Als Norbert Hohmann das Amt des Schulleiters an der Gesamtschule Schermbeck übernahm, waren viele Schülerinnen und Schüler, die dort heute ihren Abschluss anstreben, noch gar nicht geboren.
Seit dem 1. August 2006 hat er das über einen so langen Zeitraum sicher nicht immer leichte Amt bekleidet. Um seine Vorstellungen einer modernen Schule zu verwirklichen, wurde er immer wieder auch gestalterisch tätig. Nicht umsonst erinnerte Rainer Schwarz, Vorstand der Volksbank Schermbeck eG, an die Worte einer Kollegin von Norbert Hohmann: „Der Chef hat es geschafft, dass wir heute keine Lehrer, sondern Pädagogen in der Gesamtschule haben.“
Jetzt geht der Chef nach einem bewegten und bewegenden Arbeitsleben in den wohlverdienten Ruhestand. Mit einem bunten Abend und zahlreichen Wegbegleitern begann am 3. Juni der Einstieg in den Ausstieg.
Dank für 17 Jahre
Es wird Norbert Hohmann gefallen haben, dass die zahlreichen Gäste zum Auftakt der Veranstaltung durch das Musical „Konferenz der Tiere“ eingestimmt wurden. Die musikalischen Aufführungen der Gesamtschule Schermbeck genießen einen erstklassigen Ruf. Doch diesmal wurden alle Erwartungen noch einmal übertroffen. Das Ergebnis kann man nur mit einem Wort beschreiben: professionell. Es war so unglaublich gut, dass wir davon noch an anderer Stelle berichten werden.
Eine letzte Bestätigung für die hervorragende Arbeit, die Norbert Hohmann hier in den letzten 17 Jahren mit seinem Team geleistet hat. Dafür gab es an diesem Abend den ihm gebührenden Dank.
Anstoßen auf die Zukunft
Im Anschluss an einen kleinen Umtrunk mit leckerem Fingerfood auf dem festlich dekorierten Schulhof ging es zur „letzten Deutschstunde“ zurück in die Aula. Zu dieser begrüßten Niclas Büchling und Simon Lechtenberg, die als Moderatoren durch das Programm führten, das Publikum. Neben weiteren musikalischen Leckerbissen warteten die Laudationen langjähriger Wegbegleiter.
Als stellvertretende Schulleiterin machte Kerstin Niklas-Janas den Auftakt. Sie hatte sich einer mächtigen Herausforderung gestellt und ließ den beruflichen Werdegang des Deutschlehrers Norbert Hohmann verschiedene literarische Gattungen durchlaufen.
Dagegen hatte Bürgermeister Mike Rexforth den Blick schon nach vorn gerichtet, als er die besondere Beziehung Norbert Hohmanns zu Frankreich betonte und auf seinen nach der Pensionierung anstehenden längeren Urlaub dort verwies.
Schon die französische Ess- und Trinkkultur bietet ausreichend Möglichkeiten für einen angenehmen und abwechslungsreichen Ruhestand. Passend dazu hatte Mike Rexforth ein Fläschchen „Roten“ im Gepäck. Bei einem gemeinsamen Schluck mit Herrn und Frau Hohmann bedankte er sich bei dem scheidenden Schulleiter für seinen unermüdlichen Einsatz und die gute Zusammenarbeit über so viele Jahre.
Bevor Dirk Timmermann, Leitender Regierungsdirektor, das Mikrofon ergreifen konnte, sorgte Laetitia Stengel, die vor zwei Jahren an der Gesamtschule ihr Abitur gemacht hat, mit „La vie en rose“ für den ersten musikalischen Gänsehautmoment des Abends, dem Patrick Bönki, Philipp Tenter und Peter Apfelbeck weitere folgen ließen.
Nachfolge noch offen
Dirk Timmermann erinnerte an den langen gemeinsamen Weg und die gute Zusammenarbeit mit dem „Vollblut“-Gesamtschulleiter. Kein Wunder, dass sein Fazit ein wenig wehmütig klang: „Lieber Norbert, Du wirst also nicht nur der Schulgemeinde, sondern auch den Schulleitungen im Bezirk und mir als zuständige Schulaufsicht fehlen!“ Doch auch Dirk Timmermann kann den Lauf der Dinge nicht aufhalten. Und so hatte er das Dokument, das einen endgültigen Schlussstrich unter die berufliche Laufbahn von Norbert Hohmann zieht, gleich mitgebracht, die offizielle Entlassungsurkunde. Eines hatte aber auch er an diesem denkwürdigen Tag nicht im Gepäck, einen Namen zur Nachfolge des scheidenden Schulleiters. Das Besetzungsverfahren ist noch nicht formal abgeschlossen. Es braucht also noch ein wenig Geduld. Doch bis zum 31. Juli bleibt Norbert Hohmann der Schule ohnehin noch erhalten.
Tür war stets geöffnet
Einer Schule, an der sich mit Oliver Katzenberger ein ehemaliger Schulpflegschaftsvorsitzender und sogar die Schülerinnen und Schüler gerne an den „Chef“ erinnern. Stellvertretend warfen Tom Marquas und Klara Brunner einen Blick zurück auf die Zeit mit ihrem Schulleiter, z. B. die Geschichte, wie es zum Autokauf im Hause Hohmann kam. Doch nicht nur die kleinen, oftmals liebenswerten Anekdoten waren im Gedächtnis haftengeblieben, auch der Umgang mit der Schülerschaft hatte einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. So war die Tür zu Norbert Hohmanns Büro stets ebenso geöffnet wie seine Ohren bei Fragen oder Problemen. Regelmäßig ging es auch darum, verschiedene Interessensgruppen auf einen Nenner zu bringen.
Führung auch in schwierigen Zeiten
Welche Herausforderungen es auch immer zu bewältigen galt, Norbert Hohmann lenkte die Gesamtschule selbst in schwierigen Zeiten wie ein Kapitän sein Schiff durch die Unbilden eines Sturms auf hoher See. So verglich ihn Rainer Schwarz nicht zufällig mit einem Wirtschaftskapitän: „Ihr Erfolg misst sich allerdings nicht in Euro, sondern in den hohen Abschlussquoten der Schüler und am hervorragenden Ruf weit über die Gemeindegrenzen hinaus.“
Dem lässt sich nichts mehr hinzufügen, außer: Alles Gute für die Zeit, die im Kreis Ihrer Familie vor Ihnen liegt, lieber Norbert Hohmann! Genießen Sie die letzten Wochen an Ihrer Gesamtschule und den nachfolgenden Ruhestand.