SPD zeigt klare Kante – Herdenschutz im Wolfsgebiet Schermbeck

Wolfsgebiet Schermbeck: Umweltministerium verschleppt wirksamen Herdenschutz – 1,5 Mio. Euro für Herdenschutz. Geld- und Zeitverschwendung statt sinnvoller Maßnahmen.

Bereits im Juni 2021 stellte die SPD Fraktion im Landtag NRW einen Antrag: Wolfsland NRW braucht präventiven Herdenschutz und Entschädigungskonzept für Halterinnen und Halter

Die SPD-Politiker im Wolfsgebiet Schermbeck, René Schneider und Kerstin Löwenstein, zeigen sich unzufrieden mit der Umsetzung der von Umweltministerin Heinen-Esser angekündigten verstärkten Herdenschutzmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen. „Spätestens seit November war Zeit, alles Nötige vorzubereiten, damit im neuen Jahr Förderungen beantragt werden können. Doch trotz des langen Vorlaufs stehen weder Antragsformulare noch sinnvolle Vorgaben für die Antragsstellung bereit“, so die Sozialdemokraten.

Kerstin-Löwenstein-Landtagskandidatin-SPD
Bereits im November 2021 plädierten und René Schneider dafür, dem Herdenschutzantrag der SPD im Landtag zuzustimmen. Foto: Presse

„Am Herdenschutz führt aktuell kein Weg vorbei“, erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete und umweltpolitische Sprecher René Schneider. „Denn eine Entnahme des Wolfes ist unter anderem aus rechtlicher Sicht nicht möglich.“

Laut Rechtsgutachten der Landesregierung Ende des Jahres habe dieses ergeben. Daran ändere auch eine von der Ministerin angekündigte Verordnung nichts.

Herdenschutzmaßnahmen sollen ausgeweitet werden

Für die SPD sei klar, dass das Ziel deshalb kurzfristig die aktuelle Situation im Wolfsgebiet zu verbessert werden müsse. Dies sei auch der Grund dafür gewesen, dass die SPD-Fraktion bereits im vergangenen Jahr einen Antrag für präventiven Herdenschutz und Entschädigungskonzepte für Halterinnen und Halter gestellt habe. Im Laufe des Beratungsprozesses im Landtag versprach die Umweltministerin Herdenschutzmaßnahmen zu verstärken (wir berichteten). Dazu gehörte und unter anderem den Schutz auch, die Herdenschutzmaßnahmen auf weitere Weidetiere wie Pferde und Rinder auszuweiten.

Bis heute keine Änderungen

Dies sollte spätestens bis zum 1. Januar 2022 passieren. Eigentlich! Nun sei jedoch bekannt geworden, dass wieder wertvolle Zeit verloren wurde. Die Antragsformulare seien weder fertig und auch sinnvolle Vorgaben zur Förderung seien bis heute gemacht worden. „Der Wolf konnte zu lange am lebenden Objekt üben, deshalb sind 90 Zentimeter-Zäune nicht wolfsabweisend und pure Geldverschwendung. Zudem unterscheidet der Wolf bei seiner Beute nicht nach dem Stockmaß oder dem Alter der Pferde und auch die Förderung neuer Zäune muss möglich sein“, ärgert sich Schneider.

Schutz der Weidetiere ist teuer

Am 19. Januar wird im Umweltausschuss des Landtags weiter über den SPD-Antrag zum Herdenschutz beraten. „Wir haben bereits im vergangenen Sommer mit unserem Antrag mehr Einsatz für den Herdenschutz gefordert. Der Schutz unserer Weidetiere ist teuer, aber nötig. Umso wichtiger ist es, dass es nun richtig gemacht wird. Aus unserer Sicht sind einige der von der Landesregierung geplanten Maßnahmen verbesserungswürdig“, findet SPD-Landtagskandidatin Kerstin Löwenstein.

Runder Tisch mit Beteiligung der Weidetierhalter?

Wie in dieser Woche bekannt wurde, habe die Ministerin im Vorfeld des Ausschusses zu einem Runden Tisch eingeladen. Neben der NRW-Regierung sollen Naturschutzverbände und Behörden beteiligt werden. Fraglich ist, ob auch betroffene Weidetierhalter und Anwohner eingeladen sind.

Im November vergangenen Jahres habe die Ministerin im Landtag angekündigt, neben der Ausweitung des Schutzstatus‘ auf Pferde auch die Prävention zu stärken und die Gelder zu erhöhen. Die Situation um den Wolf am Niederrhein hat sich in den vergangenen Monaten zugespitzt, nachdem insgesamt sechs Kleinpferde gerissen wurden.

https://schermbeck-online.de/nrw-stellt-15-mio-euro-zum-schutz-von-weidetieren-bereit/