DIE LINKE: Nitratbelastung im Grundwasser

Nitratbelastung im Grundwasser ist nicht länger hinnehmbar

(pd). Schon lange ist das Problem rund um die Verschmutzung des Grundwassers durch das Auftragen von überschüssiger Gülle, Mineraldünger und Gärresten auf unseren Feldern bekannt.

So war es vor 25 Jahren das erklärte Ziel, der damals neu gegründeten Kooperation „Flüren-Diesfordt-Blumenkamp“, unter Beteiligung der hiesigen Landwirte und der Wasserwirtschaft, unser Grundwasser vor den Folgen der Landwirtschaft zu schützen. Zusätzlich zu dieser regionalen Gemeinschaft verabschiedete das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz im Jahr 2017 eine Düngeverordnung, welche die Identifizierung von Nitratüberschüssen möglich macht.

Doch wo kein Kläger, da kein Richter. Die ergriffenen Maßnahmen stellen augenscheinlich einen guten Ansatz zur Reduzierung der Grundwasserbelastung dar. Doch es ist nicht hinnehmbar, dass u.a. die Landwirtschaft im Kreis unter dem Paradigma der Gewinnmaximierung weiter an einer umweltgefährdenden Übersättigung der Felder festhält. Fehlende Kontrollinstanzen und eine bevorzugte Verpachtung an konventionelle Landwirte, gegenüber ökologisch nachhaltig arbeitenden Betrieben, finden ihre Konsequenz in den zu hohen Nitratwerten.

Gilt eine zu hohe Menge an Nitrat im Grundwasser zunächst als unbedenklich für den Menschen, ändert sich dies mit der Aufnahme des Nährstoffes über den Verzehr von beispielsweise Kohl und Gemüse aus der Region. Im Körper angekommen, wird das Nitrat zu Nitrit umgebildet und wirkt nachweislich krebserregend. Neben den Folgen für die Umwelt und den menschlichen Körper, wirkt die Nitratbelastung auch auf das soziale Gefüge der Bürgerinnen und Bürger ein.

Der Bund der Steuerzahler berichtet regelmäßig über die durchschnittlichen Kosten für die Entsorgung von Müll und Abwasser in Städten und Gemeinden. Es scheint kein Wunder zu sein, dass die Stadt Xanten Abwassergebühren von durchschnittlich 912 Euro pro Haushalt im Jahr verlangt. Diese überdurchschnittlich hohe Gebühr findet eine Erklärung in den überdurchschnittlich hohen Nitratwerten in und um Xanten.

30 Prozent der aus Xanten und Umgebung eingereichten Grundwasserproben weisen laut VSR-Gewässerschutz einen zu hohen Gehalt an Nitrat auf. In Sonsbeck lag der Wert gar bei 165 Milligramm pro Liter im Grundwasser, eine Menge von 50 Milligramm pro Liter gilt als Obergrenze für trinkbares Grundwasser.

DIE LINKE. im Kreistag Wesel fordert aus diesen Gründen die Grundbesitzer im Kreis Wesel auf, nennenswert sind hierbei die Gemeinden, die Kirchen und der Kreis, ihre Flächen und Länderrein verstärkt an ökologisch nachhaltig arbeitende Landwirtschaftsbetriebe zu verpachten. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass die Landwirtschaft ihre gewinnmaximierenden Interessen über den Erhalt der Umwelt, sowie über die Gesundheit und den Geldbeutel der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Wesel stellt.

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celawie
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