Schnelles Glasfasernetz in Eigenausbau geschafft

66 Kilometer Leerrohre für 114 Haushaushalte

Die Bürger der Teilnehmergemeinschaft Glasfasernetz Nordbrock-Oberberg-Heide feierten am Freitagabend das Ende des Kabellegens

HAMMINKELN. „Darauf trinken wir jetzt einen“, scherzte Bürgermeister Bernd Romanski am Freitagabend und zog eine Flasche mit einem hochgeistigen Getränk aus seiner Tasche.

Teilnehmergemeinschaft Glasfasernetz Nordbrock-Oberberg-Heide
Bürgermeister Bernd Romanski (mitte) stieß auf das Ende der Kabelverlegung an.

Grund zur Freude hatten die Bürger der Teilnehmergemeinschaft Glasfasernetz Nordbrock-Oberberg-Heide am Freitagabend. Sie feierten die Fertigstellung des Glasfasernetzes in ihrem Außenbezirk auf dem Hof Hegering am Ebbertsweg.

„Dem großen Engagement der Teilnehmergemeinschaft ist es zu verdanken, dass heute 90 bis 95 % aller Haushalte hier nun mit Glasfaseranschlüssen versorgt sind.

Sie waren von Beginn an Verfechter für Glasfaser bis ins Haus. Ich freue mich, dass die Nordbrocker nun der fünfte Bezirk in Hamminkeln ist, die es in Eigeninitiative geschafft haben“, so Romanski.

Teilnehmergemeinschaft Glasfasernetz Nordbrock-Oberberg-Heide

Jeder packte kräftig mit an

Im Jahr 2017 hat der Leidensdruck der langsamen Kupferleitungen für Bewegung gesorgt. Die ungenügende Internetgeschwindigkeit war der Grund für Frust auf allen Kanälen bei den Landwirten.

Auf den Bundes- bzw. Landesförderungsbescheid zum Ausbau von Glasfaser, der mittlerweile eingetroffen ist, wollten die Bürger nicht warten. Sie gründeten im Oktober 2017 eine Teilnehmergemeinschaft, suchten sich Sponsoren und gingen im Dezember selber an die „Schüppe“. Jeder packte kräftig an. Sie buddelten sich mit dem Loikumer Kabelpflug durch Landwirtschaftswege, bei Frost, Regen, Hitze und verlegten insgesamt auf einer Strecke von 66 Kilometer Leerrohre für 114 Haushaushalte.

Teilnehmergemeinschaft Glasfasernetz Nordbrock-Oberberg-Heide
Heinz Grunden, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft.

Ding einfach durchgezogen

Obwohl die Nordbrocker früher mit dem Glasfaserausbau als Dingen Berg und Havelich anfingen, brauchten sie länger mit der Fertigstellung. Schuld an der Verzögerung sei das Wetter gewesen, wie Grunden erklärt. Besonders der starke Frost und die lang andauernde Regenfälle sorgten für einen hohen Grundwasserstand. Das Pflügen gestaltete sich dadurch sehr schwer, aber: „Sie hatten trotz der ganzen Widrigkeiten ihre Leute am Start und das Ding einfach durchgezogen“, so Romanski.

„Es war dringend notwendig, denn unsere Internetleistung lag weit unter 1000 KBit/s. Jetzt haben wir 100 Mbit, für 65 Euro monatlich und das ist toll“, freut sich Heinz Grunden, Vorsitzender der Teilnehmergemeinschaft.

Teilnehmergemeinschaft Glasfasernetz Nordbrock-Oberberg-Heide

Unterstützung und Beratung

Bis zum Juli 2019 sollen alle Haushalte von der zukunftsträchtigen Glasfaser Fiber to the Home (FTTH) profitieren können. Dann seien alle Verträge des alten Anbieters gekündigt, so Grunden. Er bedankte sich an diesem Abend bei Bürgermeister Romanski für die Unterstützung und Beratung und „das sie uns mit unserem Vorhaben nicht gebremst haben“.

Teilnehmergemeinschaft Glasfasernetz Nordbrock-Oberberg-Heide

Seit Juli profitiert Marlies Hufe von der schnellen Internetleitung und ist darüber sehr glücklich. „Wir sind auf das Internet angewiesen. Zum Beispiel für Dokumentationen über unsere Tierhaltung oder Online-Banking. Der Seitenaufbau, wenn er nicht gerade mal abbrach, hat früher so lange gedauert, dass ich zwischendurch essen kochen konnte“. Damit sei jetzt Schluss, alles funktioniere prima und schnell, freut sich die Landwirtin.
Petra Bosse

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