Traditionsreiches Restaurant wird bald wieder genutzt

„Haus Hecheltjen“ wird im Februar als „Haus Mühlenbrock“ eröffnet
Schermbeck Am meisten freuen sich wohl die Brichter Schützen. Ihr Vereinslokal, das ehemalige Hotel-Restaurant „Haus Hecheltjen“, steht ihnen bald wieder zur Verfügung, allerdings unter neuer Leitung und unter einem neuen Namen.
Neue Besitzer des traditionsreichen Hauses Hecheltjen, das im Jahre 2017 sein 125-jähriges Bestehen hätte feiern können, sind Stephan und Carol Mühlenbrock. Gemeinsam mit den Eltern Caesie und Johannes Mühlenbrock haben sie bislang das Gahlener Restaurant „Hohes Ufer“ bewirtschaftet. Das im Februar 1975 eröffnete Gasthaus steht auf einem Grundstück, dessen Erbbauvertrag mit der Familie Overbeck zum 31. März 2016 ausläuft. Das Restaurant wird an Silvester geschlossen.

Erfolgreiche Gastwirte, die ein neues Lokal suchen, und ein erfolgreich bewirtschaftetes Gebäude, das einen neuen Betreiber sucht: Das passte ausgezeichnet zueinander. Die Familie Mühlenbrock ist nun neuer Eigentümer des bisherigen Hauses Hecheltjen, das im Februar 2016 als „Haus Mühlenbrock“ eröffnet werden soll. Seit Monaten wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt.

Parallel zu den Arbeiten lief ein öffentlicher Wettbewerb zur Findung eines neuen Namens für das Hotel-Restaurant. Zahlreiche Vorschläge wurden eingereicht. Das an Mahlzeiten erinnernde „Iss gut“ wurde ebenso empfohlen wie der aus dem Landschaftsnamen „Linnebusch“ abgeleitete Namen „Zum Linnebusch“. Wegen der Nähe zum Friedhof der Evangelischen Kirchengemeinde Schermbeck hielt ein Einsender den Namen „Zum Friedhof“ für geeignet. Die Nähe zum Dämmerwald, den man vom nahen Parkplatz an der Schermbecker Vogelrute schnell über die Straße „Waldweg“ erreichen kann, führte zum Vorschlag „Haus Waldesruh“ vor. Mit dem Vorschlägen „Alte Zollstation“ oder „Zollhaus“ sollte daran erinnert werden, dass sich am Standort des Gebäudes ehemals eine Zollstation befand. Der gebürtige Marienthaler Gustav Hecheltjen kaufte im Jahre 1892 diese Zollstation „Felderhoff an der Barriere“.

Aus den vielen Einsendungen wählte die Familie schließlich den Namen „Haus Mühlenbrock“ aus. Diese Namen hatten Björn-Holger Schledorn, Kai Berger, Barbara Klabun und Cornelia Albertz vorgeschlagen. Sie alle erhalten einen Gutschein im Wert von 100 Euro für ihren Vorschlag. Den können sie im neuen Restaurant einlösen.

Johannes, Carol und Stephan Mühlenbrock (v.l.) freuen sich darauf, Stammgäste und neue Gäste ab Februar im „Haus Mühlenbrock“ (im Hintergrund), dem ehemaligen „Haus Hecheltjen“, empfangen zu können. Foto: Helmut Scheffler
Johannes, Carol und Stephan Mühlenbrock (v.l.) freuen sich darauf, Stammgäste und neue Gäste ab Februar im „Haus Mühlenbrock“ (im Hintergrund), dem ehemaligen „Haus Hecheltjen“, empfangen zu können. Foto: Helmut Scheffler

Ein Großteil jener Gerichte, die 40 Jahre lang am „Hohen Ufer“ für eine Stammkundschaft sorgten, wird man auch auf der neuen Speisekarte finden. Dazu gehören vor allem traditionelle westfälische und niederrheinische Gerichte. Das kulinarische Angebot wird allerdings um solche Speisen erweitert, die von der Jungwirtin Carol Mühlenbrock aus Afrika, der Heimat ihrer Vorfahren, übernommen werden.

Da das „Haus Mühlenbrock“ an mehreren Wanderwegen und Fahrradrouten liegt, u. a. Radwanderweg R 23, 100-Schlösser-Route und Römerroute, wird an den Nachmittagen Kaffee und Kuchen angeboten. Ab sieben Uhr morgens können Gäste zum Frühstück kommen. Sonntags wird ein großes Frühstücksbüfett angeboten.
Das „Haus Mühlenbrock“ wird künftig auch wieder den Hotelbetrieb aufnehmen. Sechs Einzelzimmer und sechs Doppelzimmer können gebucht werden. Einige Zimmer werden ein afrikanisches Outfit erhalten, sodass Besucher gleich zwei Kulturkreisen begegnen.

Drei gemütlich ausgestattete Gesellschaftsräume bieten insgesamt 120 Personen Platz Hier können, falls sich Interessenten finden, auch Kunstausstellungen präsentiert werden. Die Familie ist für jede Nutzungsidee offen und gerne bereit, Vereinen eine „Heimat“ zu bieten.

Der Biergarten, den die Familie Hecheltjen im Jahre 2002 in Betrieb nahm, bietet etwa 80 Personen Platz. Als Eltern zweier Kinder freuen sich Stephan und Carol Mühlenbrock, dass zum Außenbereich auch eine Spiellandschaft gehört.

Zur Eröffnung im Februar wird es eine ganze Woche lang spezielle Eröffnungsangebote geben. Außerdem ist ein Tag der offenen Tür geplant. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.