Luftbild (30): Baugebiete an der Erler Straße

Der Grenzbereich zwischen Schermbeck und Altschermbeck hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten enorm verändert. Die Gebäude westlich (unterhalb) der Erler Straße (Bildmitte von rechts nach links) sind überwiegend nach der kommunalen Neuordnung des Jahres 1975 entstanden. Das gilt sowohl für die trapezförmige Siedlungsfläche des Siegelhofes in der Bildmitte als auch für das Baugebiet Erler-Straße-West (unten rechts), das Ende der 1980er-Jahre geplant und in den frühen 1990er-Jahren erschlossen und bebaut wurde. Dabei hat man gegen die vorgebrachten Bedenken so nahe an den Mühlenbach herangebaut, dass dem Bach die Überflutungsaue genommen wurde.

In der Bildmitte rechts liegt inmitten eines ringförmig angeordneten Baumbestandes der Gebäudekomplex des Marienheimes. Der östliche (obere) Teil dieses Gebäudekomplexes wurde bis 1987 als Krankenhaus genutzt. Im Zuge der Krankenhausbedarfsplanung des Landes Nordrhein-Westfalen führten wirtschaftliche Gesichtspunkte zu einem Aus für das Schermbecker Krankenhaus, das 1909 an der Erler Straße als Nachfolgerbau des 1868 bis 1871 nahe der Burg errichteten Krankenhauses entstand. Mit viel Sinn für das politisch Machbare beschloss die Kirchengemeinde St. Ludgerus als Träger des Marien-Hospitals im Jahre 1987, das Krankenhaus zu schließen und das Gebäude durch Um- und Erweiterungsbauten zu einem Alten- und Pflegeheim umzugestalten. Während die Erweiterungsbauten mit dem Spatenstich am 3. Mai 1988 eingeleitet wurden, begann der Betrieb des Alten- und Pflegeheimes bereits im Januar 1988 im ehemaligen Krankenhaus. In mehreren Bauabschnitten entstanden bis Januar 1994 mehrere Gebäudetrakte mit insgesamt 108 Pflegeplätzen.

Schermbeck LuftbildRechts neben dem oberen Teil des Marienheim befindet sich das „Haus Kilian“. Das vom Architekten Manfred Ludes geplante Gebäude wurde als Schwesternwohnheim neben dem Krankenhaus errichtet und am 18. Dezember 1966 vom Prälaten Tellen eingeweiht. Schwester Oberin Thelisa übernahm vom Architekten den Schlüssel. Nach der Fertigstellung des Marienheims im Jahre 1994 konnten jene Heimbewohner, die bis dahin im Schwesternwohnheim untergebracht waren, in die Neubauten umziehen. Das ehemalige Schwesternwohnheim wurde zu einem Behindertenwohnheim umgebaut. 23 Heimplätze wurden geschaffen. Regionalbischof Heinrich Janssen übernahm am 12. März 1995 die Einsegnung des Heimes. Luftbild: Scheffler, 5.8.2010

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.