René Schneider fordert schnelleren Ausbau im Kreis Wesel
(pd). Der Landtagsabgeordnete René Schneider zeigt sich besorgt über fehlendes Tempo beim Windkraftausbau im Kreis Wesel. In diesem Jahr sind drei neue Windkraftanlagen im Kreis ans Netz gegangen, eine wurde abgebaut. So geht es aus aktuellen Daten hervor, die die Fachagentur „Windenergie an Land“ veröffentlicht hat. Entstanden sind die neuen Anlagen in Voerde, Wesel und Schermbeck. Dass mehr Tempo beim Ausbau möglich ist, zeigen die Nachbarkreise Borken mit 14 neuen Windrädern und Recklinghausen mit sieben neuen Anlagen bis Dezember 2023. „Doch leider sind das nur Ausnahmen“, sagt Schneider: „Die Lage im Kreis Wesel ist symptomatisch für ganz Nordrhein-Westfalen. Auch mit grüner Partei in der Landesregierung stockt der Ausbau.“
Bezahlbare und sichere Stromversorgung
Eine bezahlbare und sichere Stromversorgung ist für die Industrie ein Standortfaktor. „Deshalb ist Windkraft für unsere Wirtschaft und sichere Arbeitsplätze unverzichtbar“; sagt Schneider. Regionen, die sicher und ausreichend grüne Energie liefern könnten, würden für Firmen immer attraktiver. „Da dürfen wir im Kreis Wesel nicht abgehängt werden“, sagt der SPD-Politiker und verweist auf energieintensive Industrieunternehmen, etwa in Alpen oder Voerde. „Für diese Betriebe brauchen wir ein Angebot, um sie ans Netz grüner Energie anzubinden. Da sind drei neue Windräder in einem Jahr einfach zu mickrig.“
Deutlich Luft nach oben
Von 2019 bis 2022 ist den Daten der Fachagentur zufolge sogar kein einziges neues Windrad im Kreis entstanden. „2017 hatten wir zwölf neue Windräder, 2018 immerhin sieben. Wir haben also deutlich Luft nach oben“, sagt Schneider und schaut in die Zukunft.
Aus seiner Sicht muss der Landesentwicklungsplan nun schnell durch den Landtag gebracht werden. Auf dieser Basis kann der Regionalverband Ruhr und danach jede einzelne Stadt und Gemeinde die Orte ausweisen, an denen Windkraft entstehen soll. „Jedes neue Windrad ist ein gutes Windrad so lange dafür keine intakten Waldgebiete zerstört werden. Ganz in diesem Sinne müssen die Genehmigungsverfahren vor Ort schnell über die Bühne gehen und die Bürger am Gewinn beteiligt werden“, fordert er.
Das gelinge etwa, indem Anwohner Anteilseigner an den Windkraftanlagen würden. Oder über automatisch vergünstigte Stromtarife im Umkreis. „So profitieren auch diejenigen, die kein eigenes Geld investieren können. Damit gelingt eine sozial gerechte Energiewende in jeder einzelnen Kommune“, sagt Schneider.