Noch 14 Wochen bis zur Wahl des Bürgermeisters

Liebe Leser,

am Ende der 21. Kalenderwoche, am 25. Mai, finden – parallel zu den Kommunalwahlen – die Bürgermeisterwahlen statt. Das sind noch 14 Wochen. Wir haben den drei Bürgermeisterkandidaten Ralph Brodel (SPD), Mike Rexforth (CDU) und Klaus Roth (BfB) angeboten, sich zu einzelnen Fragen zu äußern, die die Gemeinde Schermbeck betreffen.

Unsere Vorgaben waren:

1) Innerhalb von sechs Tagen auf eine einzelne Frage zu antworten. Die Antworten werden jeweils am Dienstag bis 22 Uhr online gestellt. Sollte eine Antwort fehlen, so lag sie bis zum vorgegebenen Zeitpunkt (20 Uhr) nicht vor.

2) Es sollte nach Möglichkeit nicht mit Fehlern von Vorgängern gehadert werden, weil die Entwicklung Schermbecks in der Zukunft liegt.

3) Für diejenigen Leser, die Angriffe auf den politischen Gegner vermissen sollten, sei gesagt, dass die Redaktion daran Schuld ist. Wir haben nahe gelegt, davon Abstand zu nehmen, damit – ohne Ablenkung – die Sache absolut im Mittelpunkt stehen kann.

4) Wir kürzen nicht ein einziges Wort.

Die dritte Frage steht bereits fest. Für die weiteren Fragen nimmt die Redaktion gerne Anregungen entgegen. Bitte teilen Sie unter [email protected] Themenfelder mit, auf die Sie ganz gerne Antworten von den Bürgermeister-Kandidaten hätten. Auf Wunsch wird absolute Verschwiegenheit garantiert.

Unser Online-Forum www.schermbeck-online.de bietet den Lesern die Möglichkeit, sich an der Diskussion aktiv zu beteiligen. Sie können dabei die einzelnen Kandidaten direkt ansprechen. Das war bislang noch bei keiner Bürgermeisterwahl möglich, weil es im Jahre 2009 noch kein größer angelegtes Online-Portal gab. Nutzen Sie das Kommentarfeld unter diesem Artikel. Veröffentlicht werden nur Kommentare, wenn der Name des Kommentators bekannt ist.

Frage 2: Wie stellen Sie sich die künftige Wirtschaftsförderung der Gemeinde Schermbeck vor?

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04.10.2013-105Bürgermeisterkandidat Ralph Brodel (SPD):

 Liebe Schermbecker und Schermbeckerinnen,

als Geschäftsführer eines PR-Unternehmens ist mein tägliches Geschäft, das Marketing von Unternehmen und Konzernen zu optimieren. Dabei geht es im Wesentlichen immer um die strategische Neuausrichtung und vor allem um die genaue Analyse von Zielgruppen und Zielmärkten, von vorhandenen Stärken und Schwächen. Wichtig ist dabei aber immer erst einmal die Frage, wo wir mittel- und langfristig hin wollen, also einer klaren Zielperspektive. Es ist also eine komplexe Aufgabe, aber es ist der Kern für die Erfolge der Zukunft. Nur wer nachfragefähige Produkte, attraktive Konzepte anbietet, wird nicht nur Investoren, sondern auch Neubürger anziehen.

Der Weg hierhin ist nur durch die Bündelung aller Potentiale Schermbecks, einem entsprechenden Verwaltungsumbau und einer Verwaltungsspitze zu erreichen, die dies alles zur Chefsache erklärt.

 Wir alle sind Schermbeck: Nur Netzwerke bieten tragfähige Lösungen

 Jeder Bürger, jede Bürgerin gestaltet Schermbeck. Durch Taten oder durch Tatenlosigkeit. Tatenlosigkeit ist in der Vergangenheit häufig genug dadurch geschehen, dass die Gemeinde nicht auf die wichtigste Ressource Schermbecks zugegangen ist: die Gemeindemitglieder. Die Mehrheit der über 13.000 Köpfe, oder der Betriebe, der Vereine, der anderen Organisationen, wurden nicht wirklich eingebunden, nicht gefragt.

Jeder ist aber wichtig, kann und hat neue Ideen, weitverzweigte Kontakte und Netzwerke. All das zusammen genommen ist nicht nur ein unglaublich großes Netzwerk, sondern in seiner Bündelung eine bestechende Kraft. Diese Kraft müssen wir zum Ausbruch, bringen lassen.

 Zukunftsentwicklung, Gemeindemarketing

 Die Abteilung Gemeindemarketing und Zukunftsentwicklung versteht sich als strategische und integrierende Gemeindeentwicklungspolitik und nicht als reine Werbe- und Verkaufsstelle. Hier geht es um die Verbesserung der Standortqualitäten für die Wirtschaft und die Erhöhung der Lebensqualität für die Bevölkerung. Jetzt und in der Zukunft. In der Zusammenfassung zeichnet sich diese Abteilung durch folgende Merkmale aus:

 · Das komplexe System der Gemeinde wird als Gesamtheit gesehen. Mit diesem ganzheitlichen Ansatz finden mögliche Auswirkungen bestimmter Aktionen auf andere Bereiche direkte und unmittelbare Berücksichtigung, oder entstehen erst gar nicht. Gruppendenken und Gruppenegoismen werden so vermindert oder ausgeschaltet.

Betroffene werden zu Beteiligten über die Mitmachparlamente gemacht.

Jeweils zwei- oder viermal im Jahr sollen Bürgerparlamente abgehalten werden, für jeweils bestimmte Gruppen. Offen für alle, die zu diesen Gruppen gehören. Insgesamt sollen folgende Bürgerparlamente eingerichtet werden:

 · Altersgruppe über 65 Jahre: Parlament der Erfahrung

· Altersgruppe zwischen 12 und 18 Jahre: Parlament der Zukunft

· Vereine: Parlament der Vereine

· Wirtschaft und Gewerbe: Parlament der Wirtschaft

· Einzelhandel und Gastronomie: Parlament des Handels

· Schulen und Kindergärten: Parlament der Bildung

 Jedes Parlament tagt, um am Ende eine gemeinsame Forderung zu formulieren, die als Entscheidungsvorlage vom Gemeinderat beraten werden muss. So ist sichergestellt, dass die wichtigsten Anliegen aus den wichtigsten Gruppen tatsächlich zur bestimmenden Richtschnur des zukünftigen Handelns werden. Es findet ein regelmäßiger Austausch statt, es werden sich neue Netzwerke bilden und Schermbeck wird ein Ort gemeinschaftlichen Handelns und Gestaltens.

 Daneben münden alle Diskussionen und Diskussionsergebnisse in einer neu aufzustellenden Abteilung des Rathauses, die sich mit nichts anderem beschäftigt als der Zukunftsentwicklung und dem Gemeindemarketing Schermbecks.

 · Diese zielgruppenspezifischen Beteiligungsstrukturen binden frühzeitig die lokalen Kräfte in der Zielfindungs- und Planungsphase ein. Durch diese Zusammenarbeit werden neue Ansätze und Ideen gesammelt, Konfliktpotentiale erkannt und Synergieeffekte erzielt, die letztendlich die Akzeptanz und Unterstützung von allen Maßnahmen vereinfacht und mitträgt.

· Gemeindemarketing ist nur zu einem eher geringeren Anteil „Werbung“ sondern eine strategische Entwicklung der Gemeinde und ein dauerhafter Prozess. Im Mittelpunkt stehen Strukturpolitik und die Kommunikation nach Innen und Außen.

· Gemeindemarketing ist wichtigster Kernpunkt der Arbeit des Bürgermeisters.

 Erreichen werden wir folgende Ziele:

 · Effektivierung der Verwaltungsstrukturen

· Förderung der Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und allen Bevölkerungsgruppen

· Einbindung der lokalen Sachkenntnis

· Vermeidung von Identitätsverlusten und Politikverdrossenheit

· Koordination und Abstimmung von Maßnahmen und Initiativen

· Vermeidung isolierter und einseitiger Konzepte

· Verbesserung der Standortqualitäten

· Erhöhung der Lebensqualitäten

· Förderung der Attraktivität im Ortskern

 Der Weg dahin ist die Teilnahme aller Bürger und Bürgerinnen über die Bürgerparlamente. Die Einbeziehung aller bisheriger und oft sehr verstreuten, vereinzelten und unkoordiniert arbeitenden Akteure, wie Wirtschaftsförderung, Werbegemeinschaft, Tourismusförderungen etc., sowie die entsprechende Umstrukturierung in der Verwaltung ist dazu erforderlich..

Dieser Umbau steht also kurz für die Zukunftssicherung Schermbecks und für die Zukunftsteilhabe aller Schermbecker und Schermbeckerinnen .Dazu gehört auch, dass wir die größten Herausforderungen der Zukunft als solche annehmen, sie offen diskutieren und nicht mehr nur als gegeben hinnehmen. Diese im Gegenteil als Chance begreifen. Die größte Herausforderung ist der demografische Wandel und seine Begleiterscheinungen, wie:

 · Steigende Nachfrage nach personenbezogenen Dienstleistungen

· Rückgang des Potenzials an Erwerbstätigen

· Sinkende Kaufkraft

· Sinkende Umsatzvolumen im Einzelhandel

· Gefährdung der wohnortnahen Versorgung

· Nachfragerückgang im Schülerverkehr

· Steigende Anforderungen an Barrierefreiheit und Sicherheit im Straßenraum und im ÖPNV

· Sinkende Flächennachfrage bei Immobilien

· Veränderte Anforderungen an Grün- und Freiflächen

· Nachfragerückgang bei Kindergärten und Schulen

· Auflösung von Schulstandorten

· Steigender Bedarf an professioneller Pflege und Hilfe

· Veränderte Ansprüche älterer Menschen

· Rückgang der Privathaushalte

· Zunehmende Leerstandsproblematik und sinkende Immobilienpreise

· Steigender Bedarf an altersgerechtem Wohnraum

· Zunahme von Abwanderungsprozessen

· Rückgang der potenziellen Nutzer der Sportinfrastruktur

· Wandel der Sportnachfrage

09.10.2013-099Bürgermeisterkandidat Mike Rexforth (CDU):

Wirtschaftsförderung für die Gemeinde Schermbeck

Leerstände in der Mittelstraße, fehlende Reserveflächen zur Ansiedlung von Gewerbebetrieben im Gewerbegebiet, die grundsätzliche Problematik von Gewerbebetrieben in den Ortsrandlagen, das seit Monaten geschlossene Ecco Hotel und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf Handel und Gastronomie – wer hat nicht über v.g. Problematiken mit Freunden, Familie, im Verein, oder an der Theke bereits diskutiert.

Ist es nicht Aufgabe der Verwaltung, Aufgabe der Wirtschaftsförderung, sich um diese Problemstellungen zu kümmern?

Ist es allein Aufgabe der Verwaltung ?

Seien Sie ehrlich, haben Sie nicht das ein oder andere Buch, den ein oder anderen Schuh, die ein odere andere Jeans und CD bereits im Internet bestellt, oder im CENTRO eingekauft ?

Wie Sie der Haushaltssatzung der Gemeinde entnehmen können, beläuft sich die Gewerbesteuer auf. ca. 4 Mio € jährlich. Sie ist mit 1/6 der Gesamteinnahmen neben dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer die wichtigste Einnahmeposition Schermbecks.

Muss die Wirtschaftsförderung und die Pflege der heimischen Wirtschaft dann nicht einen besonderen Stellenwert in der täglichen Arbeit der Verwaltung und Politik einnehmen ?

Sie merken, die Frage, wie man sich die zukünftige Wirtschaftsförderung in Schermbeck vorstellt, ist viel komplexer, als man zunächst vermuten könnte, deshalb lässt sie sich auch nicht in einem Satz zusammengefasst beantworten.

Grundsätzlich gilt es zunächst festzuhalten, dass die Wirtschaftsförderung (WiFö) Einfluss auf vielfältige Verwaltungs-/Lebensbereiche nimmt. Es ist nicht ausreichend, lediglich die Fokussierung auf die gewerbliche Wirtschaft sowie den Einzelhandel in der Mittelstraße und den dazugehörigen Randlagen respektive den Ortsteilen zu legen. Vielmehr muss ein strategisches WiFö-Konzept erarbeitet werden, um die Gemeinde zukünftig optimal positionieren sowie Einfluss auf deren Entwicklung nehmen und steuern zu können. Getreu dem Motto „Chancen identifizieren, Potenziale nutzen!“.

Wie dieses Konzept aussehen kann, welche Ideen ich hierzu habe, können Sie gerne in Kürze auf meiner Internetseite www.mike-rexforth.de nachlesen.

Heute möchte ich mich hier auf die Instrumente der Wirtschaftsförderung beschränken, die auch kurzfristig von mir umgesetzt werden sollen.

Die Kernaussage vorweg, Wirtschaftsförderung ist „Chefsache“ und muss mit dem zuständigen Wirtschaftsförderer gemeinsam begleitet werden.

Deshalb wird es mein Ziel sein:

 – Die Erweiterung des Gewerbegebietes um eine Fläche von ca. 50.000 Quadratmetern voranzutreiben, hier zusätzliche Arbeits- u. Ausbildungsstellen zu schaffen.

 – Eine ausreichende Anzahl an geeigneten unbebauten Gewerbegrundstücken vorzuhalten

 – Einen Lotsen in der Verwaltung als Ansprechpartner für alle Unternehmer zu installieren der für Fragen jeglicher Art den Unternehmern als einziger Ansprechpartner (im besten Fall der Wirtschaftsförderer) zur Verfügung steht. Dadurch werden kurze Wege generiert. Darüber hinaus ist ein Controlling möglich, ob die Fragen beantwortet wurden und falls nein, warum nicht bzw. falls ja, innerhalb welcher Zeit und waren die Antworten zufriedenstellend. Den Unternehmer interessiert es nicht, wer der richtige Ansprechpartner in der Gemeindeverwaltung ist und wie sein Problem gelöst werden kann. Der Unternehmer soll sich auf seine Kernaufgaben konzentrieren können. Der Lotse kümmert sich um die „Probleme“ und sucht zusammen mit der Verwaltung nach geeigneten Lösungen.

 – Eine enge Zusammenarbeit mit der WiFö des Kreises Wesel zu forcieren. Hierdurch können Netzwerke mit anderen Kommunen entstehen, die u. a. für Best Practice Lösungen genutzt werden können. Möglicherweise ergeben sich auch Win-Win-Situationen, in dem zwei Unternehmen zusammengeführt werden können, die sich bisher nicht kannten.

 – Regelmäßig wiederkehrend einen Gewerbemarkt/-fest durchzuführen. Hier können sich Unternehmen positionieren und sich der Bevölkerung zeigen. Ein Gewerbemarkt/-fest hat mehrere positive Effekte. Stärkere Bindung der Arbeitnehmer an das Unternehmen, wenn sie am Tag der offenen Tür ihren Verwandten/Freunden zeigen können, wo sie arbeiten und was sie dort für Tätigkeiten verrichten. Das Unternehmen erlangt einen höheren Bekanntheitsgrad.

Der Gewerbemarkt könnte nicht nur für das gesamte Industriegebiet, sondern beispielsweise auch für einzelne Branchen (Handwerkliche Unternehmen) durchgeführt werden.

 – Visionen zulassen! -> D.h. gibt es Betriebe, die regenerative Energie nutzen bzw. gemeinsam nutzen können? Ist der Betrieb eines Blockheizkraftwerkes für mehrere Betriebe wirtschaftlich? Ist es möglich z.B. Strom, etc., durch einen Betrieb für mehrere Betriebe einzukaufen, um günstigere Preise zu erzielen. Kann Abwärme eines Betriebes von einem Nachbarbetrieb genutzt werden?

 – Grds. Vernetzung von lokaler Wirtschaft und der Kommune zu einem Netzwerk. Diskussion mit den Unternehmern vor Ort über die Auswirkung der demographischen und strukturellen Veränderungen. Gemeinsamer Beschluss von Prioritäten, die auch gemeinsam umgesetzt werden und den regionalen Standort konzeptionell stärken.

 – Regelmäßiger Unternehmensbesuch des Bürgermeisters gemeinsam mit dem Wirtschaftsförderer bis hin zum Unternehmerfrühstück: Stichwort „Bestandspflege“.

 – Leerstehende Bestandsimmobilien zu erfassen und gemeinsam mit den Eigentümern und ortsansässigen Maklern/Banken wieder dem Markt zuzuführen.

 Wer nun Aussagen zum Thema Tourismusförderung von mir vermisst, den möchte ich beruhigen: Der Tourismus ist aus meiner Sicht mitverantwortlich für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Schermbeck und darf aus meiner Sicht nicht in 2 Sätzen mit abgehandelt werden.

Die in diesem Zweig beheimateten Schermbecker Unternehmen, allen voran die Gastronomie, haben es verdient, dass diesem Thema eine eigene Fragestellung gewidmet wird. Ich hoffe, die Redaktion greift diesen Hinweis im Laufe der Reihe noch auf.

 Sie sehen, Wirtschaftsförderung ist ein komplexes Thema mit vielen Chancen für unsere Gemeinde Schermbeck. Die Unternehmer hier in Schermbeck sichern uns ein großes Maß an finanzieller Unabhängigkeit, lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft unserer Unternehmen zum Wohle Schermbecks sichern.

 Ihr Mike Rexforth

 19.01.2014-004Bürgermeisterkandidat Klaus Roth (BfB):

Wer durch die Mittelstraße geht oder durch das Gewerbegebiet insbesondere im neu erweiterten Teil am Kapellenweg kommt, hat nicht den Eindruck, dass in Schermbeck aktive Wirtschaftsförderung stattfindet. Die Leerstände auf der Mittelstraße nehmen erschreckend zu. Meine im Wirtschaftsförderungsausschuss in 2013 gestellte Forderung, verstärkte Aktivitäten der Wirtschaftsförderung bei der Ansiedlung von Geschäften des Einzelhandels zu entwickeln, wurde von der Verwaltung wie folgt beantwortet: „Letztendlich bestimmt die Marktwirtschaft die Entwicklungen“. Im Herbst 2011 blickte Bürgermeister Grüter zufrieden auf die Erweiterung am Kapellenweg zurück: „Das ist sehr positiv gelaufen“. Er sollte einmal den Blick in die Nachbargemeinde Raesfeld werfen, dort wird aktive Wirtschaftsförderung vorgelebt. Immerhin kostet dem Schermbecker Bürger das Produkt „Wirtschaft und Tourismus“ laut Haushaltsplan 2014 393.256 Euro. Die Gemeinde Raesfeld gibt lediglich 162.800 Euro für diesen Produktbereich aus.

Ich habe den Eindruck, Wirtschaftsförderung konzentriert sich in Schermbeck vor allem auf den Nachbarschaftsberater, die Lippequerung und das Klimaschutzkonzept, wobei sich die Verwaltung vor allem auf die Ansiedlung von Windparks festgelegt hat.

Auch die vor Jahren gegründete Organisation „Wir sind Schermbeck – Gemeindemarketing Schermbeck e. V. sowie auch die Werbegemeinschaft haben bezüglich der Wirtschaftsförderung wenig Akzente gesetzt. Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Schermbeck, die sich als Sprachrohr der Mittelständler in Schermbeck versteht, gibt es offenbar nicht mehr. Jedenfalls hört man von ihr nichts mehr. Durch die Schließung des ECCO-Hotels sind die Übernachtungszahlen in Schermbeck stark zurückgegangen. Inwieweit sich die Zweitwohnsteuer negativ auf die Wirtschaftsförderung bzw. dem Fremdenverkehr auswirken wird, muss abgewartet werden.

Im Falle meiner Wahl sind mir vor allem wichtig:

— Ein regelmäßiger Austausch und intensive Kontaktpflege mit den ansässigen Unternehmen/Kreditinstituten. Der Unternehmensbestand sowie die bestehenden Arbeitsplätze müssen gesichert, neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

— Neugründungen müssen gefördert werden, z. B. durch einen wettbewerbsfähigen Gewerbesteuersatz

— Sicherung des Einzelhandels im Ortskern, Einkaufsmöglichkeiten im Ortsteil Gahlen.

— Eine Lotsenfunktion der Verwaltung bei Genehmigungen.

— Hilfestellung auch bei der Vermarktung leerstehender Ladenlokale oder sonstiger Gewerbeimmo-

bilien, wenn erforderlich auch außerhalb der Dienstzeiten.

— Bessere Vernetzung aller internen und externen Vereine/Organisationen, die sich mit Wirtschaftsförderung befassen.

— Das Branchenbuch muss überarbeitet werden, da nicht alle Gewerbetreibende/Freiberufler erfasst sind.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.