Stets offene Ohren für die Bürger

Ex-Bürgermeister Bernhard Krass wird heute 75 Jahre alt

Schermbeck Heute Morgen wird es eng im Haus am Bösenberg 6, wo der ehemalige Bürgermeister und langjährige Volksbank-Chef Bernhard Krass in lockerer Runde seinen 75. Geburtstag feiert. Zu dem Kreis der Gratulanten, die morgen bei Overkämping dem Jubilar gratulieren, gehören neben Ehefrau Ludgera auch vier Kinder und zwölf Enkelkinder.

Telefonisch ist Bernhard Krass am heutigen Freitag unter 02853/954292 erreichbar.

Der gebürtige Westfale Bernhard Krass hat ein wichtiges Kapitel der Nachkriegsgeschichte Schermbecks maßgeblich mitbeeinflusst. Die ersten eineinhalb Jahrzehnte nach der kommunalen Neuordnung waren „seine“ Jahre, eine Zeit, in der es galt, als Nachfolger des Bürgermeisters Ernst Grüter die ehemals selbstständigen Gemeinden in ein festes Band zu fügen. Unter seiner Führung ließen sich auch die Randgemeinden zwischen Gahlen und Dämmerwald gerne im Interesse des Gesamtwohls der Großgemeinde Schermbeck in die Pflicht nehmen, weil sie spürten, wie sehr Bernhard Krass als ehrenamtlicher Bürgermeister sich auch nach Feierabend und an den Wochenenden während regelmäßiger Frühschoppen für die Sorgen der Bürger interessierte. Der Krass`sche Realitätssinn und die Geradlinigkeit des Denkens und Handelns hatten länger Bestand im öffentlichen Bewusstsein als die von ihm hinterlassenen soliden Gemeindefinanzen.

Neben der leitenden Position im Beruf und der politischen Tätigkeit als Bürgermeister in den Jahren 1980 bis 1989 war Bernd Krass an mehreren Stellen ehrenamtlich tätig. Dem SV Schermbeck gehörte er seit 1960 an, unter anderem als Geschäftsführer im Hauptvorstand. 1968 gründete er die Tischtennisabteilung, die er von 1968 bis 1972 leitete. 1999 war er erneut bereit, für drei Jahre der TT-Abteilung als Leiter eine Zukunft zu sichern.

Dem Pfarrgemeinderat von St. Ludgerus gehörte der Jubilar von 1967 bis 1971 an. Von 1979 bis 1985 war er als Mitglied des von Pfarrer Anton Benning geleiteten Kirchenvorstands.

Als der Verkehrsverein im Jahre 1971 gegründet wurde, war Bernhard Krass mit von der Partie; er übernahm bis 1976 das Amt des Klassenwartes.

Bernhard Krass war in diesem Gebäude von 1980 bis 1989 Bürgermeister der Gemeinde Schermbeck. Foto Scheffler
Bernhard Krass war in diesem Gebäude von 1980 bis 1989 Bürgermeister der Gemeinde Schermbeck. Foto Scheffler

In jener Zeit, als die Pfadfinder begannen, über den Bau einer Begegnungsstätte nachzudenken, übernahm Krass als Vorstandsmitglied im Förderkreis und als Schirmherr gerne die Aufgabe, Gelder für die Baumaßnahme zu beschaffen. Das Wissen um den Umgang mit Geld hat ihm auch dazu verholfen, zehn Jahre lang die Geschäfte der Jagdgenossenschaften Uefte und Rüste zu führen. Zudem war er zu Beginn der 1990er-Jahre Mitglied der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve.

„Mensch bleiben und positiv in die Zukunft schauen“, nannte Bernhard Krass bei seinem Abschied von der Volksbank Schermbeck im Jahre 1997 als Voraussetzungen für sein erfolgreiches Wirken.

Offiziell in der Politik mitmischen will das langjährige CDU-Ratsmitglied Bernhard Krass schon lange nicht mehr, aber wenn er nicht gerade mit dem Fahrrad oder mit dem Motorrad unterwegs ist, geht er nach wie vor mit wachen Augen durch das von ihm vor einem Viertelejahrhundert zum Markenzeichen erhobene „liebenswerte Schermbeck“. „Schermbeck ist nach wie vor liebenswert“, räumt der Jubilar ein, bevor er ergänzt, „aber wenn man als Pensionär durch Schermbeck geht, dann könnte man sich vieles anders vorstellen.“ Bis auf den Zustand des kommunalen Grüns möchte er allerdings keine Beispiele nennen.  H.Scheffler

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.