Schermbeck ist jetzt ein Landesleistungsstützpunkt für die DLRG

Schermbeck „Das ist eine tolle Werbung für Schermbeck“, bescheinigte Bürgermeister Mike Rexforth den Gästen, die am Samstagmorgen ins Schermbecker Hallenbad kamen, um an der Überreichung einer ganz besonderen Urkunde teilzunehmen. Das Schermbecker Hallenbad ist jetzt ein Landesleistungsstützpunkt für Rettungssport.
Der Rettungssport ist ein Teilbereich, den die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) neben der Schwimmausbildung, dem Katastrophenschutz, den Rettungstauchen, dem Bootswesen, der Ersten Hilfe und der Jugendarbeit abdeckt. Für die Abdeckung dieser Sportarten und Aufgabenstellungen gibt es derzeit in Nordrhein-Westfalen 230 Landesleistungsstützpunkte. Es gibt aber bislang nur zwei Landesleistungsstützpunkte für den Rettungssport. Einer davon ist jetzt Schermbeck.
Viel Lob und Dank gab es am Samstag vom Bürgermeister Rexforth und vom WSV-Vorsitzenden Thomas Wittwer für Dr. Hartmut Beuker, den Vizepräsidenten des DLRG-Landesverbandes Nordrhein, und für Birgit Howitz, die Vorsitzende des Arbeitskreises Rettungssport im DLRG-Landesverband Nordrhein, dass die Auswahl des Landesverbandes auf Schermbeck fiel. Im Gegenzug dankten die Vertreter des Landesverbandes für die „nicht selbstverständliche Bereitschaft“ der Gemeinde, das Hallenbad zur Verfügung zu stellen.

An der Überreichung der Urkunde zur Anerkennung des Landesleistungsstützpunktes beteiligten sich am Samstag Mike Rexforth, Dr. Hartmut Beuker, Heinz Pawlik, Thorsten Sonsmann, Thomas Wittwer, Birgit Howitz und Karl-Heinz Lebeda (v.l.). Foto: Helmut Scheffler
An der Überreichung der Urkunde zur Anerkennung des Landesleistungsstützpunktes beteiligten sich am Samstag Mike Rexforth, Dr. Hartmut Beuker, Heinz Pawlik, Thorsten Sonsmann, Thomas Wittwer, Birgit Howitz und Karl-Heinz Lebeda (v.l.). Foto: Helmut Scheffler

Dass ausgerechnet Schermbeck ausgewählt wurde, hat sicherlich etwas mit Thorsten Sonsmann, dem Sportleiter des Schermbecker Wassersportvereins zu tun. Im Rettungsschwimmsport, dem sich Thorsten Sonsmann seit Anfang der 1990er-Jahre widmet, hat er bereits wenige Jahre später die ersten bedeutendenden sportlichen Erfolge erzielt. 1995 wurde er bei den Hallen-Wettkämpfen mit der Mannschaft Deutscher Vizemeister. Bei der Weltmeisterschaft „Rescue“ im Jahre 1998 wurde er in Neuseeland mit der 4 mal 50 Meter Rettungsstaffel Vizeweltmeister. Die Vizeweltmeisterschaft im 100-Meter-Retten mit Flossen bei der „Rescue 2004“ im italienischen Viareggio, die dreifache Europameisterschaft in den Staffeln bei den Hallenwettbewerben (Pool) in Lücke im Jahre 2005 und die parallel dazu erzielten vier Europameisterschaftstitel in den Freigewässerdisziplinen (Ocean) Surfski-Relay, Board-Relay, Taplin-Relay und Beachsprint-Relay waren sportliche Triumphe, die Thorsten Sonsmann bereits verbucht hatte, bevor er als Schermbecker und Mitglied des TuS Gahlen mit der DLRG-Ortsgruppe Alpen bei der „Rescue 2008“ gleich serienweise Erfolge in der Weltspitze erzielen konnte. Seit neun Jahren ist er im Landesverband als Trainer tätig.
Gemeinsam mit den Landesleistungstrainern Thomas Elbers (DLRG Goch), Christoph Heyer (DLRG Rheurdt), Max Reichert (DLRG Bonn) und Sabrina Welters (DLRG Duisburg) wird Thorsten Sonsmann in Schermbeck Jugendliche und Junioren im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren in einem Nachwuchsförderkader betreuen. Zum Landeskader 2016 gehören 30 Sportler. Im Perspektivkader sind 37 weitere Talente mit Potenzial gelistet. Sie alle haben die Möglichkeit, zusätzlich zu dem Heimtraining in ihren Ortsgruppen das Landeskadertraining am Landesleistungsstützpunkt in Schermbeck zu besuchen. Das findet etwa einmal monatlich statt. „Es steht weniger das reine Schwimmtraining im Vordergrund als vielmehr die technischen Fertigkeiten, die im Wettkampfsport der DLRG typisch sind“, berichtet Thorsten Sonsmann. Dazu gehörten das Untertauchen von Hindernissen und das Schleppen von Puppen ebenso wie der Umgang mit Gurtrettern und Schwimmflossen.
Neben dem Kadertraining am Stützpunkt in Schermbeck wird es im Mai auch am Wisseler See (Kalkar) und am Elfrather See (Krefeld) zwei mehrtägige Freiwasser-Trainingslehrgänge geben. Nächster Wettkampf für das Junioren-Team aus Nordrhein sowie Westfalen ist Anfang Juli der „Junioren Rettungspokal“ in Glücksburg/Rendsburg, der gleichzeitig der Qualifikationswettkampf für die Bundestrainerin ist, um die Junioren- Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaften im September in den Niederlanden (Eindhoven/Noordwijk) aufzustellen.
Außerdem finden im Mai die Landesmeisterschaften in den Hallenbaddisziplinen in Wesel-Mitte und im Juni in den Freiwasserdisziplinen am Wisseler See in Kalkar statt, wo die Athleten für ihre Vereine/Ortgruppen an den Start gehen, um sich so für die Deutschen Meisterschaften im Rettungsschwimmen im November zu qualifizieren. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.