Naturschutzarbeit in den Drevenacker Dünen

Mit dem Jahresbeginn 2018 sind die letzten sechs Monate des Life+-Projekt „Bodensaure Eichenwälder mit Mooren und Heiden“ der Biologischen Station im Kreis Wesel e.V. angebrochen. Eine der letzten Maßnahmen im Gelände ist das gezielte Entfernen von Gehölzen zur Freistellung von Heideflächen und Sandmagerrasen.
Diese Lebensräume sind von Natur aus niedrigwüchsig und offen, denn auf nährstoffarmen Sandböden wachsen Pflanzen nur sehr langsam. Doch es gibt auch Baumarten, die mit dem kargen Bedingungen zurechtkommen und mit den Jahren verbuschen die sonst offenen Flächen zusehends zu einem Wald.

Diese Eiche wurde freigeschnitten. Foto: Johanna Siewers

Es muss daher regelmäßig dagegen angearbeitet werden. Eine sehr mühsame Arbeit, denn die Bäume müssen nicht nur gefällt, sondern auch komplett aus dem Gebiet abtransportiert werden. Würde man die Bäume vor Ort verrotten lassen, würden jede Menge Nährstoffe in den Boden gelangen. Die Folge: Es breiten sich vermehrt z. B. Brennnesseln und Brombeeren aus.

Nach dem Fällen der Bäume kommt wieder Sonnenlicht bis an den Boden. Dadurch verbessert sich der Lebensraum für Reptilien, aber auch für die zahlreichen Insekten, die solche Sandbiotope bewohnen.

 

In den Drevenacker Dünen, einem Natura 2000-Gebiet zwischen Wesel und Drevenack, war in unserem Auftrag in den letzten Wochen ein Unternehmer mit Holzernte-Maschine im Einsatz.

Berg-Sandglöckchen

Hier wurden über 10 Hektar verbuschter Sandmagerrasen freigestellt. Diese Arbeit wird als Entkusseln bezeichnet. Neben Spätblühenden Traubenkirschen, Kiefern und Birken ist es Besenginster, der stellenweise einen dichten Bestand bildete und stark aufgelichtet wurde. Nun können sich seltene Arten wie das Berg-Sandglöckchen und die kleinen Restbestände der Besenheide auch wieder gut im Gebiet entwickeln.

Nach dem Entfernen von zahlreichen Kiefern ist der Blick nun auch wieder frei auf mächtige, alte Eichenbäume, die mit tiefen, weit ausladenden Ästen für das Landschaftsbild besonders wertvoll sind. Auch einzelne Birken werden eingestreut im Gebiet belassen, da sie Vögeln wie Baumpieper und Heidelerche als Singwarte dienen.

Zum Schutz der Reptilien wurden Bereiche mit bekanntem Vorkommen schonend, mit dem Freischneider bearbeitet und nicht mit schweren Maschinen befahren. Die Tiere befinden sich zurzeit noch in der Winterruhe.

Weitere Informationen zum Projekt unter www.life-eichenwaelder.de

Johanna Siewers, Biologische Station im Kreis Wesel e.V.

Vorheriger ArtikelMarc Lindemann ist neuer Vorsitzender der CDU Schermbeck
Nächster ArtikelF-Junioren-Spielfest in der Schermbecker Dreifachturnhalle
Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.