Nispa und das Jahr 2021 – Negativ-Zinsen und Nachhaltigkeit

Die Vorstandsmitglieder Friedrich-Wilhelm Häfemeier (r.) und Sascha Hübner (l.) berichteten über die Geschäftsentwicklung der Niederrheinischen Sparkasse RheinLippe im Jahre 2021. Foto: Helmut Scheffler

Niederrheinische Sparkasse RheinLippe ist mit dem Geschäftsjahr 2021 zufrieden

„Das Geschäftsjahr 2021 ist solide verlaufen. Wir sind zufrieden mit dem Gesamtergebnis und freuen uns, dass wir die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe weiterentwickeln konnten.“

So fasste das Vorstandsmitglied Friedrich-Wilhelm Häfemeier am Donnerstag während der Jahrespressekonferenz die Entwicklung der Nispa zusammen. Häfemeier teilte sich die Präsentation des Jahresberichtes mit dem Vorstandsmitglied Sascha Hübner.

Geschäftsergebnis der Nispa

Die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung spiegelt sich auch im Geschäftsergebnis der Nispa wieder. Die Bilanzsumme des größten Kreditinstitutes in der Region blieb mit 3,357 Mrd. Euro nahezu konstant (2020: 3,369 Mrd.). „Damit sind wir grundsätzlich zufrieden, insbesondere vor dem Hintergrund so prägender Faktoren wie der Corona-Pandemie und der weiterhin anhaltenden Niedrigzinsphase“, sagte Sascha Hübner.

Trotz hoher Regel- und Sondertilgungen sei es der Sparkasse gelungen, durch intensive Neugeschäfte das Kreditvolumen in Höhe von 2,7 Mrd. Euro zu halten. Gegenüber dem Vorjahr wurde bei den neuen Krediten in Höhe von 489 Mio. ein fünfprozentiges Wachstum erzielt. Von den neuen Krediten gingen 228 Mio. Euro an Unternehmen und Selbstständige.

Jahresüberschuss von 3,1 Mio. Euro

Zinsen auf Einlagen existieren schon seit Jahren nicht mehr. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Kundeneinlagen von 2,716 Mio. Euro leicht zurückgingen auf 2,692 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss betrug 3,1 Mio. Euro. Das Steueraufkommen der Sparkasse betrug 8,9 Mio. Euro. Davon erhalten die Kommunen Wesel, Voerde, Dinslaken, Hünxe, Schermbeck und Hamminkeln Steuern in Höhe von 4,6 Mio. Euro. Das Eigenkapital beträgt 313,7 Mio. Euro. Die Nispa ist in ihrem Geschäftsbereich mit 44 Standorten vertreten. Dazu gehören 21 Kunden-Center und 23 SB-Center.

Geldanlagekonten

Im Geschäftsjahr 2021 hat sich die Nispa als eines der letzten Institute im Rheinland dazu erschlossen, ab dem 1. März 2021 „Verwahrsentgelte“ unter Berücksichtigung von großzügigen Freibeträgen einzuführen. Die Berechnung solcher Negativ-Zinsen erfolgte nicht automatisch. Es wurden und werden den 283.189 Kunden Geldanlagekonten vorgestellt, die ertragreicher als eine Nullzinsanlage auf Tagesgeldkonten sind und so den realen Vermögensverzehr durch die Inflation ausgleichen können. Die Vermögensanlage in Wertpapieren gehört inzwischen zu einem Anlagenmix genauso dazu wie das klassische rote Sparkassenbuch. Die Wertpapierbestände der Kunden betrugen 871 Mio. Euro im Jahre 2021. Inzwischen gibt es 18.810 geführte Wertpapierdepots. Zugenommen hat die Nachfrage nach Edelmetallen.

Girokonto

Das Girokonto bleibt der Dreh- und Angelpunkt der Geschäftsverbindung. Es ist vielfältig nutzbar und gehört für jeden zum Alltag dazu. „Das multifunktionale Nispa-Girokonto erfreut sich weiterhin hoher Beliebtheit. 1.000 neue Konten haben wir in 2021 eröffnet“, berichtete Sascha Hübner. Häfemeier und Hübner verwiesen auf die große Bedeutung der Nispa als attraktive Arbeitgeberin. Am Jahreswechsel beschäftigte die Nispa 638 Menschen, unter denen sich 38 Auszubildende befanden. 20 Mitarbeiter arbeiteten in Schermbeck.

Zukunft

Um sich für die Zukunft breiter aufzustellen, werden nicht nur Bankkaufleute, sondern auch Immobilien- und Versicherungskaufleute ins Berufsleben geführt. „Es ist schwierig, Azubis zu finden“, stellte Hübner fest. „Eine Karriere bei der Sparkasse bietet verschiedenste Perspektiven, aber auch Sicherheit“, ermunterte Häfemeier die baldigen Schulabgänger, eine Ausbildung bei der Bank zu beginnen. In der Regel bietet die Nispa allen Azubis nach ihrer erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung eine Festanstellung.

Coronabedingt musste das kulturelle und soziale Miteinander auf ein Minimum reduziert werden. Dennoch hat die Nispa Vereine und Organisationen, die zum Beispiel auch mit coronabedingten Einnahmeausfällen zu kämpfen hatten, mit insgesamt rund 1,3 Mio. Euro unterstützt. Auf große Resonanz stieß in diesem Zusammenhang die Aktion „Schwimmen lernen – aber sicher“, bei der die Sparkasse den erfolgreichen Abschluss eines Kinder-Schwimmkurses mit einem Spargutschein in Höhe von 50 Euro je Kind gefördert hat. Für die Aktion hat die Nispa insgesamt 50.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Produktspektrum

Bei Nachhaltigkeitsfonds hat die Nispa ihr Produktspektrum ausgebaut. „Wer beispielsweise in nachhaltig ausgerichtete Unternehmen investiert“, so Sascha Hübner, „trägt nicht nur zum Umweltschutz bei, sondern unterstützt faire Arbeitsbedingungen und eine weitsichtige Unternehmensführung.“ Häfemeier verwies auf den Beitrag der Nispa zum Umweltschutz: „Seit Anfang 2022 wird die Sparkasse an allen Standorten vollständig mit Ökostrom versorgt. Darüber hinaus konnte die Anzahl der papierenen Ausdrücke um rund 300.000 Stück reduziert und der Anteil an Emissionen um 6,1 % gesenkt werden.

Ausblick

Mit einem Ausblick auf das Jahr 2022 beendewten Häfemeier und Hübner ihre Rückschau auf die betriebliche Entwicklung. „In welche Richtungen sich Corona und der russisch-ukrainische Krieg entwickeln werden, bleibt abzuwarten“, so Friedrich-Wilhelm Häfemeier. „Eines aber“, fügt er hinzu, „können wir unseren 283.180 Kunden in diesen turbulenten Zeiten aber bereits jetzt versprechen: Wir bleiben als starker Partner weiterhin an Ihrer Seite.“ H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.