Am 18. Mai wurde das neugestaltete Ehrenmal in Altschermbeck feierlich eingeweiht – mit dabei NRW-Ministerin Ina Scharrenbach. In Reden und Begegnungen stand die Bedeutung des Erinnerns und der Gemeinschaft im Mittelpunkt. Das Land NRW förderte das Projekt mit 112.000 Euro.

Altschermbecker Ehrenmal feierlich eingeweiht
An späten Vormittag des 18. Mai wurde das neugestaltete Ehrenmal in Altschermbeck offiziell eingeweiht. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der Gemeinde Schermbeck und der Schützengilde Altschermbeck gefolgt, um der feierlichen Übergabe dieses besonderen Ortes beizuwohnen. Einem Ort, der mit großer symbolischer Kraft für Gemeinschaft, Geschichte und Zukunft steht. Schon früh versammelten sich die Gäste rund um das Ehrenmal. Die Kapelle „Einklang“ eröffnete die Veranstaltung musikalisch, bevor Pastor Xavier Muppala – aufgrund seines engen Terminplans etwas früher als geplant – die Einsegnung vornahm.

Ein Projekt aus der Mitte der Gesellschaft
Bürgermeister Mike Rexforth betonte in seiner Rede die Bedeutung des Ortes für das Gemeinwesen: „Heute stehen wir hier zusammen, um ein bedeutendes Kapitel unserer Gemeinschaft zu feiern. Dieser Ort ist mehr als nur Steine, Tafeln und Mauern. Er ist ein lebendiges Zeugnis unseres Gedenkens, unserer Werte und unserer Verbundenheit.“ Gleichzeitig erinnerte er an die Geschichte des Ehrenmals, das ursprünglich 1929 errichtet und zuletzt 1953 erneuert wurde. Die Neugestaltung war aufgrund starker baulicher Schäden unumgänglich geworden.
Mit sichtbarem Stolz und großer Dankbarkeit sprach Mike Rexforth den ehrenamtlich engagierten Mitgliedern der Schützengilde seinen Respekt aus: „Über 400 Stunden ehrenamtliche Arbeit – das verdient unsere größte Anerkennung und unseren größten Respekt.“ Das Projekt sei auch ein Beweis dafür, „was Gemeinschaft zu leisten vermag“.

112.000 Euro Förderung vom Land NRW
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, war persönlich nach Schermbeck gekommen, um die Maßnahme offiziell zu übergeben. Das Land hatte sich mit 112.000 Euro an den Gesamtkosten von rund 200.000 Euro beteiligt. In ihrer Ansprache stellte sie die Bedeutung solcher Erinnerungsorte besonders in den historischen Kontext: „Auf dem Stein da vorne steht das dritte Wort: Gedenken. Und in dem Wort Gedenken steckt auch das Wort Denken.“ Sie erinnerte daran, dass sich das Ende des Zweiten Weltkriegs in wenigen Tagen zum 80. Mal jährt, und zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker: „Wer die Augen vor der Vergangenheit verschließt, wird blind für die Gegenwart.“

Wichtiges Zeichen
Auch die Landtagsabgeordnete Charlotte Quik würdigte in ihrer Ansprache das Engagement der Altschermbecker: „Mit der Vollendung stellt man eben einfach fest, was Gemeinschaft in der Lage ist zu leisten.“ Sie hob hervor, wie wichtig dieser Ort in einer Zeit ist, „in der wir eben auch auf 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs zurückblicken. Das ist gerade in den Zeiten, in denen wir leben, ein ganz wichtiges Zeichen.“
Charlotte Quik zeigte sich zudem erfreut über die persönliche Teilnahme der Ministerin: „Ich freue mich auch sehr, liebe Ina, dich wieder hier in Schermbeck zu haben. Ich habe aber doch immer so ein bisschen den Eindruck, dass du nach Schermbeck ganz besonders gerne kommst.“

Ein Ort der lebendigen Erinnerung
Gregor Zens, Präsident der Schützengilde Altschermbeck bedankte sich in seiner Ansprache bei den vielen ehrenamtlichen Helfern und nicht zuletzt bei den politischen Verantwortlichen, denn ohne Förderung des Landes NRW wäre das anspruchsvolle Projekt kaum zu realisieren gewesen.
So wurde nicht nur ein Mahnmal eingeweiht, sondern ein neuer Begegnungsort geschaffen. „Ein Ort des täglichen Austausches, an dem wir alle regelmäßig zusammenkommen, um zu gedenken, zu feiern und uns gegenseitig zu stärken“, wie Bürgermeister Mike Rexforth es formulierte, bevor es nach dem offiziellen Teil gemeinsam zum Vorplatz des Löschzugs Altschermbeck ging, wo schon Getränke und Gegrilltes bereitstanden.

