Spaß am Wochenende in Damm: Swappen statt shoppen

Dammer Jugendhaus lud zur Aktion „StoffWechsel“ ein
Schermbeck Aller Anfang ist schwer. Die Redensart bestätigte sich auch am Samstag im Dammer Jugendhaus, wo zum ersten Mal die Aktion „StoffWechsel“ veranstaltet wurde.

Auf  Umwegen kamen die Jugendleiterin Annette Ulland und ihre beiden ehrenamtlichen Helferinnen Anna Kleinsteinberg und Friederike Westrich auf die Idee, eine Tauschbörse für Kleidung zu eröffnen. Im vergangenen Jahr wurde ein Upcycling-Projekt im Jugendhaus durchgeführt. Aus Altmaterialien entstanden neue Gebrauchsgegenstände. Alte Fahrradschläuche wurden zu Spielen, Blechdosen zu Blumen und Knöpfe zu Schmuck. So konnte der Müllberg ein klein wenig verringert werden.

Damals entstand die Idee, im Bereich der Kleidung auch ein wenig von der Wegwerf-Mentalität wegzukommen. Was in den USA längst in der Form des Swappens (Tauschens) bei Swap-Partys zur Alltagsbeschäftigung geworden ist, diente als Vorbild für die Dammer, als sie ihre Kleider-Tauschbörse planten. „Meins gegen deins“ hieß am Samstag die Devise bei der Tauschbörse am Dammer Elsenberg. Wer aus dem heimischen Kleiderschrank eine lange Hose, Kleider, Sommerjacken, Blazer, Pullis, Schuhe oder Taschen mitbrachte, erhielt am Eingang jeweils einen roten Punkt oder zwei grüne Punkte. Einen einzelnen grünen Punkt gab es für kurze Hosen, Röcke, Tops oder T-Shirts und Accessoires wie Schals, Tücher und Gürtel.

Bei der ersten „StoffWechsel-Aktion“ im Dammer Jugendhaus konnten am Samstag Kleidungsstücke getauscht werden. Foto: Helmut Scheffler
Bei der ersten „StoffWechsel-Aktion“ im Dammer Jugendhaus konnten am Samstag Kleidungsstücke getauscht werden. Foto: Helmut Scheffler

Im großen Raum des Jugendheims konnte man nun all das in Augenschein nehmen, was andere Besucher mitgebracht hatten. Bei der Auswahl galt das Prinzip „Swappen statt shoppen“. Jeder hatte freien Zugriff auf die von anderen Swap-Fans mitgebrachten Schrankleichen, die sich teilweise als noch nie getragene Fehleinkäufe entpuppten. Als wichtigste Spielregel galt allerdings: Es durfte nur Kleidung in einem sehr guten Zustand und zugleich sauber, gewaschen und gebügelt mitgebracht werden. Unterwäsche und Pyjamas wurden als Tauschobjekte nicht zugelassen.

Die vorab bekannte Vorgabe „Nicht eingelöste Punkte verfallen“ führte dazu, dass so lange grüne und rote Punkte umgesetzt wurden, bis der Gegenwart für die mitgebrachte Kleidung erreicht war. Bei der „Währungsumrechnung“ half ein großes Plakat an der Wand. Dass diese Aktion den Besuchern offensichtlich riesigen Spaß machte, konnte man den frohen Gesichten entnehmen. Ganz nebenbei konnte man als Beobachter feststellen, dass die Behauptung „Shoppen ist Frauensache“ keine böswillige Unterstellung ist.

09.04.2016-056, Jugendhaus Damm

Nach gelungenem Tausch konnten sich die Besucher an kleinen Tischen vom Jugendhaus-Team mit Kaffee, Fruchtsäften und Waffeln verwöhnen lassen. Ausgeschenkt wurde dabei fair gehandelter Kaffee, wie es schon seit längerer Zeit im Dammer Jugendheim üblich ist.

„Man braucht eben einen langen Atem“, reagierte Annette Ulland auf den ausbleibenden Besucherandrang. Die positive Resonanz seitens der Besucher ermutigt das Organisationsteam, im Herbst eine ähnliche Veranstaltung anzubieten, dann allerdings mit Winterbekleidung. Was diesmal und bei weiteren Veranstaltungen nicht getauscht werden kann, wird dem Kaufhaus der Diakonie in Wesel zur weiteren Vermarktung übergeben. H.Sch.

09.04.2016-077, Jugendhaus Damm

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.