Mehrere Schermbecker Vereine gestalteten eine Maifeier vor der Volksbank
Schermbeck Vom warmen Wonnemonat Mai war nichts zu spüren, als Freitagabend auf dem Platz vor der Volksbank der Maikranz hochgezogen wurde.
Der von Rolf Blankenagel geleitete Heimat- und Geschichtsverein Schermbeck veranstaltete in Zusammenarbeiten mit mehreren Vereinen eine Maifeier. Einen finanziellen Zuschuss gab es vom Gemeindemarketingverein „Wir sind Schermbeck“.
Mit dem „Schützenmarsch“ begleitete das Tambourkorps Schermbeck von der Ludgeruskirche aus die Katholische Landjugend über die Mittelstraße zum Platz vor der Volksbank. Den Kranz und die Handwerkerschilder trugen Alice Kerkhoff, Miriam Gardemann, Birte Baumeister, Sophie Scholtholt, Maik Triptrap, Laura Möllmann, Daniel Steinkamp und Tobias Underberg.
Die Blaskapelle „Einklang“ begrüßte die etwa 80 Zuschauer mit dem Marsch „Mein Heimatland“ und überbrachte später noch „Grüße aus dem Egerland“. Der von Jörg Remmers geleitete Männergesangverein „Eintracht“ begrüßte musikalisch den Mai, sang „Der Musica zu Ehren“ und schwärmte von der „Sierra madre“. Den Marsch „Droben im Unterland“ dirigierte Reiner Horstkamp.
Den Kranz, den männliche und weibliche KLJB-Mitglieder bei Steinkamp im Espel gebunden hatten, zogen die Jugendlichen in die Höhe. Unterhalb des mit farbigen Bändern geschmückten Kranzes erinnert ein Kranz mit Willi Wehmeyers geschnitzten Zunftzeichen an das einstmals wesentlich bedeutendere Handwerksleben. Sie wurden vor 28 Jahren zum ersten Mal verwendet.
Als Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins befasste sich Hans Zelle mit der Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln. In früheren Zeiten hätten sich die Menschen von dem ernährt, was die Natur im Wechsel der Jahreszeiten angeboten habe „Der Salat aus dem Mistbeet“, so Zelle, „konnte früher erst im April geerntet werden. Und im Winter stand tagelang Sauerkraut auf dem Speiseplan.“ Die Versorgung mit regionalen Produkten habe sich inzwischen geändert. „Schuld daran“, so Zelle, „ist nicht nur das unüberschaubare Angebot aus fernen Ländern, sondere unsere Bequemlichkeit.“ Kritisch setzte sich Zelle mit einem Überangebot an Nahrungsmitteln in vielen Hotels auseinander. Das Angebot, unbegrenzt essen zu dürfen, führe häufig zu Anhäufungen auf den Tellern und übrig bleibenden Nahrungsmitteln.
Während die Musikgruppen mit weiteren Liedern aufwarteten, boten die Volksbank-Mitarbeiter Norbert Scholtholt und Willibald den Besuchern kostenlose Getränke an.
Dem Löschzug Schermbeck gelang es zwar, den motorisierten Verkehr weitgehend umzuleiten, um die Maifeier nicht zu stören, aber beim Linienbus waren die Wehrleute machtlos. Der Bus verscheuchte für kurze Zeit die Tambouristen von der Straße und versperrte den Blick der Zuschauer auf den Platz mit dem Maikranz. H.Scheffler