Stimmen Schermbecker Politiker zur Bundestagswahl 2021

Im Wahlkreis 113 (Wesel 1), zu dem auch Schermbeck gehört, erhielt der SPD-Kandidat Rainer Keller 36,47 % der Erststimmen. Er wird als direkt gewählter Abgeordneter dem neuen Bundestag angehören

Rainer-Keller-SPD-Wesel

Wir baten alle Schermbecker Parteien um eine Stellungnahme.

SPDDieter Michallek

Wir sind stolz und glücklich, dass unser Kandidat Rainer Keller im Wahlkreis 113 gewinnen konnte. Er hat nicht nur durch seine Inhalte überzeugt, sondern auch durch seine Offenheit, Ehrlichkeit und Präsenz. Im Gegensatz zu 2017 konnte die SPD bei den Erststimmen ein leichtes Plus erzielen, während die CDU erdrutschartige Verluste verzeichnen musste.

Bei den Zweitstimmen in Schermbeck konnte die SPD gegenüber 2017 ein Plus von 5 % verbuchen, und auch hier musste die CDU Stimmenverluste von über 8 % hinnehmen.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Bürger nach 16 Jahren CDU-Regierung einen Wechsel in der Regierung für sinnvoll hielten. Ein weiterer Grund für den Wahlerfolg der SPD dürfte das Wahlprogramm der SPD gewesen sein. Zudem wird der Kanzlerkandidat Olaf Scholz mit seiner ruhigen und besonderen Art die Wähler überzeugt haben.

Die Wähler haben entschieden, die SPD als stärkste Partei gewählt und damit ihr Einverständnis bekundet, dass die SPD den Auftrag erhalten soll, die neue Regierung zu bilden.

Es gibt viele wichtige Themen, die die neue Regierung möglichst schnell angehen muss. Hierzu gehört die Klimapolitik als ein herausragendes Thema.

Bündnis 90/Die Grünen – Elke Langenbrink

Wir Grünen sind zunächst einmal begeistert von der sehr hohen Wahlbeteiligung 83,38% in Schermbeck. Drittstärkste Kraft im Ort zu sein freut uns. Da Bündnis 90/DieGrünen im Bund ihr historisch bestes Ergebnis eingefahren haben (auch wenn wir uns mehr erhofft hatten) und objektiv betrachtet diejenigen sind, die den größten Zuwachs haben, sollten wir da weitermachen. Abgesehen von dem Risiko, dass es doch wieder eine GroKo wird, sind Grüne vermutlich per Ampel-Koalition an der Regierung beteiligt.
Selbstverständlich muss der Fokus dann auf Klimaschutz, erneuerbare Energien und sozialen Fragen liegen. Dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht muss gestoppt und behoben werden.

CDU – Ulrich Stiemer

Es herrscht eine große Enttäuschung, dass ausgerechnet Sabine Weiss, die in den letzten Jahren sehr viel für unseren Wahlkreis getan hat, gegen ihren Kontrahenten von der SPD verloren hat. Der Fehler der CDU war meines Erachtens, dass man im Gegensatz zu früher drei Kanzlerkandidaten aufgestellt hat und damit die eigenen Wähler mit der Uneinigkeit in den eigenen Reihen verunsichert hat.

FDP – Simon Bremer

Das gute Ergebnis (9,51 %) von Bernd Reuther ist das Ergebnis seiner erfolgreichen Arbeit als Bundestagsabgeordneter. Bernd Reuther hat durch seine vielen verschiedenen Termine im Wahlkreis nicht nur während des Wahlkampfes viele Leute von sich und der FDP überzeugt. Gleichzeitig ist auch das Ergebnis der Bundespartei das Resultat von guter und konstruktiver Oppositionsarbeit und ein klarer Auftrag der Wählerinnen und Wählern für eine zukunftsgerichtete und moderne Politik. Und natürlich freut es mich, dass die Schermbeckerinnen und Schermbecker der FDP zu überdurchschnittlichen 12, 80% verholfen haben.
Ich glaube, dass das Führungsteam der FDP so gut aufgestellt ist, um hier eine gute Entscheidung zu treffen. Dabei geht es auch darum, in welchem Bündnis eine klare liberale Handschrift zu erkennen ist.
Kurzfristig müssen vor allem die großen Zukunftsthemen Digitalisierung und Klimaschutz angegangen werden.

Die PARTEI – Marc Overkämping

Unser Kandidat Dirk Zerressen hat, kommend aus dem Nichts, grandios abgeschnitten. Obwohl allgemein bekannt ist, dass wir unwählbar sind, haben sich erstaunlich viele Menschen davon nicht beirren lassen.

Wir haben, auch im Bereich der Zweitstimme, die besten Ergebnisse seit Kriegsende. Man spürte allerorts das Zittern der sogenannten Volksparteien.

  • Wir sind nicht aufzuhalten.
  • Wir sind für Koalitionen nicht geschaffen – es gibt nur Alles oder Nichts.
  • Wir wünschen Mindesthirn für alle, hoffend, dass sich dadurch alles zum Guten wendet.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Zahlen in Schermbeck unser großartiges kommunales Ergebnis bestätigen. Bedenkend, dass die für uns sehr wichtige Wählergruppe der 16- und 17-Jährigen nicht wählen durfte, haben wir uns einen soliden Stamm erarbeitet.

Wir haben in Schermbeck dem blau-braunen Haufen die Stirn geboten, das ist Extra-Genugtuung.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.