Während eines Empfangs wurde am 22. Dezember 1991 das 100-jährige Bestehen des Altschermbecker Frisiersalons Becker gefeiert. Acht Angestellte arbeiteten damals unter der Leitung Achim Beckers. Die Anfänge des Betriebs ausgangs des 19. Jahrhunderts sahen bescheiden aus. Gründer Joseph Bernhard Becker musste sich durch einen Zigarrenhandel und durch die Mitarbeit im landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern noch ein Zubrot verdienen. Dass der kleine Schweinestall ein halbes Jahrhundert später ausgerechnet ein Damensalon werden würde, hat Joseph Bernhard Becker nicht ahnen können. Ein kleiner Herrensalon, in dem im Schein der Petroleumlampe rasiert und frisiert wurde, wurde zur Keimzelle des Betriebes. Erst der Sohn des Gründers absolvierte 1908 in Sterkrade eine fachliche Ausbildung zum Friseur. Nach Feierabend half er dem Vater; tagsüber arbeitete er bei den VEW. In den Jahren 1927 bis 1930 erlebte der Friseurbetrieb eine erste Blütezeit, als ganze Scharen von Arbeitern beim Bau des Lippeseitenkanals beschäftigt waren. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb durch die Einrichtung eines Sanitätslagers für verwundete deutsche Soldaten beeinträchtigt. Ein Teil der Räume wurde im März 1945 durch Bombeneinwirkung zerstört. Im Jubiläumsjahr 1991 übernahm Achim Becker die Leitung des Familienunternehmens. H. Scvh./Foto: Helmut Scheffler