„musik:landschaft westfalen“ startet in die 6. Saison

Mit Jeans zum Klassik-Konzert im Baumarkt

Hamminkeln Wo ein Teil der 60 Mitarbeiter des „Bauzentrum Borgers“ in Hamminkeln im Alltag mit Gabelstaplern durch die Gegend düst, um tonnenweise Baustoffe zu verladen, da wird – erstmals in der 82-jährigen Firmengeschichte – in Handarbeit eine äußerst wertvolle Stradivari-Geige vorsichtig ausgeladen und zum Podium gebracht.

Das Instrument aus dem Jahre 1692, eine Leihgabe der Reinhold Würth-Kulturstiftung, wird am 26. Juli ab 20 Uhr in der Ladezone der Firma Borgers im Hamminkelner Daßhorst 4 bis 6 im Rahmen eines Konzertes der Serie „musik:landschaft westfalen“ erklingen. Einlass ist bereits ab 18 Uhr. Karten sind im Vorverkauf zum Preis von 29, 34 und 39 Euro bei Lotto-Tabak-Zeitschriften Carsten Biggel am Molkereiplatz in Hamminkeln sowie an allen CTS- und Proticket-Vorverkaufsstellen erhältlich. An der Abendkasse müssen zusätzlich sechs Euro entrichtet werden.

„Wir bemühen uns immer, an ungewöhnlichen und ungewohnten Konzertstätten Konzerte in einem geselligen, erlebnisorientierten Rahmen zum Erlebnis für alle Sinne werden zu lassen“, erklärte Dirk Klapsing, der Intendant der „musik:landschaft Westfalen“, am Mittwoch während der Pressekonferenz im Landhotel Voshövel. Auf der Suche nach einem solchen Ort außerhalb Westfalens wurde Klapsing im Rotary-Club Lippe-Issel beim Club-Mitglied Hermann Borgers, dem Geschäftsführer der „Borgers Baustoffe GmbH“, fündig. „Es ist für uns ein absolutes Neuland“, gesteht Borgers, der sich mit seiner Mannschaft aber gerne der logistischen Herausforderung stellt und etwa 3000 Quadratmeter einer überdachten Lagerfläche freiräumen wird.

Christian Reichelt, Hermann Borgers, Dr. Rüdiger Schmidt und Dirk Klapsing (v.r.) laden zum Besuch des Konzertes in Hamminkeln am 26. Juli ein. Foto Scheffler
Christian Reichelt, Hermann Borgers, Dr. Rüdiger Schmidt und Dirk Klapsing (v.r.) laden zum Besuch des Konzertes in Hamminkeln am 26. Juli ein. Foto Scheffler

„Wir wollen mit dem Vorurteil aufräumen, dass man zu einem Klassik-Konzert nur in Frack und Zylinder gehen kann“, ermuntert Dirk Klapsing zum Erscheinen in legerer Kleidung. Nur so sei es möglich, Hürden abzubauen und dazu beizutragen, dass auch neue Zuhörer die Erfahrung machen könnten, dass klassische Musik total aufregend sein könne.

Zu den 25 Konzerten, die zwischen dem 17. Juli und dem 12. September an 23 Standorten stattfinden, gehören außerhalb Westfalens die beiden Konzerte in Kevelaer (19. Juli) und Hamminkeln (26. Juli). In Hamminkeln tritt das m:lw-Festival Orchester unter Leitung von Maciej Tworek auf und präsentiert ein sowohl ansprechendes als auch anspruchsvolles Klassik-Programm, das musikalisch einen weiten Bogen spannt. Die Ouvertüre „La Gazza Ladra“ von Rossini, auch bekannt als „Diebische Elster“, eröffnet den Abend, bevor das „Capriccio Italien“ von Peter Tschaikowsky erklingt.

Ein Star an der Violine ist Jozsef Lendvay aus Budapest. Der ungarische Musiker, vielfacher Preisträger und auf allen großen Bühnen der Welt zu Hause, ist der Solist im Violin-Konzert in e-moll von Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Im zweiten Teil des Abends steht Ludwig van Beethovens 4. Sinfonie in B-Dur op 60 auf dem Programm. Die Sinfonie entstand im Jahre 1806 in einer Zeit, als Beethoven sehr verliebt war. Die Zuhörer werden das leicht am freundlichen und hellen Duktus des Werkes erkennen können. Die Uraufführung fand im März 1807 in Wien statt. Beethoven leitete die Uraufführung selbst im Palais des Fürsten Lobkowitz.

Christian Reichelt, der amtierende Präsident des Rotary-Clubs Lippe-Issel, freut sich, dass der Club als Promotor mit einem so bedeutenden Musik-Event verbunden wird. Bei der Aufführung vertritt allerdings sein Nachfolger, Dr. Rüdiger Schmidt, den Rotary-Club. Dieser übernimmt am 1. Juli das Amt des Präsidenten. H. Scheffler

 

 

 

 

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Heimatreporter
Unter der Artikel-Kennzeichnung "Heimatreporter" postet der Schermbeck-Dammer Helmut Scheffler seit dem Start dieser Online-Seite im Jahre 2013 Artikel über vergangene und gegenwärtige Entwicklungen der Großgemeinde Schermbeck. Seit 1977 schreibt der inzwischen pensionierte Mathematik- und Erdkundelehrer für Lokalzeitungen. 1990 wurde er freier Mitarbeiter des Lokalfunks "Radio Kreis Wesel", darüber hinaus hat er seit 1976 zahlreiche Bücher und Aufsätze zur Geschichte Schermbecks in niederrheinischen und westfälischen Schriftenreihen veröffentlicht. 32 Jahre lang war er Redakteur des "Schermbecker Schaufenster". Im Jahre 2007 erhielt er für seine niederrheinischen Forschungen den "Rheinland-Taler" des Landschaftsverbandes Rheinland.