Schermbecker Gesamtschüler werden eine Woche lang zur Studien- und Berufswahl kompetent informiert
Eine Woche lang haben Schülerinnen und Schüler der Q 1-Stufe (Jahrgang 12) in der Gesamtschule Schermbeck seit Montag Gelegenheit, sich über unterschiedliche Studiengänge und Ausbildungsberufe nach dem Abitur zu informieren, das die Schüler im Frühsommer 2019 ablegen wollen.
Die Orientierungswoche zur Studien- und Berufswahl gibt es an der Schermbecker Gesamtschule seit 2008. „Das Konzept hat sich bewährt, weil die Schüler durch direkte Gespräche schnellere Antworten auf ihre Fragen bekommen“, begründet Lehrerin Rita Kersting den Ablauf der Orientierungswoche.
Zu den zahlreichen Veranstaltungen, die den Schülern Möglichkeiten zur Berufsfindung eröffnen, gehörte am Montag und am Dienstag auch das Angebot eines Assessment-Centers in der Volksbank Schermbeck. Die sechsstündige Veranstaltung wurde von der Volksbank-Marketing-Mitarbeiterin Tanja Küper-Hericks und von Patrick Banaszak, einem Jugendberater der Barmer-Versicherung geleitet.
Die Zeiten, in denen ein Vier-Augen-Gespäch beim zukünftigen Chef ausreichte, sind für viele Berufsbewerber vorbei. Wer ein Studium anstrebt oder einen Ausbildungsplatz in einem Betrieb anstrebt, wird immer häufiger eingeladen, an einem so genannten Assessment-Center teilzunehmen. Es ist eine spezielle Methode, bei der mehrere Bewerber gemeinsam und gleichzeitig bestimmte Aufgaben erledigen müssen, die von geschulten Assessoren beobachtet werden. Im Rahmen der Bewältigung von gestellten Aufgaben sollen die am besten für den Betrieb geeigneten Personen ermittelt werden.
Aus der Fülle denkbarer Aufgabenstellungen beschränkten sich Tanja Küper-Hericks und Patrick Banaszak in der Volksbank am Vormittag auf die Selbstpräsentation der Schüler. Diese hatten 30 Minuten Zeit, sich auf die drei Minuten lange Präsentation ihrer Person vorzubereiten. Ein paar Tipps gab es vorweg zum Auftreten, zur Kleidung und zu denkbaren Inhalten einer Selbstpräsentation, wozu die Familie und die Schullaufbahn ebenso gehören wie Hobbys, Freizeitverhalten, die Berufswahlbegründung und Vorstellungen von der Zukunft.
Ein halbes Dutzend Schüler bekam anschließend Gelegenheit, vor der Gesamtgruppe stehend, im Beisein von 25 Mitschülern, der Jahrgangsleiterin Sabina Wichmann-Lange und der beiden Organisatoren ein überzeugendes Persönlichkeitsbild von sich zu zeichnen. Die vorgegebenen drei Minuten sollten möglichst genau eingehalten werden. Da reicht es nicht, die Eigenschaften einfach sprachlich aneinanderzureihen. Die Schüler wurden gebeten, typische Charakterzüge anhand von erlebten Situationen ausführlich und emotional zu schildern und dann angemessen sprachlich und unter gleichzeitiger Verwendung von Flipcharts oder anderer visueller Hilfsmittel zu präsentieren.
Nach der jeweiligen Selbstvorstellung mussten Justin Maruhn, Melanie Mensing, Ivana Eisenhuth, Nadja Buttler, Robin Waldner und Ruben Schmidt zunächst eine Selbstbewertung ihres Vortrags vornehmen, bevor die Mitschüler und die Organisatoren ihre Bewertungen abgaben. Beurteilt wurden dabei unter anderem die Abweichung von der Zeitvorgabe, die Stimmlage, der sprachliche Ausdruck, der Blickkontakt, die Fähigkeit, durch die erzählten Geschichten Charakterzüge wie Teamfähigkeit, Kampfgeist, Hilfsbereitschaft oder Begeisterung zum Ausdruck zu bringen. Einig waren sich alle Schüler, dass ein Vortrag vor einer Gruppe Nervosität erzeugt. Deshalb gab`s von den Organisatoren den Tipp, vor dem Spiegel, vor Freunden oder vor der Familie möglichst oft ähnliche Präsentationsübungen zu trainieren.
Wie weit passt meine Selbsteinschätzung mit der Einschätzung meines Wesens durch meinen besten Freund zusammen? Mit dieser Übung endete am Vormittag die Imitation eines Assessment-Centers in der Volksbank.
Nach der Mittagspause standen Gemeinschaftsplanungen auf dem Programm Jeweils fünf Schülern wurde ein Arbeitsauftrag erteilt. Die einen sollten für das leibliche Wohl einer großen Gruppe sorgen, die anderen sollten verhindern, dass es wieder zu chaotischen Verhältnissen bei einer Abi-Vorfete kommt. Die dritte Gruppe sollte die festliche Abi-Fete planen. Alle Gruppenmitglieder wurden dabei beobachtet und das jeweilige Verhalten einzelner Personen im Planungsprozess bewertet.
Wer zum Themenkomplex noch weitere Informationen wünscht, kann sich gerne zu einem persönlichen Gespräch bei den beiden Organisatoren anmelden oder die vielen Seiten im Internet nutzen, wozu auch die Seiten www.absolventa.de, www.trainee-gefluester.de, www.e-fellows.ne und www.squeaker.net/de gehören.
Mit der Orientierungswoche endet an der Gesamtschule das Angebot zur Studien- und Berufswahl. Es begann mit dem Berufspraktikum in der Klasse 9, wurde mit der Berufsfelderkundung im Rahmen des Projektes „Kein Anschluss ohne Abschluss“ fortgesetzt und vor wenigen Wochen um den Berufemarkt in der Aula bereichert. H.Scheffler