Thomas Jendrusch verstärkt das Team der GAGU-Zwergenhilfe e.V.

Familienhilfe ergänzt die bisherige Jugendhilfe

Schermbeck „Es ist eine richtige Erfolgsgeschichte“, begründet Heinrich Brinkmann die Anstellung seines Stellvertreters Thomas Jendrusch zum 1. Juni im Team der „GAGU-Zwergenhilfe e.V. – GEMEINSAM LEBEN“.

Als die am 1. August 2015 gegründete „GAGU-Zwergenhilfe e.V. – GEMEINSAM LEBEN“ am 1. Oktober ihre Geschäftsräume in der Mittelstraße 34 eröffnete, gehörten 17 Personen zu jenem Team, das es sich zum Ziel gesetzt hatte, Hilfen für Erziehungsschwierigkeiten und schulische Integrationshilfen für Schüler mit körperlichen, seelischen oder psychischen Problemen anzubieten.

Inzwischen ist die Nachfrage nach kompetenter Hilfestellung bei Erziehungsschwierigkeiten so stark angestiegen, dass 38 Mitarbeiter zur Lösung von Problemfällen beitragen. Da im Verlauf der letzten Monate neben dem anfänglichen Schwerpunkt in der Jugendhilfe und in der Schulbegleitung immer häufiger Hilfe im Bereich der Familienhilfe erbeten wurde, hat der Vorstand der „GAGU-Zwergenhilfe e.V. – GEMEINSAM LEBEN“ in Zusammenarbeit mit dem Geschäftsführer Heinrich Brinkmann beschlossen, einen Spezialisten im Bereich der Familienhilfe anzustellen, der gleichzeitig den Geschäftsführer vertreten soll.

Der 50-jährige gebürtige Xantener und jetzt in Wesel wohnende Thomas Jendrusch ist Psychologe und systemischer Familientherapeut. Nach einer langjährigen Betätigung im Feld der Jugendhilfebetreuung war er zuletzt im Bereich der Familien- und Integrationshilfe tätig. Diese Arbeitsfelder werden ihn künftig auch in Schermbeck beschäftigen. Er wird beispielsweise Familien in den Flüchtlingsunterkünften helfen, ihren Alltag strukturierter zu gestalten und sich den Gewohnheiten der Schermbecker Bevölkerung besser anpassen zu können. Wie können Eltern und Kinder in Konfliktfällen den richtigen Umgangston finden? Wie geht man richtig mit knappen Geldreserven um? Wie kann der Haushalt besser organisiert werden?  Bei welchen Behörden findet man Hilfen für den Lebensalltag? Antworten auf solche und ähnliche Fragen werden Thomas Jendrusch ab jetzt  in Schermbeck beschäftigen.

Um den schlafenden dreijährigen Lojvi nicht zu stören, verzichteten Heinrich Brinkmann, Gudrun Gerwien und Thomas Jendrusch (v.l.) auf ein Foto vor dem Gebäude an der Mittelstraße 34. Auch der sechste Blitz konnte den kleinen Mann nicht aufwecken. Foto: Helmut Scheffler
Um den schlafenden dreijährigen Lojvi nicht zu stören, verzichteten Heinrich Brinkmann, Gudrun Gerwien und Thomas Jendrusch (v.l.) auf ein Foto vor dem Gebäude an der Mittelstraße 34. Auch der sechste Blitz konnte den kleinen Mann nicht aufwecken. Foto: Helmut Scheffler

Jendruschs Aufgabenfeld umfasst auch die Mitbetreuung jener sieben Jugendlichen, die in zwei Wohnprojekten zusammen leben. Seit November wohnen vier junge Syrer zusammen, seit März drei Afghanen. Beiden Gruppen wurde jeweils ein neu angestellter Betreuer zugeordnet, der aus demselben Kulturkreis kommt wie die Jugendlichen. Sie sollen den jungen Leuten erklären, was von ihnen im hiesigen Kulturkreis erwartet wird.. „Das hat sich gut bewährt“, freut sich Vorstandsmitglied Gudrun Gerwien. Alle sieben Personen gehen entweder zur Schule oder zu einer beruflichen Qualifikation.

Thomas Jendrusch wird auch im Rahmen von Supervisionen dafür sorgen, dass auch dort Lösungen gefunden werden, wo ein Betreuer das Gefühl haben sollte, nicht recht voranzukommen. Die ständige Fortbildung der Mitarbeiter hat er sich ebenfalls zum Ziel gesetzt. Weitere Mitarbeiter sind herzlich willkommen. Wer Interesse hat, diese interessante und zugleich verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen, kann sich mit Heinrich Brinkmann unter Tel. (02853) 9121907 oder per Handy (0175) 9006314 in Verbindung setzen. Eine Kontaktaufnahme ist auch per Mail möglich: [email protected].

„Wir sind dankbar, dass uns die Jugendämter, der Landschaftsverband Rheinland und die Schermbecker Bevölkerung so viel Vertrauen entgegenbringen“, bilanziert Heinrich Brinkmann in der Rückschau auf die vergangenen zehn Monate und ergänzt, „wir versuchen diesen Vertrauensvorschuss mit ehrlicher Arbeit zurückzuzahlen.“

„Es liegt daran, dass hier qualifizierte Arbeit geleistet wird“, begründet Gudrun Gerwien das schnelle Wachstum der Beratungsstelle. Sie freut sich sehr über die von allen getragene Philosophie des Hauses, wonach bei Kindern, die Probleme haben, diese Probleme beseitigt werden müssen, bevor man darüber nachdenkt, Kinder mit Problemen zu isolieren.

Die „GAGU-Zwergenhilfe e.V. -GEMEINSAM LEBEN“ ist montags bis freitags von 8.30 bis 14 Uhr geöffnet. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.