Nachbarschaftsberatung wird vorgestellt

Als Koordinatorin der Schermbecker Nachbarschaftsberatung teilt Dr. Annika Daun (Foto) mit:

Sehr geehrte Damen und Herren,

 aufgrund der vielfachen Nachfrage von Pressevertretern erhalten Sie ein ausführliches Porträt der Tätigkeiten der NachbarschaftsberaterInnen im Anhang. Zudem wird es in Kürze möglich sein einzelne NachbarschaftsberaterInnen zu proträtieren.

 Porträt Nachbarschaftsberatung

Es ist ein häufig geäußerter Wunsch vieler älterer Bürger, dass sie so lange wie möglich im eigenen Zuhause wohnen bleiben möchten. Denn die eigenen vier  Wände sind voll mit positiven Erinnerungen: beim Bau der eigenen vier Wände wurde noch selbst Hand angelegt, die Kinder verbrachten hier eine unbeschwerte Kindheit und kommen auch heute noch immer wieder gerne nach Hause. Auch wenn es aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen durchaus sinnvoll sein könnte, eine andere Wohnform zu wählen, sind viele Senioren bereit auf vieles zu verzichten, nur um daheim alt zu werden. Zudem besteht oft der Wunsch, den Kindern noch etwas zu vererben statt das Eigenheim für die Pflegekosten zu opfern.

Ein Bild aus der Anfangszeit. Am 20. August 2009 wurden die Nachbarschaftsbetreuer (heute Nachbarschaftsberater) von Bürgermeister Grüter vorgestellt. Foto Helmut Scheffler
Ein Bild aus der Anfangszeit. Am 20. August 2009 wurden die Nachbarschaftsbetreuer (heute Nachbarschaftsberater) von Bürgermeister Grüter vorgestellt. Foto Helmut Scheffler

Die Nachbarschaftsberatung möchte dem Wunsch vieler Senioren entsprechen und einen stationären Aufenthalt in einer Einrichtung hinauszögern oder sogar verhindern und bietet dazu zahlreiche Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen in Kooperation mit den örtlichen Trägern an. Die Nachbarschaftsberatung respektiert und unterstützt den grundlegenden Wunsch nach dem Verbleib im eigenen Zuhause, weiß aber auch um die Bedürfnisse der Senioren nach Kontakten und Gemeinsinn und fördert dies durch Beratungs- und Hilfsangebote, durch Informationen zu lokalen Angeboten bei Kirchen, Vereinen und Initiativen. Des Weiteren sollen die pflegenden Angehörigen durch individuelle und maßgeschneiderte Angebote entlastet werden. Eine weitere Aufgabe der  Nachbarschaftsberater besteht darin, sich in der Nachbarschaft und der Gemeinde zu vernetzen und als unbürokratischer Ansprechpartner für Hilfesuchende aller Lebensalter und Nationalitäten zur Verfügung zu stehen.

Dieser Vortrag zum Thema Patientenverfügung, den die damals noch "Nachbarschaftsbetreuer" genannte Gruppe im November 2009 veranstaltete, war sehr gut besucht. Foto: Helmut Scheffler
Dieser Vortrag zum Thema Patientenverfügung, den die damals noch „Nachbarschaftsbetreuer“ genannte Gruppe im November 2009 veranstaltete, war sehr gut besucht. Foto: Helmut Scheffler

Die NachbarschaftsberaterInnen sind lebenserfahrene, vielfältig ausgebildete und bodenständige Persönlichkeiten, die sich mit Engagement und Herz für die Belange ihrer Mitmenschen einsetzen. Ein besonderes Kennzeichen der Nachbarschaftsberatung ist, dass die BeraterInnen auch nach Hause kommen und vor Ort z. B. zu Themen wie Sicherheit im Eigenheim, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung, sowie zu Pflegestufen und Barrierefreiheit zu beraten.

Nathalie Siegel leitete im Sommer 2010 das Projekt der Nachbarschaftsbetreuer/-berater. Foto Helmiut Scheffler.
Nathalie Siegel leitete im Sommer 2010 das Projekt der Nachbarschaftsbetreuer/-berater. Foto Helmiut Scheffler.

Die Nachbarschaftsberatung wird zudem immer wieder für Vorträge und Informationsveranstaltungen angefragt. Beliebte Themen sind: Vorsorgevollmacht und

Patientenverfügung, Sicherheit im eigenen zu Hause, Pflegeneuausrichtungsgesetz (PNG), Barrierefreiheit, alternative Wohlformen für Senioren, Leben mit Demenzerkrankten, Hilfen für pflegende Angehörige, Sucht im Alter. Grundsätzlich werden alle Ehrenamtlichen durch qualifizierte kostenlose Schulungen auf ihre Tätigkeit für die Nachbarschaftsberatung vorbereitet. Auch einem vielfältigen Wunsch vieler ehrenamtlicher NachbarschaftsberaterInnen wird nachgekommen: Sie erhalten Unterstützung bei der Initiierung und Realisierung eigener Projekte, die sie immer schon umsetzen wollten oder wo konkreter Bedarf besteht, der anderweitig nicht abgedeckt wird.

Grundsätzlich werden weiterhin ehrenamtliche Berater aus allen Berufszweigen: wie Pharmazie, Medizin, Psychologie, Pädagogik, Ökotrophologie und  Ernährungswissenschaften, Prävention & Sport, Reha & Pflege, Musik, Kunst & Kultur dem Handwerk und der Landwirtschaft gesucht, um neue Projekte auf- und auszubauen und ein umfassendes und für alle Bevölkerungsschichten interessantes Angebot im ländlichen Raum anbieten zu können.

Im Beisein zahlreicher ehrenamtlich arbeitender Nachbarschaftsberater, der wissenschaftlichen Berater und der kommunalen Ansprechpartner für die Nachbarschaftsberatung unterzeichneten die Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter, Holger Schlierf und Hermann Hansen die Kooperationsvereinbarung des LEADER-Projektes. Foto Scheffler
Im Beisein zahlreicher ehrenamtlich arbeitender Nachbarschaftsberater, der wissenschaftlichen Berater und der kommunalen Ansprechpartner für die Nachbarschaftsberatung unterzeichneten die Bürgermeister Ernst-Christoph Grüter, Holger Schlierf und Hermann Hansen im November 2013 die Kooperationsvereinbarung des LEADER-Projektes. Foto Scheffler

Darüber hinaus wird die Nachbarschaftsberatung selbst als Veranstalter tätig, wenn entsprechende Angebote fehlen. So wird es im April eine Osterlesung für Senioren in der Bücherei Schermbeck geben. In Kooperation mit der Caritas findet am 27.3.2014 von 15.00 – 18.00 Uhr ein Café für pflegebedürftige Menschen im Soziokulturellen Zentrum (altes Rathaus) zur Entlastung der Angehörigen statt. Am 5.5.2014 ab 18 Uhr sind alle Ehrenamtlichen ins Kolpinghaus Schermbeck, Widau 40 zur Informationsveranstaltung „Versicherung im Ehrenamt – Fragen und Antworten“  eingeladen. Anmeldungen zu den Veranstaltungen werden von der Koordinierungsstelle der Nachbarschaftsberatung oder vom jeweiligen Kooperationspartner entgegengenommen.

Für Fragen steht als Ansprechpartnerin in der Koordinierungsstelle der Nachbarschaftsberatung: Dr. Annika Daun, Telefon 02853-910168, [email protected] zur Verfügung.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.