Schermbecker SPD wählte ihre Kandidaten für die Kommunalwahl
Schermbeck Seit Donnerstagabend steht fest, dass die SPD mit Ralph Brodel (rechts im oberen Foto) im Mai nächsten Jahres antritt, um einen Nachfolger für Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter wählen zu lassen.
Mit zwei Stunden wurde die Sitzung zu einer der kürzesten SPD-Wahlsitzungen seit der kommunalen Neuordnung. „Das werde ich mein Lebtag nicht vergessen“, entfuhr es Manfred Knappernatus, der ebenso wie Daniela Schwitt an die mitternächtlichen Wahlverfahren bei Hecheltjen vor zwei Jahrzehnten erinnerte
Nachdem Bürgermeister Grüter von seinem Recht Gebrauch gemacht hatte, vorzeitig auf eine erneute Kandidatur zu verzichten und damit den Weg frei zu machen für eine Zusammenlegung der Termine für die Kommunalwahlen und die Bürgermeisterwahl (wir berichteten), kam die SPD in Zugzwang. Sie stellte am 4. Oktober Ralph Brodel als einzigen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl vor.
Dabei blieb es am Donnerstagabend. Es gab keinen Gegenkandidaten. Der 51-jährige gelernte Versicherungskaufmann, Diplom-Sozialwirt, Journalist und PR-Manager erhielt bei der von Manfred Knappernatus geleiteten Wahl von 21 stimmberechtigten Mitgliedern 17 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme und drei Enthaltungen. „Ich will gestalten und nicht noch mehr verwalten“, war seine Kernbotschaft an die Mitglieder, wobei er sich besonders mit den von ihm ausgemachten Schwächen der CDU auseinander setzte. Der CDU warf er bei der Schilderung von deren Auswahlverfahren für den Bürgermeisterkandidaten ein wenig demokratisches Verfahren vor. „Die CDU kann offensichtlich machen, was sie will“, bedauerte Brodel, bevor er sich den Defiziten in der Führung der Gemeindeverwaltung zuwandte, die von vielen wie ein anderer Kontinent angesehen werde.
„Wir müssen alle mitnehmen“, gab Brodel als Marschrichtung für sein eigenes Handeln aus und kündigte Bürgerversammlungen für jüngere Menschen ebenso an wie für Senioren und Selbstständige. „Mehr Schermbeck – mehr Zukunft!“, ist Brodel überzeugt.
Auch die Kandidaten für die dreizehn Kommunalwahlbezirke wurden am Donnerstag ohne Gegenkandidaten gewählt. Sie waren vom SPD-Vorstand einstimmig nominiert worden. Im Wahlkreis (WK) 1, zu dem Weselerwald/Dämmerwald und Malberg gehören, tritt der 55-jährige Rechtsanwalt Joachim van Aken als SPD-Kandidat an. WK 2 (Damm): Rijntje Prus, 69, Rentnerin. WK 3: (Waldweg/Hallenbad): Jörg Juppien, 57, Rentner. WK 4: (Bösenberg/Marienheim/Lichtenhagen): Michael Göbel, 52, Kaufmännischer Angestellter. WK 5: (Ortskern (Pöttekamp, Burg, Kempkesstege): Daniela Schwitt, 66, Hausfrau. WK 6: (Scherenbach, Lohstege, Rathaus): Ralph Brodel, 51, Journalist und PR-Berater. WK 7 (Gewerbegebiet, Witte Berge, Rüste): Jörg Pachura, 47, Finanzspezialist. WK 8 (Overbeck, Uefte, Huxelweg, Overhagen): Petra Felisiak, 52 Krankenschwester. WK 9 (Marellenkämpe, Kastanienstraße): Eva-Maria Zimprich, 60, Hausfrau. WK 10 (Am Alten Friedhof, Kirche, Obstwiese): Dieter Michallek, 54, Elektromeister. WK 11 (Siegelhof, Kettelerstraße): Doris Schiewer, 65, Rentnerin. WK 12 (Gahlen-West, Heisterkamp, Bühnendorf): Stefan Franzke, 46, Diplom-Ingenieur. WK 13 (Gahlen-Ost, Besten, Im Aap): Michael Fastring, 45, Kommunalbeamter beim Kreis Wesel.
Daniela Schwitt wurde mit 18 von 21 Stimmberechtigten zur SPD-Kandidatin für den Weseler Kreistag gewählt. Sie tritt zur dritten Wahlperiode an. Ihr Vertreter ist Joachim van Aken. H.Sch.
Bildtext:
Als Kandidaten für die dreizehn Schermbecker Kommunalwahlbezirke wurden Donnerstagabend gewählt (nach den Köpfen von links): Doris Schiewer, Jörg Pachura, Petra Felisiak, Jörg Juppien, Daniela Schwitt, Joachim van Aken, Dieter Michallek, Rijntje Prus, Ralph Brodel (zugleich Bürgermeisterkandidat), Eva-Maria Zimprich, Michael Göbel, Stefan Franzke. Es fehlte: Michael Fastring. RN-Foto Scheffler