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Rolf Krebber ist Imker aus Leidenschaft

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Rolf Krebber bei seinen Bienen. Foto: Ralf Meier

Seit mehr als 20 Jahren widmet sich der Schermbecker Rolf Krebber mit Leidenschaft der Imkerei. Vor 18 Jahren kam er darüber mit der Apitherapie in Berührung.

In den letzten Jahren sind Bienen zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Der Grund für das Interesse ist leider unerfreulich.

Schätzungen gehen davon aus, dass sich die Zahl der Bienenvölker seit Mitte der 1950er Jahre mehr als halbiert hat. Selbst wenn es in den letzten Jahren einen Boom bei der Ausbildung von Jungimkern gab, hatte der Rückgang Auswirkungen auf die Landwirtschaft, den Obstanbau und die Natur.

Warum das so ist, weiß der Schermbecker Rolf Krebber. Seit mehr als 20 Jahren widmet er sich mit Leidenschaft der Imkerei. Vor 18 Jahren kam er darüber mit der Apitherapie in Berührung. Doch davon später mehr.

Gelee Royale und Propolis

Aktuell hält Rolf Krebber zehn Bienenvölker in seinem Garten. Damit ordnet er sich der Kategorie Hobby-Imker zu. Erst ab einer größeren Zahl zählt man zu den Berufsimkern, wo dann 500-1000 Völker keine Seltenheit sind. Bei einem Blick auf einige Spezialprodukte kann man das leicht nachvollziehen. Gelee Royale ist ein Sekret aus der Futterdrüse und der Oberkieferndrüse der Arbeitsbiene und damit wird die Königin ihr Leben lang gefüttert. Die Produktion von Gelee Royale ist sehr aufwendig und teuer und dennoch ist dieses Super Food für uns Menschen hochinteressant. Die Produktion von Gelee Royale wird deshalb auch den Berufsimkern überlassen.

Rückkehr nach Schermbeck

Solche hochwertigen Zutaten kauft die Apithek Biedermann bei seriösen Anbietern für seine eignen Spezialprodukte ein. Das soll auch so bleiben. Statt seine Bienenzucht weiter auszubauen, widmet er sich lieber der Pflege seines Obstgartens. Die wenigen Monate seit seiner Rückkehr nach Schermbeck hat er gut genutzt. Tausende Blumenzwiebeln sind bereits gepflanzt, und auch die Benjeshecke, die Igeln, Vögeln und Insekten Unterschlupf bietet, hat Gestalt angenommen.  Seine Bienen sind um diese Jahreszeit noch sehr verschlafen. Doch in wenigen Wochen wird sich das ändern. Dann schwärmen sie hinaus in die Natur, um auf die Suche nach Nektar und Pollen zu gehen. Dabei erfüllen sie ganz nebenbei ihre Rolle als erfolgreiche Bestäuber.

Im Mai und Juni steht die Schwarmzeit an

Im Mai und Juni steht die Schwarmzeit an. Dann wird es im Bienenstock zu eng, und die Bienenkönigin verlässt mit der Hälfte der Bienen den Stock. Während sich der Schwarm in der Umgebung niederlässt, machen sich die „Kundschafter“ auf die Suche nach einer geeigneten neuen Unterkunft. Angst braucht man vor dem Schwarm nicht zu haben. „Die Bienen sind absolut friedlich“, beruhigt Rolf Krebber. Der Schwarm kann von einem Imker leicht eingesammelt werden. Das dürfen Imker übrigens auch ohne Erlaubnis auf fremden Grundstücken.

Die Benjeshecke. Foto: Ralf Meier

Gern gesehener Referent

Je mehr sich Rolf Krebber mit dem Thema beschäftigte, umso stärker wurde das Bedürfnis, sich auszutauschen. Mittlerweile ist er bestens vernetzt und ein gern gesehener Referent. Auf Symposien berichtet er von seinen eigenen Projekten.

Eines ist der Aufbau einer Gefängnisimkerei in der JVA Lingen, bei dem jeweils 15-20 Insassen die Imkerei in den Kursen erlernen „Es war beeindruckend zu erleben, wie interessiert manche Straftäter die Problemlösungsstrategien der Bienen aufnahmen. Im Bienenstock geht es trotz des Trubels kooperativ zu.“ Der Versuch hat sich bewährt. Heute gibt es in NRW mehrere Gefängnisse, in denen Bienenvölker gehalten werden.

Keine Angst vor Bienenstichen

Natürlich gibt Rolf Krebber sein umfangreiches Know-how nicht nur in Gefängnissen weiter. Bei solchen Gelegenheiten nimmt er dem Publikum auch die Angst vor diesen besonderen Insekten. „Manchmal lasse ich mich ganz bewusst von einer Biene stechen, um zu zeigen, dass das keine schlimmen Konsequenzen hat.“

Alternative Heilmethode

Womit wir zur Apitherapie kommen. Dabei handelt es sich um eine alternative Heilmethode, die Bienenprodukte wie Propolis und Gelee Royale nutzt. Ihnen werden antioxidative und regenerative Eigenschaften zugeschrieben. Auch das Immunsystem soll von einer gezielten Apitherapie profitieren. Rolf Krebber ist von der Apitherapie überzeugt. Er verweist allerdings darauf, dass ein Einsatz bei Erkrankungen natürlich in die Hand von darauf spezialisierten Fachleuten gehört. Entsprechende Kontakte kann er gern herstellen.

Wer mehr über Bienen und die acht Produkte der Apitherapie erfahren möchte, hat in Kürze Gelegenheit. Im kommenden Januar veranstaltet die Apithek Biedermann wieder einen Kongress zur Apitherapie. Rosi Bort und Gabriele Nedoma konnten schon als Referentinnen gewonnen werden. Ab Ostern plant Rolf Krebber Honeymoon-Abende.

Informationsveranstaltungen mit mindestens vier bis sechs Personen bei einem Glas Wein, zu denen sich interessierte Gruppen anmelden können. Dabei besteht auch die Möglichkeit, Produkte wie das Beecura-System zu testen, bei dem Bienenstockluft für die Atemwege zum Einsatz kommt. Dieses System ist medizinisch zertifiziert und kann im Sommer eingesetzt werden. Für die anderen Monate werden Propolis Verdampfer angeboten und bieten Hilfe bei vielen Atemwegserkrankungen.

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