– Standort eignet sich laut Anwohner nicht für Tier-Krematorium
Mitteilung im Namen der TeilnehmerInnen des Pressetermines
Schermbeck (pd). Besorgte Bürgerinnen und Bürger haben an dem Ortstermin am Hufenkampweg / Ecke Kapellenweg teilgenommen, um sich einen Eindruck über das bestehende Bauvorhaben „Errichtung eines Großtier-Krematoriums“ zu verschaffen. Per Pressemitteilung wurde der Termin bekannt gegeben.
Nach einer Inaugenscheinnahme wurden im unmittelbar benachbarten Bürogebäude der Firma Kreativ Bauen & Wohnen GmbH Pressevertreter empfangen.
Dort wurde allen Interessierten der derzeitig bekannte Sachstand informatorisch sowie visuell in Form einer Präsentation durch die organisierte Nachbarschaft selbst vorgestellt. „Das hat den Schermbeckern gefehlt, denn die Gemeindeverwaltung hat leider bisher wenig bis gar keine Informationen an die Bürgerschaft aktiv herausgegeben“, so Herr Wolters, Anwohner der Kastanienstr. Vielmehr hat Cremare GmbH selbst einen Exklusiv-Vortrag während einer Sondersitzung des Rates vor ca. einem Jahr abgehalten, ohne dass die Schermbecker die Möglichkeit dazu hatten Informationen abzugreifen, geschweige denn Fragen zu dem Bauprojekt stellen zu können, ergänzte Klaus Roth (BfB).
Daher wurden durch die Nachbarn Informationen aus der Beschlussvorlage der vergangenen Ausschuss-Sitzung für Planung und Umwelt, die am 4. Juli 2019 stattfand, heute zusammengetragen.
Die meisten von ihnen sind Tierbesitzer, die ein Teil der Familie sind und ihre treuen Wegbegleiter würdevoll bestatten wollen. Grundsätzlich ist die Nachbarschaft nicht gegen das Kremieren von Tieren. Jedoch scheint die Position der Nachbarn klar zu sein: Der Standort eignet sich aus ihre Sicht ganz und gar nicht. Die Gründe liegen faktenbasiert vor.
Die Immissionen sind laut Gutachten von Kleintier-Krematorien übernommen worden, so dass die Kennzahlen und Größenordnungen wie z. B. Abstände zu Wohnhäusern, Betrieben, luftverunreinigende Stoffe, etc. in einem fragwürdigen Verhältnis zu einem GroßtierKrematorium stehen.
Darüber hinaus sind die Befürchtungen groß, es handele sich um ein großes Verkehrsaufkommen durch die Anlieferung der Tier-Kadaver und die dadurch zu erwartenden Geruchsbelästigungen. Aus der Betriebsbeschreibung der Cremare GmbH geht hervor, dass eine 24-Stunden-Betriebszeit bei einer Sechs-Tage-Woche sowie Ausnahmeregelungen an Sonn- und Feiertagen geplant ist.
Höchste Riskoklasse
Auch das von Cremare GmbH in Auftrag gegebene Gutachten benennt dieses Tierkrematorium als eines mit höchster Riskoklasse. Darunter sind u.a. verseuchte Tiere gemeint, die Krankheiten auf Mensch und Tier übertragbaren können.
Daher sind die Schermbecker höchst beunruhigt und möchten ihre Fragen von der Gemeindeverwaltung geklärt wissen. „Wir würden es durchaus begrüßen, wenn die Gemeindeverwaltung dieses Informationsdefizit beseitigen würde“, so Sandra Mika (Anwohnerin) und ergänzte: „Wir sind und bleiben gesprächsbereit.“