RTW der Johanniter soll nach Schermbeck kommen

Kreiseigener RTW der Rettungswache Schermbeck soll nach Wesel verlegt werden.

Der Entwurf des neuen Rettungsdienstbedarfsplans für den Kreis Wesel sieht vor, dass der RTW der Johanniter von Wesel nach Schermbeck verlagert wird. Im Gegenzug soll der in Schermbeck stationierte RTW der Feuer- und Rettungswache Wesel nach Wesel umziehen.

SCHERMBECK. Im Juni 2019 stellte der Kreis Wesel den Entwurf des neuen und überarbeiteten Rettungsdienstbedarfsplans vor.

Auf Nachfrage der Redaktion erklärt die Pressesprecherin des Kreises Wesel Eva Richard, dass es im Falle einer Umstellung eine wesentliche Änderung gebe wird. Laut Rettungsdienstbedarfsplan soll der Rettungstranswortwagen der kreiseigenen Rettungswache Schermbeck nach Wesel verlegt wird.

„Die Rettungswache Schermbeck hat bisher durch den Kreis Wesel als Träger des Rettungsdienstes ein Rettungstransportwagen (RTW) zugeordnet bekommen. Besetzt war dieser in den letzten Jahren durch Mitarbeiter der Stadt Wesel“, so Eva Richard.

Organisatorische Angelegenheit

Als große kreisangehörige Stadt ist Wesel per Rettungsgesetz NRW als Träger einer eigenen Rettungswache und hat ein RTW der Johanniter in ihrem Rettungsdienst eingebunden. Dieser soll den bisher in Schermbeck stationierten RTW der Feuer- und Rettungswache Wesel ersetzen. Laut Kreis Wesel sei dies eine rein organisatorische und nicht finanzielle Angelegenheit.

Der Wechsel soll laut Pressestelle für die rettungsdienstliche Versorgung in der Gemeinde Schermbeck keine Veränderung gegenüber dem Status quo haben, da kreisweit die gleichen med.-technischen Geräte, Verbrauchsmaterialien und Medikamente eingesetzt werden.

Qualitätsanforderungen

„Alle Mitarbeitenden im Rettungsdienst unterliegen den gleichen Qualitätsanforderungen und stehen unter der Überwachung durch die ärztliche Leitung Rettungsdienst des Kreises Wesel“, fügt Richard hinzu.

Ein weiter Pluspunkt sei, so Richard, dass die Johanniter in den letzten Tagen durch den Kreis Wesel den neuesten und fortschrittlichsten RTW im ganzen Kreisgebiet zur Verfügung gestellt bekommen haben.

Unabhängig davon stellt sich die Frage, wie sieht die notärztliche Versorgung der Gemeinde Schermbeck und auch für Erle, wo der Schermbecker RTW ebenfalls im Einsatz ist, zukünftig aus?

Nach dem derzeitig gültigen Rettungsdienstbedarfsplan gebe es laut Eva Richard in Schermbeck drei niedergelassene praktische Ärzte: Dr. Leßmann, Dr. Neukam und Dr. Jung.

Alle drei Ärzte haben eine Rettungsdienstqualifikation und stehen im Rahmen ihrer zeitlichen Möglichkeiten bei Notarzteinsätzen mit einem bereitgestellten Notarzteinsatzfahrzeug zur Verfügung.

Notarztsystem Wesel, Dorsten und Borken

Aufgrund der personellen Situation müssen jedoch häufig Dienstzeitlücken durch die bestehenden Notarztsysteme Wesel, Borken und Dorsten ausgeglichen werden.

„Menschen retten endet nicht an der Stadtgrenze“, sagt Ludger Böhne, Pressesprecher der Stadt Dorsten. „Die Einsatzkräfte unterstützen sich, wenn es notwendig ist, z.B. wenn mehrere Einsätze gleichzeitig laufen oder wenn eine Einsatzstelle in Dorsten von einer Nachbarstadt aus schneller zu erreichen ist“.

So hatte im Jahr 2018 Dorsten insgesamt 74 Einsätze in Schermbeck (2 Krankentransporte, 51 Rettungswagenfahrten, 21 Notarztfahrten).

Das sei, so Ludger Böhne, Pressesprecher der Stadt Dorsten, im Verhältnis zwischen den Kommunen ein vollkommen normaler Wert.

Notärztliche Versorgung weiterhin sichergestellt

„Mit dem neuen Rettungsdienstbedarfsplan ist natürlich die notärztliche Versorgung der Gemeinde Schermbeck sichergestellt. Bis zum endgültigen Entwurf des Rettungsdienstbedarfsplans müssen aber noch weitere Gespräche geführt werden“, ergänzt Eva Richard.

Eine durch den Gutachter vorgeschlagene Verlegung der Wache an den Westrand des Ortskerns von Schermbeck werde laut Kreis Wesel zunächst zurückgestellt.

Petra Bosse

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