Glasfaseranschluss kommt ziemlich sicher für Teile des Schermbecker Ortsteils Bricht
Schermbeck Es sieht gut aus für die Chance, dass der Schermbecker Ortsteil Bricht Anschluss an das Netz der Firma „Deutsche Glasfaser“ (DG) erhält. In einer konzertierten Aktion ist es Bürgermeister Mike Rexforth und dem SPD-Ratsmitglied Jörg Juppien in den letzten Wochen gelungen, in einem Teilbereich von Bricht mehr als 40 Prozent der Haushalte für einen Vertrag mit der DG zu interessieren. Störfeuer aus irgendeinem politischen Lager gab es – anders als im Schermbeck Ortskern – in Bricht diesmal nicht.
Zahl der Interessenten gestiegen
Bereits nach der ersten Informationsveranstaltung am 21. Juli zeichnete es sich ab, dass die Brichter sich für einen Glasfaseranschluss FTTH (Fiber to the Home) interessierten, der ein Glasfaserkabel bis ins Haus ermöglicht. Am 20. September wandte sich der Bürgermeister in einem Brief nochmals an die Brichter Bürger. Die darin gegebenen Informationen gaben in klaren Formulierungen Antworten auf die häufigsten Fragen der Bürger.
Seither stieg die Zahl der Interessentenmeldungen um 30 auf inzwischen mehr als 100 bei etwa 220 ermittelten Adressen. Der erfasste Bereich liegt südlich der Bundesstraße 58, reicht im Westen bis an die letzten Häuser am „Schwarzen Adler“ und bei Schledorn, im Osten bis zur Maassenstraße und im Süden bis zur Alten Poststraße, wobei auch die fünf nördlichsten Häuser am Gartroper Weg ins Planungspolygon mit aufgenommen wurden.
Keine Zweifel an Glasfaser
Dienstagabend nutzten etwa 45 Bürger die Gelegenheit, Fragen an Jörg Juppien, an Bürgermeister Rexforth, an den Gemeindemitarbeiter Michael Leisten und an den Brichter IT-Experten Günther Sprenger zu richten. Zweifel an der Glasfaser als der nach derzeitigem Stand besten technischen Lösung fürs schnelle Internet gab es nicht. Dadurch unterschied sich die Veranstaltung deutlich von jener im Ramirez, als es um den Glasfaseranschluss für den Ortskern ging. Sachfragen standen im Vordergrund.
Am 30. September läuft die Interessenabfrage ab. Wenn nach einer genauen Prüfung feststeht, dass tatsächlich mindestens 40 Prozent aller Haushalte Interesse an einem Glasfaseranschluss haben, dann wird die DG im Gespräch mit dem Bürgermeister Anfang Oktober entscheiden, ob die Glasfaser in Bricht verlegt wird. Nach dieser Grundsatzentscheidung beginnt die vermutlich etwa zwei bis drei Wochen dauernde offizielle Nachfragebündelung. Gelingt es, 40 Prozent der Haushalt zu einem Vertragsabschluss zu bewegen, dann soll der Ausbau im ersten und zweiten Quartal des Jahres 2017 erfolgen.
34,95 Euro für zunächst 24 Monate
Die einmaligen Hausanschlusskosten sollen nach ersten Gesprächen mit dem Unternehmen auch kostenfrei sein“, stellte Rexforth fest. Bis zum Termin der Vertragsabschlüsse wird das genauso exakt feststehen wie die monatlichen Kosten für den Vertrag, die bislang mit 46,95 Euro für einen Telefonanschluss und eine Internet-Flatrate mit 100 Mbit im Up- und Downstream beziffert werden. Über eine Reduzierung des Preises auf monatlich 34,95 Euro für zunächst 24 Monate wird derzeit noch verhandelt.
Hohe Wahrscheinlichkeit
Nachdem jetzt mit hoher Wahrscheinlichkeit der Glasfaserausbau in Bricht kommen wird, hofft der Bürgermeister, dass – wie im benachbarten Schermbeck – noch einige Zögerer das Angebot wahrnehmen, damit die 40 Prozent bestehen bleiben, wenn einige Haushalte einen Rückzieher vom Vertragsabschluss machen sollten.
Während des Infoabends ging es auch um Antworten auf eine Reihe von technischen Fragen, wie die Glasfaser von den beiden „Points of Presence“ im Schermbecker Ortskern durch die Straßen und Vorgärten bis ins einzelne Haus gelangt und von dort bis zum jeweiligen Gerät.
„Sie werden es irgendwann bereuen, wenn Sie sich jetzt nicht für die Glasfaser entscheiden“, warb der Bürgermeister fast flehentlich in seinem Schlusswort für die positive Beteiligung an der Interessenabfrage, die auf einem Formblatt im Rathaus signalisiert und dort abgegeben werden kann. H.Scheffler