Ralph Brodel möchte Bürgermeister werden

Was ein Teil der 13 700 Schermbecker Bürger schon seit mindestens drei Wochen wusste, hat die Schermbecker SPD gestern Mittag offiziell bestätigt. Der 51-jährige Ralph Brodel möchte im Mai 2014 für die SPD als Bürgermeisterkandidat antreten.

„Wir wollten uns nicht treiben lassen, bloß weil die CDU ihren Kandidaten schon vor der Bundestagswahl bekannt gab“, erklärte SPD-Chef Jörg Juppien das Abwarten bis gestern. Einen Gegenkandidaten habe es nicht gegeben. Einig seien sich Partei, Fraktion, AsF und AGS schon zu einem frühen Zeitpunkt gewesen, zumal Ralph Brodel eine Fülle von Qualifikationen erfülle. Das letzte Wort habe allerdings die Mitgliederversammlung im Dezember.

Der gebürtige Bitburger Ralph Brodel absolvierte nach der Mittleren Reife eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann in Stuttgart. Auf dem zweiten Bildungsweg erwarb er im Jahre 1987 das Abitur. 1987 begann er mit dem Studium der Erziehungs- und Sozialwissenschaften an der Universität Siegen. Das Studium setzte er in Dortmund fort. 1991 schloss er das Studium als Diplom-Sozialarbeiter ab. 1992 wurde er Leiter der Drogennotfallstudie des Landes NRW. Zum politischen Fernsehjournalismus wechselte Brodel im Jahre 1993. 1994 wurde er Redaktionsleiter der damals größten TV-Redaktion Deutschlands mit 180 Angestellten.

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Vier Jahre nach seinem Umzug nach Schermbeck im Jahre 1997 gründete Ralph Brodel im Jahre 2001 eine eigene TV-Produktion und PR-Agentur, deren geschäftsführender Gesellschafter er noch heute ist. Im Jahre 2005 wurde er zum Dozenten der Deutschen Akademie für Public Relations berufen. 2009 gründete er den Deutschen Public Tele Relations Verband. Im selben Jahr wurde er zum Dozenten der SRH Hochschule für Wirtschaft und Medien in Calw berufen. Im Jahre 2013 gründete er in Schermbeck die Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen (AGS). Inzwischen gehört er dem Landesvorstand der AGS ebenso an wie dem SPD-Unterbezirk Wesel. Im laufen Jahr legte er die Konzeption des Web-TV-Kanals für die Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr vor.

„Ich brodel für Schermbeck“, nutzt Ralph Brodel das in seinem Namen steckende Verb aus, um für Schermbeck aktiv zu werden. „Ich liebe diese Gemeinde“, bekannte er gestern mehrfach während des Pressegespräches. Er zeigt sich beeindruckt von dem Potenzial der Landschaft und der Menschen. Weniger gut gefällt ihm, dass nicht alle Kräfte gebündelt werden. Den Drachen als Symbol des Kämpfers für ein gemeinsames Ziel hat sich ausgewählt. Um ihn zu füttern, müssen alle Vereine, Gruppen und Kirchen sich gemeinsam für ein Ziel einsetzen. Ein Alleinstellungsmerkmal müsse gemeinsam erarbeitet werden. Als Bürgermeister werde er alles tun, um die „unglaublich vielen und guten Ideen, Potenziale und intelligenten Ansätze“ zu bündeln, wobei er den Wassersportverein ebenso wie die Feuerwehr und das Dorfgemeinschaftshaus als Beispiele für erfolgreiche Gemeinschaftsprojekte nennt.

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Dem PR-Fachmann, der weit über die grenzen Schermbecks hinaus bekannt ist, ist bewusst, dass er in Schermbeck nun alles daran setzen muss, um seine Führungsqualifikationen den Bürgern deutlich zu machen. Geplant sind Gespräche mit den Bürgern einzelner Ortsteile und, so versichert er, „ich werde mich bemühen, täglich auf der Mittelstraße mit Bürgern zu sprechen.“ Der SPD-Ortsverein wird ihn dabei kräftig unterstützen. Jörg Juppien und sein Team sowie die Fraktion um Doris Schiewer unterstützen auch Brodels Idee, mit den  Bürgermeisterkandidaten anderer Parteien mehrmals zu einer „Elefantenrunde“ in der Öffentlichkeit aufzutreten. So könne jeder Bürger sich selbst ein Urteil von jenem Kandidaten bilden, dem er die Leitung der Schermbecker Verwaltung anvertrauen möchte. H. Scheffler

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Der SPD-Vorsitzende Jörg Juppien sagt dem Bürgermeisterkandidaten Ralph Brodel ebenso seine feste Unterstützung zu wie die Fraktionsvorsitzende Doris Schiewer und der stellvertretende SPD-Vorsitzende Bürgermeister Michael Göbel (v.l.). Foto Scheffler
Der SPD-Vorsitzende Jörg Juppien sagt dem Bürgermeisterkandidaten Ralph Brodel ebenso seine feste Unterstützung zu wie die Fraktionsvorsitzende Doris Schiewer und der stellvertretende SPD-Vorsitzende Michael Göbel (v.l.). Foto Scheffler

http://www.hochschule-calw.de/fileadmin/srh/calw/PDFs/Team/Lebenslauf_Ralph_Brodel.pdf

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.