Tipps und Tricks vom Weltmeister

Ehemaliger Nationalspieler Olaf Thon trainierte mit Gahlener Fußballerinnen

Gahlen Antonia Krake war gut vorbereitet. „Mein Papa hat mir von Olaf Thon erzählt“, berichtete die 14-jährige Fußballerin des TuS Gahlen, als sie Montagnachmittag zur vereinseigenen Sportanlage im Aap kam, um an einem Training mit dem ehemaligen Schalke-Fußballer Olaf Thon teilzunehmen.

„Ich hab ihn zum ersten Mal bei der Sportlerehrung im Ramirez gesehen“, erzählte die zwölfjährige Robine Kock. Genau dort hatte Olaf Thon dem Gahlener Trainer Andreas Kotter versprochen, für die Gahlener Fußballerinnen ein Training zu leiten, um dabei mal zu schauen, ob der Rasen wirklich so gut sei wie behauptet.

Bei sommerlichen Temperaturen kamen auch zahlreiche Zuschauer ins Aap. Selbst eingefleischte BVB-Fans wie Willi Hartwig ließen sich nicht abhalten, dem 52-maligen Nationalspieler und Weltmeisterschaftsteilnehmer beim Training zuzuschauen. „Ich bin 75 Meter neben der Glückauf-Kampfbahn geboren“, freute sich Hans Stark als Jugendgeschäftsführer des TuS Gahlen über den prominenten Fußballer aus Gahlen-Nord (Bricht).

Der 48-jährige Olaf Thon erzählte den Mädchen nur Weniges aus seinem Fußballerleben. Als Sechsjähriger begann er beim STV Horst Emscher, als 14-Jähriger beim FC Schalke 04. Dieser Mannschaft blieb er als aktiver Spieler bis auf ein sechsjähriges Intermezzo beim FC Bayern München treu.

Vor Beginn des Trainings mit den unter 15-jährigen Mädchen besuchte Olaf Thon noch die Jungen der F-Jugend, die gerade mit Nell Wischerhoff trainierten. Thons Versuch, den Ball über den Kopf des siebenjährigen Torhüters Finn Knüfken lupfen zu lassen, misslang zwar, aber seine Anleitungen halfen einigen Nachwuchskickern, den Ball besser im Tor zu platzieren.

Beim Training der 30 Mädchen wurde Thon, der 2010/11 den VfB Hüls trainierte, von den drei TuS-Trainern Andreas Kotter, Thomas Timmermann und Stefan Kock unterstützt. Mehr als eine Stunde lang pendelte Thon zwischen drei Trainingskreisen hin und her, gab hier ein paar Tipps für die richtige Ballannahme und -weitergabe, forderte die im Kreis stehenden Mädchen auf, sich für die Ballannahme bemerkbar zu machen, zeigte gelungene Beispiele einer gekonnten Ballführung in unterschiedlichen Situationen und motivierte die Mädels mehr als einmal mit einem „gut gemacht“ oder „prima“. „Du bist ja eine Gefahr für den Torwart“, kommentierte Thon schmunzelnd die Bombenschüsse der dreizehnjährigen Luca Stiener.

Von den sportlichen Sondereinlagen wie Kniebeugen, Liegestützen und gymnastischen Übungen zur Stärkung der Bauchmuskulatur oder bei wiederholten Spurts über den halben Platz kamen die Mädchen mächtig ins Schwitzen.

Nach einem kurzen Spiel, dass jeweils zwei Mannschaften parallel gegeneinander bestritten, endete das Training mit einem Lattenschießen. Für den gezielten Lattenschuss erhielten Sophie Nuyken, Lena Berscheid, Louisa Esser, Paula Rexforth und Katharina Mohr von Olaf Thon zur Belohung jeweils zehn Euro.

Während die Kinder ihren Durst stillten, bekam Olaf Thon den Prominenten-Druck zu spüren. Zum wiederholten Male wurde er gebeten, sich an der Seite eines Kindes von Mama oder Papa fotografieren zu lassen. Über den Einfallsreichtum der Kinder beim Erhaschen eines Autogramms konnte Thon nur staunen. Ob Trikots, T-Shirt, Hosen, Schuhe und selbst ein Schuhriemen: Das alles musste herhalten für eine schriftliche Erinnerung an einen ganz Großen des Sports.

„Es ist immer gut, wenn man mal ein paar Anregungen von außen bekommt“, freute sich Andreas Kotter über die Bereicherung des Trainingsalltags. „Auf ein nächstes Mal“, versprach Olaf Thon den Gahlenern als Dankeschön für den netten Empfang an einem sonnigen Nachmittag auf einem Rasen, der die Versprechungen Andreas Kotters noch übertraf. H.Sch.

 

Den ersten Teil jener Fotos, die beim Training der Gahlener Nachwuchsfußballerinnen mit Olaf Thon entstanden, haben wir bereits gestern veröffentlicht.

Die Fotos finden Sie <<<hier>>>.

Hier folgen weitere Fotos:

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.