Trauer um die Schermbecker SPD-Fraktionsvorsitzende Doris Schiewer

Schermbecker SPD-Fraktionsvorsitzende starb im Alter von 67 Jahren

Schermbeck Doris Schiewer ist tot. Im Alter von 67 Jahren starb sie am Montag nach kurzer und schwerer Krankheit. Die Verstorbene hat in den letzten zwei Jahrzehnten als SPD-Kommunalpolitikerin maßgeblich an der Entwicklung des Kleinstädtchens Schermbeck mitgewirkt. Im engsten Familienkreis trauern der Ehemann, zwei Kinder und ein Enkelkind.

„Ihr plötzlicher Tod macht uns traurig, sie wird uns fehlen. Unser tiefstes Mitgefühl gilt ihrer Familie und den Angehörigen“,  bedauern SPD-Vorstand- und  -Fraktion in einer gemeinsamen Erklärung. „Doris war meines Erachtens die politische Anlaufstelle innerhalb und außerhalb der Fraktionen und der Verwaltung. Sie hat die Diskussionskultur innerhalb der SPD hoch gehalten; sie war bereit, auch von ihrer persönlichen Position abzuweichen, wenn es um Partei- und Fraktionsinteressen ging“, bilanziert der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Fastring und ergänzt, „mir persönlich wird sie fehlen, ich habe ihren Rat gesucht.“ „Doris habe ich politisch viel zu verdanken. Sie hat mir geholfen, schnell Einblick in die kommunalpolitischen Gepflogenheiten zu bekommen“, bilanziert der ehemalige SPD-Vorsitzende Jörg Juppien die sechsjährige enge Zusammenarbeit mit der Verstorbenen.

Doris Schiewer war mehr als 22 Jahre lang Mitglied der SPD. 1996 nahm sie erstmals als sachkundige Bürgerin an politischen Entscheidungen der Gemeinde Schermbeck teil. Bei der Kommunalwahl des Jahres 1999 kandidierte sie erstmals im Wahlbezirk 13 (Kerkerfeld/Siegelhof) für den Gemeinderat und warb in öffentlichen Kandidatenvorstellungen mit der Forderung „Menschlichkeit und Gerechtigkeit für alle Schermbecker Bürger“. Als Ratsmitglied wurde sie nach der Wahl Mitglied im Bau- und Denkmalausschuss. Doris Schiewer blieb bis zu ihrem Tod Ratsmitglied. 2014 kandidierte sie im Wahlbezirk 11. 2007 wurde sie stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende. Seit 2009 war sie Fraktionsvorsitzende. Bis zuletzt war sie Mitglied im Haupt- und Finanzausschuss, im Planungs- und Umweltausschuss und im Rechnungsprüfungsausschuss.

Doris Schiewer (Foto vom März 2014) starb getsren im Alter von 67 Jahren.
Doris Schiewer (Foto vom März 2014) starb gestern im Alter von 67 Jahren.

Auch bei den anderen Fraktionen genoss Doris Schiewer eine hohe Wertschätzung. „Wir verlieren mit Frau Schiewer eine verlässliche politische Partnerin, die bei all ihren Beiträgen und Handlungen stets den sozialen Gedanken in den Vordergrund stellte“, bescheinigt der CDU-Fraktionsvorsitzende Klaus Schetter. Aufgrund der thematischen Nähe in einigen wichtigen Bereichen hätten sich wiederholt gemeinsame Aktionen ergeben, die erfolgreich abgeschlossen worden seien. Der BfB-Fraktionsvorsitzende Klaus Roth fügt hinzu: „Seit mehr als 10 Jahren habe ich mich mit Doris bei zahlreichen Sachthemen vertrauensvoll ausgetauscht. Besonders erinnere ich mich daran, dass wir bei einigen externen Terminen eine Fahrgemeinschaft gebildet haben. Dabei haben wir uns auch über familiäre Ereignisse ausgetauscht. Auf die Diskretion von Doris konnte man sich stets verlassen. In dieser schweren Stunde sind unsere Gedanken bei ihrem Mann und ihren Kindern.

„Ich habe mit Frau Schiewer immer gut zusammengearbeitet“, berichtet die Grünen-Fraktionsvorsitzende Ulrike Trick und fügt hinzu, „auch bei unterschiedlicher Meinung war das Gespräch stets fair und angenehm. Doris Schiewer war sehr sozial und hat sich immer für die Belange der Schwächeren eingesetzt. Ich hätte ihr gegönnt, dass sie ihr langersehntes Enkelkind noch aufwachsen sieht.“

FDP-Ratsmitglied Thomas Heiske bekennt: „Mit Frau Doris Schiewer verliert Schermbeck eine engagierte Sozialdemokratin, die sich sachlichen und praktikablen Lösungen nie verschlossen hat. Im Rahmen von gemeinsamen Gesprächen konnte ich immer wieder feststellen, dass sie mehr Pragmatikerin als Ideologin gewesen ist und deswegen in Schermbeck viel bewegt hat. Persönliche Gespräche mit Frau Schiewer waren immer angenehm und vollkommen losgelöst von parteipolitischen Mauern.“

Ort und Termin der Beerdigung werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Helmut Scheffler

Anmerkung der Redaktion:

In ihrer Funktion als Vorsitzende einer Fraktion hatte Doris Schiewer enge Kontakte zur Presse. Doris Schiewer hat eine Zeitlang die Vertreter aller Medien zu Halbjahres- und Jahresbilanzen in geselliger und gemütlicher Runde eingeladen. Von solchen Treffen konnten die Medienvertreter viele Hintergrundinformationen in den journalistischen Alltag mitnehmen. Persönlich möchte ich Doris Schiewer für diesen Service danken. Helmut Scheffler

Am 21. Juli 2004 begann für Doris Schiewer (4. Frau von links) die zweite Ratsperiode. Archivfoto: helmut Scheffler
Am 21. Juli 2004 begann für Doris Schiewer (4. Frau von links) die zweite Ratsperiode. Archivfoto: Helmut Scheffler
Im Juli 2014 gehörte Doris schiewer zum Ratsgremium für die Periode 2014-2012. Archivfoto Helmut Scheffler
Im Juli 2014 gehörte Doris Schiewer (7.v.r.) zum Ratsgremium für die Periode 2014-2020. Archivfoto:  Helmut Scheffler

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.