Neue Küche – was muss ich beachten? Fachgerechtes Planen leicht gemacht

Steht ein Umzug an, ist eine der wichtigsten Fragen oft: Passt die alte Küche in die neue Wohnung? Oder könnte die 30 Jahre alte Küche mal ausgetauscht werden? Bei der Planung einer neuen Küche ist einiges zu beachten.

Für den Kauf einer neuen Küche gibt es einige klassische Situationen. Etwa bei der Familiengründung, wenn man schlagartig mehr Platz braucht. Oder nach dem Auszug der erwachsenen Kinder, wenn die alte Küche schon ihre besten Zeiten hinter sich hat. Und schließlich im Alter, wenn Barrierefreiheit wichtiger wird als ein übergroßer Kühlschrank.

Vor der Planung Bedarf ermitteln

Die Bedürfnisse und damit auch die Ansprüche an eine Küche ändern sich mit der Zeit und mit der Lebenssituation. „Daher ist vor der Planung einer Küche die Bedarfsermittlung entscheidend“, erklärt Küchenprofi Andreas Pass. Für wie viele Personen wird gekocht, wie groß muss der Kühlschrank sein, welche Elektrogeräte werden gebraucht – all diese Faktoren müssen vor dem Kauf bedacht werden.

Dann geht es mit der eigentlichen Planung los. Das fängt mit dem Stil der Küche an und hört mit der Höhe der Arbeitsplatte noch lange nicht auf. „Die Küche ist Lebensraum geworden“, erklärt Andreas Pass. Lange vorbei sind die Zeiten, wo die Küche nur ein reiner praktischer Arbeitsraum ohne große Aufenthaltsqualität war. „Heute muss die Küche zur restlichen Einrichtung passen. Wer sonst nur Landhausmöbel hat, zu dem passt vielleicht keine schwarze Küche im Hochglanzlack. Und umgekehrt sieht eine Bauernküche in einer spartanisch-modernen Wohnung vielleicht auch nicht gut aus“.

Fachberater werden daher im Vorgespräch immer genau darauf achten, was den Kunden wichtig ist, wie sie bisher eingerichtet sind und was sie sich für die neue Küche wünschen.

Einbaugeräte – behalten oder austauschen?

Dabei spielt die Elektrik eine zunehmend wichtige Rolle. Während noch vor vierzig Jahren vielleicht die Kaffeemaschine und der Toaster nach einer Steckdose verlangten, buhlen heute immer mehr Geräte um die Stromtankstellen. „Wir werden in zehn Jahren Küchengeräte haben, die wir heute noch nicht kennen, aber in elf Jahren schon wieder vermissen“, sagt Küchenprofi Pass halb im Scherz. Tatsächlich ist es aber so, dass etwa Wasserhähne mit Sprudel- und Kochwasserfunktion, Kaffeevollautomaten oder Stationen für Staubsaugerroboter immer häufiger in der neuen Küche Platz finden sollen und daher von vornherein schon eingeplant werden.

Auch die klassischen Einbaugeräte wie Herd, Kühlschrank oder Geschirrspülmaschine haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. „Wenn die Geräte aus der alten Küche mitgenommen werden sollen, schauen wir uns die ganz genau an“, erklärt Pass. „Wenn die Geräte erst wenige Jahre alt sind und eine gute Energieeffizienz aufweisen, kann man sie gut mitnehmen“, beruhigt der Küchenexperte. „Das ist auch aus Umweltschutzgründen sinnvoll.“ Anders sieht es mit bereits sehr betagten Geräten aus. „Wenn man einen zwanzig Jahre alten Kühlschrank hat, macht es nicht mehr so viel Sinn, diesen in eine neue Küche einzubauen, die dreißig Jahre halten soll“, so Pass. „Alte Geräte verbrauchen zudem oft viel mehr Strom und sind nicht mehr so effizient wie moderne Exemplare.“

Küche von der Stange oft nur die zweitbeste Lösung

Ein Umdenken hat auch bei der Zusammenstellung der Küchenmöbel stattgefunden. Während die Großeltern einst ihre alten Einzelmöbel gegen eine moderne und standardisierte Einbauküche tauschten, geht nun der Trend wieder ganz klar zu individuellen Lösungen. Anstatt zu versuchen, eine Küche „von der Stange“ in den heimischen Raum zu quetschen, wird nun meist eine maßgeschneiderte Lösung gesucht.

„Viele Kunden kommen daher direkt mit dem Grundriss zu uns in die Beratung“, so Andreas Pass. Ist die Entscheidung für eine individuell angepasste Küche erst einmal getroffen, sind auch ganz andere Lösungen möglich. „Am liebsten ist uns ein blanker Raum“, erzählt der Küchenbauer, „da können wir uns dann richtig austoben und dem Kunden eine Küche planen, von der er vielleicht nie gedacht hätte, dass sie in seinem Haus möglich sein könnte.“

Hier wird fachgerechtes Planen leicht gemacht