Elfriede und Heinz Böhnke. Für den Bau des Pfadfinderhauses übernahm Heinz Böhnke die Planungen. Er gründete einen Förderverein, dessen Vorsitz er ebenfalls übernahm.

Von 1986 bis 1990 belegte Heinz Böhnke einen theologischen Fernkurs mit dem Ziel, Diakon zu werden. Am 14. Oktober 1990 wurde er in Münster mit weiteren 17 Anwärtern vom Bischof Reinhard Lettmann im Dom zu Münster zum Diakon geweiht. Vor dem Amtsantritt in der Schermbecker Ludgerusgemeinde, in der Heinz Böhnke eine Zeitlang im Pfarrgemeinderat und im Kirchenvorstand tätig war, erfüllte er die Bitte des Bischofs und legte seine Ämter als Leiter des Pfadfinderstammes und als Ratsmitglied nieder, das er eineinhalb Jahre lang für die CDU innehatte. Als Diakon blieb Heinz Böhnke als geistlicher Beistand den Pfadfindern bis September 2007 verbunden. Taufen und Trauungen gehörten ebenso zu den Aufgabenfeldern des Diakons Böhnke wie Beerdigungen und die Mitgestaltung von Gottesdiensten. Als Vertreter der Kirche war er im gemeindlichen Kultur-, Schul- und Sportausschuss tätig.

In den Jahren 2003 bis 2007 war Heinz Böhnke als Notfallseelsorger der Diözese Münster im Einsatz. Daraus entstand seine Tätigkeit als Fachberater Seelsorge, die er im März 2003 innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr Schermbeck übernahm und bis Dezember 2008 innehatte. Zu diesem Aufgabenkomplex gehörte auch die Arbeit für die Gruppe Trauerbegleitung in Schermbeck. Diese Gruppe hatte Heinz Böhnke zusammen mit seiner Frau Elfriede im Jahre 2000 gegründet. Im Jahr 2010 haben die beiden die Leitung in jüngere Hände übergeben. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.