Singen als Vergnügen in den Abendstunden

Etwa 150 Rudelsänger trafen sich im Saal der Gaststätte Ramirez

Schermbeck Im Rudel singt es sich besser. Davon waren am Montagabend wieder etwa 150 Männer und Frauen überzeugt, als sie zum fünften Rudelsingen in den Saal der Gaststätte Ramirez kamen. Von solchen Sängerzahlen können organisierte Gesangvereine nur träumen.
Die meisten Besucher waren keine Schermbecker. Dorstener, Raesfelder, Hünxer und Weseler lockten der Münsteraner Sänger David Rauterberg und der Pianist Philip Ritter ebenso ins rheinisch-westfälische Grenzstädtchen wie Rheinländer und Westfalen aus weiter entfernten Orten, die seit vier Jahren mit der Münsteraner Karawane der Rudelsänger durchs Land ziehen, um den Feierabend singend zu verbringen.
Das Singen war auch diesmal eine Domäne der Frauen. Kein Mann war so mutig wie der Gahlener Kirchenchorsänger Gerhard Becks, der sich unter die Frauen in der vordersten Reihe mischte, um zu demonstrieren, dass die Herren nicht nur als Schlagerstars auf der Bühne singen können, sondern auch nach Feierabend inmitten einer Schar fröhlicher Damen.

Das fünfte Rudelsingen begeisterte am Montagabend etwa 150 Sängerinnen und Sänger aller Altersstufen im Saal der Gaststätte Ramirez. Foto Scheffler
Das fünfte Rudelsingen begeisterte am Montagabend etwa 150 Sängerinnen und Sänger aller Altersstufen im Saal der Gaststätte Ramirez. Foto Scheffler

Eine bunte Mischung aus deutschsprachigen und englischen Songs mehrerer Jahrzehnte erwartete die stehenden Karaoke-Sänger in mehreren Gesangsblöcken. Den musikalischen Reigen eröffnete die Sängerschar mit Udo Jürgens` Bedauern „Ich war noch niemals in New York“. Danach gab`s für die Sänger ein Wechselbad der Gefühle und der musikalischen Richtungen sowie einen Bummel durch die letzten fünf Jahrzehnte der Musikgeschichte. Rickie Nelsens „Hallo Mary Lou“ und Valentinos „Im Wagen vor mir“ wurden ebenso gesungen wie Abba-Songs, Pink Floyds „Another brick in the wall“ und die Versicherung der Andrew Sisters „Bei mir bist du schön“.
Im zweiten Musikblock war der Bogen zwischen Franz Lehars „Dein ist mein ganzes Herz“, Peter Maffays „ Nessaja“ und dem „Let it be“ der Beatles besonders weit gespannt.
Im Drei-Minuten-Takt wechselten die Sänger auch im dritten Gesangsblock in andere Welten. Das Volkslied „Du, du liegst mir im Herzen“ stand ebenso auf dem Programm wie Bill Haleys „See you alligator“, Roy Orbisons „Pretty woman“ und Leonhard Cohens „Halleluja“. Mit der Zugabe „Asmazing grace“. klang das fünfte Rudelsingen aus. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.