Die erneuerte Steganlage am Gahlener Mühlenteich wurde vorgestellt
Gahlen „Ohne das ehrenamtliche Engagement von euch Gahlenern wären viele Sachen nicht möglich“, bescheinigte Bürgermeister Mike Rexforth am Samstagnachmittag dem Gahlener Heimatverein, dem es im Rahmen der jüngsten Maßnahme gelungen war, die Steganlage am Gahlener Mühlenteich mit eigener Manpower und der Unterstützung einiger Sponsoren zu erneuern.
Vor der gemeinsamen Besichtigung des neuen Steges ließ der Heimatvereinsvorsitzende Jürgen Höchst auf dem nahen Parkplatz Törkentreck die Planungs- und Bauphase des Projektes Revue passieren. An dem im Jahre 1988 errichteten Steg hatte der Zahn der Zeit mächtig genagt und insbesondere die alten Bahnschwellen sehr in Mitleidenschaft gezogen. Höchst berichtete zudem von starken Setzungen der gesamten Anlage.
Tatkräftige Unterstützung
„So entstand schon vor Jahren die Idee, die Steganlage zu sanieren“, erinnerte Höchst an mahnende Hinweise aus der Bürgerschaft und ergänzte, Mitte letzten Jahres wurde dann der Beschluss gefasst, das Projekt im Jahre 2017 anzugehen.
Tatkräftige Unterstützung fand der Heimatverein beim Dorstener Garten- und Landschaftsbauer Eckhard Vornbrock, der die Basisplanung in seiner Firma erstellen ließ, die von der Gemeindeverwaltung genehmigt wurde.
Anfang Februar wurde mit der Erneuerung der Steganlage begonnen. Dazu wurde zunächst der Wasserstand des Mühlenteiches um etwa 80 Zentimeter abgesenkt. Eckhard Vornbrock und seine beiden Mitarbeiter Marc Vennhoff und Carsten Stasch brachten die zum Abbau der Steganlage erforderlichen Gerätschaften mit. Mit einem 3,5-Tonnen-Minibagger wurden die einzelnen Bahnschwellen aus dem Verbund getrennt und anschließend in eine Stahlmulde abgelegt. Bisweilen musste mit einer Schleifhexe nachgeholfen werden. Die Entsorgung der abgebauten Steganlage übernahm die Oberhausener Firma Nottenkämper, deren Mitinhaber Bernhard Nottenkämper am Samstag zur Freigabe kam und den Dank des Heimatvereins entgegennahm.
Trickreiches Bodenfundament geschaffen
Nach der Entfernung der alten Steganlage wurde mit den Gründungsarbeiten für den neuen Steg begonnen, wobei die HV-Mitglieder Herbert Gülker, Jürgen Höchst, Wolfgang Jörgens, Günter Lachmann und der 14-jährige Schüler Tom Wischerhoff die Arbeiten als Handlanger unterstützten. Beiderseits des Steinbrunnens wurde an jeweils drei Stellen recht trickreich ein Betonfundament geschaffen. Auf eine Einschalung der geplanten sechs Betonpfeiler konnte verzichtet werden, weil fertige Betonringe verwendet wurden, die der Oberhausener Baustoffhandel Spahn ebenso zur Verfügung stellte wie die übrigen Baustoffe. Die aus jeweils zwei aufeinander stehenden Brunnenringe bestehenden Hohlräume wurden anschließend mit Beton ausgegossen. Den nördlichen Abschluss bildeten sechs L-Steine aus Beton.
Diese gegossenen Betonfundamente und die L-Steine dienten als Grundlage für die Befestigung einer Stahlkonstruktion, die von Alexander Martel und Klaus Busch in der Bestener Firma HGB Stahlbau erstellt wurden.
4000 Euro beigesteuert
Nach der Fertigstellung der Stahlkonstruktion übernahm der Gahlener Dachdeckermeister Hans Wilhelm Hermeler die Montage einer Holzkonstruktion, die von der Overbecker Tischlerei Temmler geplant worden war. Verwendet wurde das WPC-Material „Megawood“, das auch Holzfasern und Kunststoff besteht und deutlich pflegeleichter, langlebiger und umweltfreundlicher sein soll als Edelhölzer. Zu den abschließenden Arbeiten gehörte der saubere Anschluss der gepflasterten Platzfläche an den neuen Steg. Die Bänke, die von Herbert Gülker und Wolfgang Jörgens bereits im vergangenen Jahr restauriert wurden, konnten wieder aufgestellt werden. Für die Beleuchtung des Stegs sorgte Lothar Kleinsteinberg von der Schermbecker Elektrofirma Hülsdünker. „Finanziell hat uns das Hotel Zur Mühle unterstützt mit den Geldern aus einigen Aktionen in ihrer Gaststätte“, lobte Höchst das Gahlener Unternehmen. Höchst rechnete vor, dass ein Kostenaufwand in Höhe von 14 858 entstanden wäre, dass der Heimatverein wegen der Sponsoren und ehrenamtlichen Helfer aber nur etwa 4000 Euro beisteuern musste.
„För usse Dörp Gohlen treck we all an eenen Strang“, freute sich Jürgen Höchst und lud alle Unterstützer zu einem Umtrunk mit Lippebraü und Göhlzer Rostbratwurst ein. H.Scheffler