Nach der Fusion der beiden Sparkassen erfolgreich gestartet

Die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe zog eine erste Zwischenbilanz
Schermbeck „Wir sind mit dem Ergebnis zufrieden“, stellte Sparkassendirektor Friedrich-Wilhelm Häfemeier fest, als er gemeinsam mit den Sparkassendirektoren Rolf Wagner und Ingo Ritter am Mittwoch eine Bilanz des Geschäftsjahres 2015 der ehemaligen Verbands-Sparkasse Wesel und der Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe zog, die seit der Fusion am 1. Januar 2016 gemeinsam als „Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe“ wirtschaften und von den drei genannten Direktoren geleitet werden.
„Das Geschäftsmodell der Sparkasse als regional verwurzelter Partner hat sich auch in 2015 bewährt“, stellte Häfemeier fest. Die Einlagen der Kunden hätten zwar leicht abgenommen, aber das sei auf die verstärkte Anlage in Wertpapieren zurückzuführen. Nach dem Jahr 2014 wurde auch im Jahre 2015 ein moderates Kreditgeschäft betrieben. Das Kreditgeschäft sank vor dem Hintergrund eines geplanten Abbaus von Kreditrisiken bei der ehemaligen Sparkasse Dinslaken-Voered-Hünxe leicht. Insgesamt wurden rund 275 Millionen Euro neue Kredite zugesagt, wobei der Schwerpunkt im Wohnungsbau liegt. „Von einer Kreditklemme bei der Sparkasse konnte auch in 2015 keine Rede sein“, stellte Häfemeier fest.
Rolf Wagner berichtet über die Arbeit der Sparkasse seit der Fusion. Das Zusammenführen beider Häuser habe im Mittelpunkt gestanden. Nun beginne das eigentliche operative Geschäft. „Wir planen“, so Wagner, „an unserem Filialnetz zum jetzigen Zeitpunkt keine Veränderungen.“ Allerdings würden die einzelnen Standorte permanent auf ihre Wirtschaftlichkeit und Nutzung hin überprüft. Derzeit wird in Dingden sogar ein Kunden-Center neu gebaut.

Seit dem 1. Januar wird die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe von den drei Sparkassendirektoren Ingo Ritter, Friedrich-Wilhelm Häfemeier und Rolf Wagner (v.l.) geleitet. Foto: Helmut Scheffler
Seit dem 1. Januar wird die Niederrheinische Sparkasse Rhein-Lippe von den drei Sparkassendirektoren Ingo Ritter, Friedrich-Wilhelm Häfemeier und Rolf Wagner (v.l.) geleitet. Foto: Helmut Scheffler

796 Mitarbeiter und 65 Auszubildende wurden im Geschäftsjahr 2015 beschäftigt. „Wir versuchen, mit weniger Personal mehr zu machen“, kündigte Häfemeier einen Personalabbau an. Dieser soll allerdings im „Rahmen eines natürlichen Abbauprozesses erfolgen“. Kündigungen werde es nicht geben.
Bis zum September 2016 sollen die Produkte der beiden ehemaligen Sparkassen vereinheitlicht werden. Die Kunden der ehemaligen Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe werden eine neue IBAN erhalten, da sich innerhalb der IBAN die Bankleitzahl ändert. Für einige Kunden wird sich die Kontonummer ändern. Die SparkassenCard wird danach sukzessive für den Kunden kostenfrei ausgetaucht. Bei den Sparkonten ändert sich nichts. Die Sparkassenbücher bleiben auch nach der technischen Fusion ohne Änderung gültig.
„Grundstücke zur freien Bebauung sind Mangelware“, beschrieb Ingo Ritter den Immobilienmarkt. Baugebiete selbst zu erschließen sei eine wichtige Alternative. „Mit den vor Jahren gegründeten Grundstückserschließungsgesellschaften habe die Sparkasse einen Riesenschritt zum Ausbau der Marktführerschaft als „größter Makler der Region“ getan.
Die Sparkasse hat sich als spendabel erwiesen. Vereinen und Institutionen im Geschäftsgebiet konnten Ausschüttungen und Spenden von über 1,25 Millionen Euro übergeben werden. Auch Zahlungen aus den Stiftungen der fusionierten Sparkassen sichern wichtige Projekte im Geschäftsgebiet. Das Stiftungskapital der Jubiläumsstiftung beträgt 3,9 Millionen Euro. Mit den Erträgen in Höhe von rund 180 000 Euro konnten viele sportliche, soziale und kulturelle Maßnahmen in Wesel, Hamminkeln und Schermbeck umgesetzt werden. Neue Spendenanträge müssen bis zum Mai bei der Sparkasse eingerichtet werden.
Online-Banking mit der Sparkassen-App wird immer beliebter. 13 000 Kunden nutzen die Sparkassen-App. „Auch für den modernen Zahlungsverkehr der Firmenkunden ist die Sparkasse bestens gerüstet“, versicherte Ingo Ritter. Die Sparkasse biete mit der passenden Sparkassensoftware die Möglichkeit zum Aufdruck eines passenden QR-Codes auf der Rechnung an. Mit dem Programm „GiroCheckout“ werde ebenfalls ein sicheres Bezahlverfahren für den Online-Shop angeboten. Als Ergänzung des Online-Angebotes empfiehlt die Sparkasse die Nutzung des elektronischen Postfaches. Hier werden Schreiben der Sparkasse, Kontoauszüge und andere wichtige Informationen versendet, ohne dass Fremde einen Zugriff auf diese vertraulichen Daten haben. H.Sch.

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.